Plädoyer eines ALS-Kranken: Lebenshilfe statt Sterbehilfe!
Benedikt Maria Mülder hat ALS im fortgeschrittenen Stadium. Sein Körper ist gelähmt, allerdings funktionieren die Augen noch, und mit Hilfe einer speziellen Brille und seinen Augenbewegungen kann er noch schreiben.
Ich würde sein beherztes und beeindruckendes Plädoyer am liebsten als Vollzitat übernehmen, aber das geht natürlich nicht.
>>Ein uraltes Gebet, zweitausend Jahre alt und etwas aus der Mode gekommen, das Vaterunser, fasst es zusammen, worin die Herausforderung für den Patienten besteht. „Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen.“ Die Versuchung besteht für den Kranken darin, es an Demut, Dankbarkeit und Gewissensbildung fehlen zu lassen, welche Bedeutung ein Leben noch hat. Das Leben ist kein Wegwerfartikel. Die Erlösung von dem Bösen meint nicht die weltentrückte Erwartung eines Wunders. Sondern einen Hoffnungshorizont als Kraftquelle.
Der Bundestag sollte das Denkmal am Ort der Euthanasie-Zentrale der Nazis besuchen
Aus humanitären Gründen will eine Parlamentariergruppe, dass Ärzte den „irreversibel“ Erkrankten den Giftcocktail reichen. Das ist ein Widerspruch in sich. Mein Vertrauen in die Ärzteschaft wäre erschüttert, wenn sie ihren Ethos so leicht aufgäbe und nicht mehr heilen und lindern und Krankheiten verhindert.
In Holland gehen die Tötungen bis in die Tausende mit steigender Tendenz. Schon wird diskutiert, ob nicht psychisch Erkrankte in den Genuss von Sterbehilfe kommen sollen oder etwa behinderte Babys. Wollen wir wirklich diesen Weg in die kalte Gesellschaft beschreiten?<< Ganzer Artikel hier.
Wir sollten schwer Kranken und Schwerstkranken, und ja, ebenso wie Behinderten und Dementen lieber besser zuhören, anstatt sie für immer zum Schweigen bringen zu wollen. Vielleicht hat Benedikt Maria Mülder "kein Leben" mehr in den Augen vieler Zeitgenossen. Und ich sage, so lange jemand noch ein Hirn und ein Herz hat, und damit umzugehen weiß, so lange ist er lebendiger als alle diese Schläfer da draußen.
Meinen tiefsten Respekt für Benedikt Maria Mülder, denn ich bin nicht sicher, ob ich in einer vergleichsweisen Situation noch den Mut, die Kraft und die Energie hätte, mich für das Leben als unser höchstes Gut, unser größtes Geschenk mit diesem unbeugsamen Willen einzusetzen, dessen tiefste Wurzel, so vermute ich, in der von Mülder genannten Demut, Dankbarkeit und Gewissensbildung zu finden ist.
[Als sehr strenge Verfechterin des Prinzips, dass bitteschön in einer Predigt doch das Tagesevangelium ausgelegt werden sollte, muss ich dennoch hinzufügen, dass es dieser Artikel wert wäre, in jeder Kirche des Landes nach dem Evangelium anlässlich der Sterbehilfe-Debatte im Bundestag verlesen zu werden.]
Ich würde sein beherztes und beeindruckendes Plädoyer am liebsten als Vollzitat übernehmen, aber das geht natürlich nicht.
>>Ein uraltes Gebet, zweitausend Jahre alt und etwas aus der Mode gekommen, das Vaterunser, fasst es zusammen, worin die Herausforderung für den Patienten besteht. „Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen.“ Die Versuchung besteht für den Kranken darin, es an Demut, Dankbarkeit und Gewissensbildung fehlen zu lassen, welche Bedeutung ein Leben noch hat. Das Leben ist kein Wegwerfartikel. Die Erlösung von dem Bösen meint nicht die weltentrückte Erwartung eines Wunders. Sondern einen Hoffnungshorizont als Kraftquelle.
Der Bundestag sollte das Denkmal am Ort der Euthanasie-Zentrale der Nazis besuchen
Aus humanitären Gründen will eine Parlamentariergruppe, dass Ärzte den „irreversibel“ Erkrankten den Giftcocktail reichen. Das ist ein Widerspruch in sich. Mein Vertrauen in die Ärzteschaft wäre erschüttert, wenn sie ihren Ethos so leicht aufgäbe und nicht mehr heilen und lindern und Krankheiten verhindert.
In Holland gehen die Tötungen bis in die Tausende mit steigender Tendenz. Schon wird diskutiert, ob nicht psychisch Erkrankte in den Genuss von Sterbehilfe kommen sollen oder etwa behinderte Babys. Wollen wir wirklich diesen Weg in die kalte Gesellschaft beschreiten?<< Ganzer Artikel hier.
Wir sollten schwer Kranken und Schwerstkranken, und ja, ebenso wie Behinderten und Dementen lieber besser zuhören, anstatt sie für immer zum Schweigen bringen zu wollen. Vielleicht hat Benedikt Maria Mülder "kein Leben" mehr in den Augen vieler Zeitgenossen. Und ich sage, so lange jemand noch ein Hirn und ein Herz hat, und damit umzugehen weiß, so lange ist er lebendiger als alle diese Schläfer da draußen.
Meinen tiefsten Respekt für Benedikt Maria Mülder, denn ich bin nicht sicher, ob ich in einer vergleichsweisen Situation noch den Mut, die Kraft und die Energie hätte, mich für das Leben als unser höchstes Gut, unser größtes Geschenk mit diesem unbeugsamen Willen einzusetzen, dessen tiefste Wurzel, so vermute ich, in der von Mülder genannten Demut, Dankbarkeit und Gewissensbildung zu finden ist.
[Als sehr strenge Verfechterin des Prinzips, dass bitteschön in einer Predigt doch das Tagesevangelium ausgelegt werden sollte, muss ich dennoch hinzufügen, dass es dieser Artikel wert wäre, in jeder Kirche des Landes nach dem Evangelium anlässlich der Sterbehilfe-Debatte im Bundestag verlesen zu werden.]
ElsaLaska - 11. Nov, 18:36
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