Altkanzler Helmut Schmidt ist mit dem Hanns-Martin-Schleyer-Preis geehrt worden.
Die Entscheidung hat sich die Stiftungsjury, der auch Hanns Eberhard Schleyer angehört, der älteste Sohn des im Oktober 1977 von der RAF ermordeten Präsidenten des Arbeitgeberverbandes, nicht leicht gemacht. Ein Zeichen der Versöhnung sollte es werden, das eben von jenem ältesten Sohn ausging, der einräumte, zu Lebzeiten seiner Mutter wäre diese Preisvergabe "sehr schwierig" geworden. Und das kann ich auch sehr gut nachvollziehen. Dennoch ist diese Geste eine große und sehr zu würdigen.
Ebenso wie die Aussage Helmut Schmidts anlässlich der Preisverleihung, dass ihm sehr klar bewusst sei, am Tode Schleyers mitschuldig zu sein.
Die Meldung hat mich sehr berührt - und sie hat in sich so viel vom Gefühl, gescheitert zu sein mit einer Entscheidung, wie auch von bewegender Größe. Beiden, Schmidt wie der ganzen Schleyer-Familie, gilt mein Respekt.
[Ganz leise anmerken möchte ich aber dennoch, dass die Schuld am Tode Schleyers die Täter, die Mörder tragen. Doch das hilft natürlich nicht - ich weiß - wenn man damals die Entscheidung traf, nicht mit Terroristen zu verhandeln und dafür ein Mensch sterben musste.]
[via
Meldung auf t-online]
[Die ganze Geschichte der RAF zum Nachlesen noch auf Wikipedia
hier - hatte selber schon die Hälfte vergessen, war ja auch erst zehn Jahre alt damals...]