ElsaLaska - 2. Feb, 22:21
Ich habe eigentlich eine hervorragende Lösungsmöglichkeit für dieses - jedenfalls für manche - Dauerproblem.
Warum machen wir es nicht wie die Orthodoxen: bei denen gibt es die hl. Kommunion für diejenigen, die gebeichtet haben bzw. bei meinem Vorschlag katholisch sind (und gebeichtet haben), und für alle Gottesdienstbesucher (protestantisch oder auch geschieden wiederverheiratet) schließlich noch Stücke von gesegnetem Brot, das zum Beispiel vor dem Altar in einem Korb stehen könnte und nach der Kommunion verteilt wird.
Gute Idee?
ElsaLaska - 2. Feb, 18:47
Wer dieses Jahr mit dem Gedanken spielt, nach Ägypten in Urlaub zu fahren, sollte sich das noch einmal überlegen. Ich kann mich noch gut daran entsinnen, wie der - absolut ekelhafte - Mord an Marwa el Sherbini hochstilisiert worden ist. Inklusive ägyptische Prozessbeobachter.
>>Die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte mit Sitz in Göttingen erhebt schwere Vorwürfe gegen das ägyptische Innenministerium in Kairo: Die Behörde habe eine richtiggehende Hetzjagd auf einen Kopten gestartet. Zusammen mit der Staatssicherheit sei das Ministerium für eine gezielte Verleumdungskampagne gegen den Kopten Girgis Baroumi Girgis verantwortlich; damit solle der jüngste blutige Anschlag auf christliche Kopten am orthodoxen Weihnachtsfest in Nag Hamadi rechtfertigt werden. Ziel der Kampagne sei die Wiederherstellung des Images Ägyptens, nachdem das Blutbad vor einer Kirche nach einem Weihnachtsgottesdienst am 6. Januar weltweit scharfe Kritik auslöste.<<
via Radio Vatikan.
ElsaLaska - 2. Feb, 13:09
bei den aktuellen Ereignissen um die Jesuiten:
«Die Kirche leidet an Homophobie», sagte er [Mertes]. «Homosexualität wird verschwiegen. Kleriker mit dieser Neigung sind unsicher, ob sie bei einem ehrlichen Umgang mit ihrer Sexualität noch akzeptiert werden.»
Hallo Bodenstation? Bei den Vorkommnissen ging es um sexuellen Missbrauch von Minderjährigen? Was bitte hat Missbrauch mit Homosexualität oder einem ehrlichen Umgang damit zu tun? Wieso kann das ein Jesuit in leitender Stellung einfach mal so gleichsetzen und wird dafür noch als großer Aufklärer bejubelt?
Sind Kirchenmänner wie Mertes vollständig out of space? Ich meine, nach wie vor geht die Mehrheit der Übergriffe in weltlichen Kreisen, auch wenn es sich anders anfühlt, von heterosexuellen Männern aus! Und wie schwulenfeindlich bitte ist denn die Äußerung, dass Kindesmissbrauch daraus resultiert, dass homosexuelle Menschen ihre Neigungen nicht offen ausleben könnten?
Bitte klärt mich mal auf.
ElsaLaska - 2. Feb, 00:17
In ihrem äußerst lesenswerten Essay "Auf dem Weg zur kleinen Herde" aus dem Vatican-Magazin Januarausgabe 2010, schreibt Gabriele Kuby:
>>Gott ist gegenwärtig in seinem Leib, der Kirche. Welcher Jubel, dies zu entdecken, wenn man jahrzehntelang Gott auf Wegen gesucht hat, auf denen man ihn nicht findet. Die Kirche ist wahrlich meine Mutter: Sie kleidet mich in der Taufe in Gewänder des Heils. Sie vergibt mir meine Sünden. Sie füttert mich mit dem Brot des Lebens, das Christus selber ist. Sie adoptiert mich in die Familie Gottes, schenkt mir in Gott den Vater, in Maria die Mutter, in Jesus den Bruder. Sie verkündet und deutet mir das Wort Gottes. Sie salbt mich mit Heiligem Geist und sendet mich, damit ich mich für das Reich Gottes auf Erden einsetze. Sie besiegelt den Ehebund. Sie betet für mich in der Vollmacht Jesu um Befreiung vom Bösen. Sie schenkt mir Gemeinschaft mit den Heiligen und lässt mich an ihren Verdiensten teilhaben. Sie salbt mich mit Öl und betet für mich, wenn ich krank bin. Sie eilt an mein Lager, wenn ich sterbe, um mir ein letztes Mal alle Sünden zu vergeben und mir eine Wegzehrung mitzugeben für die Reise in die Ewigkeit. Wie könnte ich die Kirche nicht lieben, die mir all dies schenkt – durch ihre Priester?<<
Der Essay wurde kürzlich auch auf kath.net veröffentlicht und ist als
pdf beim Vatican-Magazin online.
ElsaLaska - 31. Jan, 16:31
wie man bekannte tote katholische Vokabeln wie "Beichte, Sünde, Schuld, Vergebung, Erlösung, Auferstehung" denn bitte mit neuem Leben füllen könnte. Eines der großen Hindernisse unserer Verkündigung sind nicht die angeblich nicht-zeitgemäßen Werte, die die Kirche vertritt, sondern das veraltete unpopuläre Vokabular.
Für einige bedeutete Beichte, dass sie einem bösen, vielleicht sogar übergriffigem, schwarzen Mann kleine Zettel in einem düsteren Beichtstuhl durchreichten, auf denen Schulmädchen-Bekenntnisse zu lesen waren, die entweder vollständig beschämend, da es um autoerotischen Sex oder verbotene Gelüste ging, waren, oder einfach nur erfunden, weil ja schließlich irgendetwas pflichtgemäß gebeichtet werden sollte. Ich denke, so etwas bestimmt die Wahrnehmung ganz generell bei Menschen, die lediglich davon hörten, dass es bei uns soetwas wie Beichte gibt und malt ganz fürchterliche Bilder.
Auf der anderen Seite ist die Gegenseite (auf der anderen Seite*gg*) höchst erfolgreich damit, sich unser klassisches Vokabular anzueignen, Lust zu wecken, die Sünde zu glorifizieren, auf den Genuss eines Magnum-Eisriegels runterzustutzen - und damit noch Geld zu machen. Die Rede von der Sünde ist dann nicht mehr miefig, sondern schick, sexy und höchst selbstbestimmt, soweit das ein Konsument, der auf Werbung reinfällt, nunmal sein kann.
Ich überlege gerade, dem abzuhelfen. Und ich werde mit Sünde beginnen. Als erste Wurzelsünde überhaupt fällt mir Neid ein, und ich erinnere mich dazu an eine Situation, die außergewöhnlich ist und vermutlich gar nichts mit dem zu tun hat, an was jeder sofort bei der Suchanfrage im Kopf "katholische Sünde+Neid" denken würde.
Vielleicht ist das eine gute Idee, die Muster aufzubrechen und das Positive an unserer Verkündigung zu sehen:
Die Menschlichkeit, die möglich ist und wahrhaftig sein - und sowieso werden - kann.
*Notiz an mich selbst*
PS: Es geht mir auf gar keinen Fall darum, diese Worte und die Dinge, die sie bezeichnen, abzuschaffen. Es geht mir vielmehr um die Rückoberung dieser Worte. Ganz ausgereift sind meine Gedanken dazu noch nicht, deshalb danke für die bisherige entstandene Diskussion!
ElsaLaska - 31. Jan, 02:06