Ich liebe es ja, wenn ich woanders auf Informationen stoße, die mir noch gar nicht bekannt waren und zum Weiterforschen anregen.

Es ist ein wenig kompliziert, aber lange Rede kurzer Sinn, ich habe bei Sirkos Steppensturm ein Kurzporträt einer pro-russischen Kommandeurin und Scharfschützin gesehen. Als Background wurde erwähnt, dass ihr Vorbild eine gewisse Frau Major Ludmila Michailovna Pavlitshenko sei, eine in Russland überaus berühmte Scharfschützin, die im Zweiten Weltkrieg (Großen Vaterländischen Krieg in russischer Diktion) erfolgreich gegen die Deutschen gekämpft hatte. Über 300 Gegner habe sie niedergestreckt. Die ehemalige Sowjetunion hatte ihr sogar mal eine Briefmarke gewidmet. Aber das sind natürlich alles Dinge, die man nichtmal als ehemalige Slavistin mitbekommt.
Jedenfalls machte ich mich also auf die Suche nach Ludmila Michailovna, die zudem noch eine wunderschöne Frau gewesen ist. Und finde ein Lied des US-amerikanischen Countrysängers Woodie Guthrie (+ 1967; "This Land is your Land, this Land is my Land"), das mit "Miss Pavlitshenko" betitelt ist und er ihr zu Ehren geschrieben und gesungen hat...
Man ahnt es schon:
"Margot Kässmann dislikes this."

Tatsächlich ist es heute kaum vorstellbar, dass irgendein - und sei er noch so politisch bewegter - Songwriter und Barde fröhlich den Refrain "300 Nazis fell from her gun!" schmettern würde. Es ist ja auch nicht wirklich so gewesen. Es waren wohl eher 300 Wehrmachtssoldaten, die mit Nazitum eigentlich weniger was am Hut hatten - mein Großonkel hätte unter ihnen sein können. Die echten Nazis haben sich damals wohl eher schön außen vor bewegt, vermutlich bevorzugt in Gegenden wie dem Warschauer Ghetto, wo sie gefahrlos kleinen Kindern in den Kopf schießen konnten, ohne dass Major Ludmila sie dabei abknallte.
Dabei fällt mir ein, das erinnert mich an irgendwas aus der Neuzeit ... Nein, nicht an Russland-Ukraine, was anderes.

Jedenfalls sollte man das Ding durchaus mal gehört haben. Die Bilder sind ziemlich eindrucksvoll, das Country-Geschmetter ist erst befremdlich, aber der Refrain entpuppt sich letztlich dann doch, trotz aller Vorbehalte, als Ohrwurm.

Das österreichische Frauenmagazin "look" hat Sabatina James, die als Muslima zum Christentum konvertierte als "Frau des Jahres 2014" geehrt.

Sabatina, die sich gegen Gewalt und Unterdrückung muslimischer Frauen einsetzt, wurde nach ihrer Konversion von ihrer eigenen Familie mit dem Tode bedroht und lebt seit 2006 aus Gründen der persönlichen Sicherheit in einem Opferschutzprogramm der Polizei.

Mehr über Sabatina, ihre Arbeit, die Preisverleihung hier.