RIP David Bowie
Es ist vermutlich jetzt pathetisch von mir, aber die Nachricht von David Bowies Tod hat mich heute morgen zutiefst getroffen. Warum, weiß ich nicht genau, aber ich habe schon lange nicht mehr um einen Künstler oder Musiker oder eine andere öffentlichenPerson so getrauert. Ich verstehe es auch nicht wirklich, aber es ist mir nicht nur zum Heulen, ich sitze auch hier und mir laufen die Tränen herunter.
Möglicherweise, weil ein großes Stück meiner Jugend mitgestorben ist. Möglicherweise auch, weil es so unerwartet kam. Ich habe Bowie menschlich nicht mal besonders gemocht; er war mir immer ein bisschen unheimlich und unzugänglich.
Ich muss auch nicht immer alles verstehen. Manchmal sind die Dinge eben so, wie sind.
Er war der letzte, große Superstar. So alienhaft er mir als Mensch erschienen ist, so stark gingen mir seine Lieder unter die Haut. Ob fröhlich und tanzbar, ob praktisch außerirdisch-melancholisch, ich kann sie fast alle auswendig mitsingen, so oft habe ich sie gehört. Und vor allem "Heroes" gehört heute noch zu meinen absoluten Lieblingsstücken, übrigens eines seiner pathetischsten Stücke - und eines jener Lieder, die den kalten Krieg nicht melancholisch besangen, sondern eine sehr kämpferische Aussage dazu ablieferte. Eine Aussage, nach der man sich leidenschaftlich küssen kann, selbst wenn Geschütze über einen hinwegdonnern, oder sogar gerade dann erst recht.
Die konkrete Zeile bezog sich, kaum verfremdet, auf die Mauer, auf die Bowie in seinen Jahren in Berlin von den Fenstern des Tonstudios aus Blick hatte - und er soll dort ein Liebespaar gesehen haben, das sich direkt an einer Bank davor küsste, und sich gefragt haben, wieso um alles in der Welt man sich in Berlin ausgerechnet an einem solchen Ort für eine romantische Begegnung verabreden könne ... Nun, hätte das Pärchen nicht ausgerechnet diesen Platz ausgesucht, gäbe es jetzt dieses Lied nicht, nachdem wir alle Könige, alle Königinnen sein können - und Helden für einen Tag.
Er war der Mann, der Feuer mit Benzin löschte. Putting out fire - with gasoline. Das war wohl die Essenz seines Lebens.
Repubblica.it hat ein sehr schönes Video herausgesucht von einem Konzert nach Freddie Mercurys Tod.
Bowie sank, nachdem er "Heroes" gesungen hatte, auf offener Bühne in die Knie und betete auf Englisch das "Vaterunser" für seinen verstorbenen Kollegen und Freund.
Vielleicht mögen wir es ihm nachtun, und nun unsererseits ein "Vaterunser" für den Mann beten, der Feuer mit Benzin auszulöschen pflegte.

Möglicherweise, weil ein großes Stück meiner Jugend mitgestorben ist. Möglicherweise auch, weil es so unerwartet kam. Ich habe Bowie menschlich nicht mal besonders gemocht; er war mir immer ein bisschen unheimlich und unzugänglich.
Ich muss auch nicht immer alles verstehen. Manchmal sind die Dinge eben so, wie sind.
Er war der letzte, große Superstar. So alienhaft er mir als Mensch erschienen ist, so stark gingen mir seine Lieder unter die Haut. Ob fröhlich und tanzbar, ob praktisch außerirdisch-melancholisch, ich kann sie fast alle auswendig mitsingen, so oft habe ich sie gehört. Und vor allem "Heroes" gehört heute noch zu meinen absoluten Lieblingsstücken, übrigens eines seiner pathetischsten Stücke - und eines jener Lieder, die den kalten Krieg nicht melancholisch besangen, sondern eine sehr kämpferische Aussage dazu ablieferte. Eine Aussage, nach der man sich leidenschaftlich küssen kann, selbst wenn Geschütze über einen hinwegdonnern, oder sogar gerade dann erst recht.
Die konkrete Zeile bezog sich, kaum verfremdet, auf die Mauer, auf die Bowie in seinen Jahren in Berlin von den Fenstern des Tonstudios aus Blick hatte - und er soll dort ein Liebespaar gesehen haben, das sich direkt an einer Bank davor küsste, und sich gefragt haben, wieso um alles in der Welt man sich in Berlin ausgerechnet an einem solchen Ort für eine romantische Begegnung verabreden könne ... Nun, hätte das Pärchen nicht ausgerechnet diesen Platz ausgesucht, gäbe es jetzt dieses Lied nicht, nachdem wir alle Könige, alle Königinnen sein können - und Helden für einen Tag.
Er war der Mann, der Feuer mit Benzin löschte. Putting out fire - with gasoline. Das war wohl die Essenz seines Lebens.
Repubblica.it hat ein sehr schönes Video herausgesucht von einem Konzert nach Freddie Mercurys Tod.
Bowie sank, nachdem er "Heroes" gesungen hatte, auf offener Bühne in die Knie und betete auf Englisch das "Vaterunser" für seinen verstorbenen Kollegen und Freund.
Vielleicht mögen wir es ihm nachtun, und nun unsererseits ein "Vaterunser" für den Mann beten, der Feuer mit Benzin auszulöschen pflegte.

ElsaLaska - 11. Jan, 13:53
Was vom Tage ... - - 0 Trackbacks - 1088x gelesen