In einem Interview mit domradio.de hat Andreas Püttmann
seine Kritik am Kommentar von Joachim Frank für den Kölner Stadtanzeiger präzisiert.
>>Es beginnt ja schon damit, dass Herr Frank praktisch in Frage stellt, ob es überhaupt ein richtiges und ein falsches Gebet geben könne. Da hat er offensichtlich die Bibel nicht gründlich genug gelesen, denn Jesus selbst unterscheidet zwischen einem richtigen und falschen Gebet, indem er sagt: Wenn Ihr betet, sollt Ihr nicht plappern wie die Heiden. Es ist also nicht so, dass das Gebet etwas völlig Unnormierbares wäre. Das Zweite ist, dass er auch habituell dem Papst nicht gerecht wird, wenn er zum Beispiel sagt, diese Entscheidung sei ein Weg nach rechts. Ich glaube, Josef Ratzinger ist wirklich kein Taktiker und kein Opportunist, der seine Entscheidungen davon abhängig macht, wer ihm jetzt irgendwo zustimmt. Und solche Formulierungen wie, es handele sich um ein katholisches Basta oder es ginge darum, den Gläubigen Zweifel auszutreiben oder ihnen etwas beizubiegen, - das sind Ausdrücke, die einen Autoritarismus suggerieren, der der differenzierten Argumentation, dem werbenden Stil des Papstes gar nicht gerecht wird. Und vielleicht noch als letzten Punkt: Ich werfe Herrn Frank auch vor, dass er die Leser mit seiner Argumentationsweise tendenziell manipuliert, etwa zitiert er Erzbischof Zollitsch, den Vorsitzenden der Bischofskonferenz, mit den Worten, hier handele es sich nur um einen wichtigen Impuls oder wertvollen Beitrag. Er verschweigt aber, dass Zollitsch in seiner Stellungnahme auch von einer Klärung und dem Abschluss einer Diskussion spricht. Und das muss er den Lesern natürlich auch mitteilen, sonst hat er die Stellungnahme von Zollitsch doch verzerrt wiedergegeben. Also, ich finde, dass ist wirklich keine gute Art, mit dem Brief des Papstes umzugehen. <<
Ganzes Interview
hier.