Immer wieder unfasslich schön.
Gertrud von Le Fort: Hymnen an die Kirche
Wer errettet meine Seele vor den Worten der Menschen?
Sie tönen aus der Ferne wie Posaunen, aber wenn
sie nahe kommen, tragen sie nur Schellen.
Sie drängen sich hervor mit Fahnen und Wimpeln,
aber wenn der Wind aufsteht, zerflattert ihr
Gepränge.
Höret, ihr Lauten und Vermeßnen, ihr Wetterflücht'gen
des Geistes und ihr Kinder eurer Willkür:
Wir sind verdurstet bei euren Quellen, wir sind
verhungert bei eurer Speise, wir sind blind
geworden bei euren Lampen!
Ihr seid wie eine Straße, die nie ankommt,
ihr seid wie lauter kleine Schritte um euch selber!
Ihr seid wie ein treibendes Gewässer, immer ist in
eurem Munde euer eigenes Rauschen!
Ihr seid heute eurer Wahrheit Wiege, und morgen
seid ihr auch ihr Grab!
Wehe euch, die ihr uns mit Händen greifet: eine
Seele kann man nur mit Gott fangen!
Wehe euch, die ihr uns mit Bechern tränket: einer
Seele soll man die Ewigkeit geben!
Wehe, die ihr euer eitles Herz lehrt!
Ein Priester am Altar hat kein Antlitz, und die
Arme, die den Herrn erheben, sind ohne
Schmuck noch Staub,
Denn wen Gott reden heißt, den heißt er
schweigen, und wen sein Geist entzündet,
der erlischt.
Wer errettet meine Seele vor den Worten der Menschen?
Sie tönen aus der Ferne wie Posaunen, aber wenn
sie nahe kommen, tragen sie nur Schellen.
Sie drängen sich hervor mit Fahnen und Wimpeln,
aber wenn der Wind aufsteht, zerflattert ihr
Gepränge.
Höret, ihr Lauten und Vermeßnen, ihr Wetterflücht'gen
des Geistes und ihr Kinder eurer Willkür:
Wir sind verdurstet bei euren Quellen, wir sind
verhungert bei eurer Speise, wir sind blind
geworden bei euren Lampen!
Ihr seid wie eine Straße, die nie ankommt,
ihr seid wie lauter kleine Schritte um euch selber!
Ihr seid wie ein treibendes Gewässer, immer ist in
eurem Munde euer eigenes Rauschen!
Ihr seid heute eurer Wahrheit Wiege, und morgen
seid ihr auch ihr Grab!
Wehe euch, die ihr uns mit Händen greifet: eine
Seele kann man nur mit Gott fangen!
Wehe euch, die ihr uns mit Bechern tränket: einer
Seele soll man die Ewigkeit geben!
Wehe, die ihr euer eitles Herz lehrt!
Ein Priester am Altar hat kein Antlitz, und die
Arme, die den Herrn erheben, sind ohne
Schmuck noch Staub,
Denn wen Gott reden heißt, den heißt er
schweigen, und wen sein Geist entzündet,
der erlischt.
ElsaLaska - 24. Jun, 14:22