Polenta - ein ungeklärtes Mysterium
Dass ich meine zweite Heimat und seine Menschen sehr liebhabe, ist, glaube ich, immer mal wieder deutlich geworden.
Es gibt allerdings ein paar Sachen, die ich nicht verstehe und niemals verstehen werde, fürchte ich.
Zum einen ist das die Vorliebe der Italiener für Nudeln mit Tomatensauce. Wenn ich Mittagstisch in der Trattoria mache, kann ich jeden Tag Bauarbeiter ebenso wie Banker sehen, die als primo Nudeln mit Tomatensugo verschlingen, als ob sie zehn Jahre auf einer Südseeinsel gewesen wären, auf der es das einfach gar nicht gibt. Dabei essen die das doch von klein auf so gut wie jeden Tag. Aber immer verschlingen sie Nudeln mit Tomatensauce als sei es Manna vom Himmel und voll neu und sie hätten es nie zuvor gekostet.
Das zweite Mysterium ist das des ungesalzenen Brotes. Ich habe mal einen Neapolitaner gefragt, wieso die Italiener eigentlich kein Salz in ihr Brot machen, es schmeckt dann halt wie - frischer wenn man Glück hat, wenn man Pech hat wie alter - Pappkarton. Ob es dafür einen Grund gebe? Oja, meinte er voller neapolitanischer Emphase, das machen die, weil sie STUPIDI sind!
Aber praktisch die Cheops-Pyramide von allen ungeklärten italienischen Mysterien ist Polenta.
Polenta ist ein sehr fein gemahlener Maisgrieß, der mit Wasser gekocht wird, bis er relativ zäh ist. Man rechnet auf 250 Gramm Polentagrieß einen Liter Wasser - und eigentlich etwas Salz, aber da die Italiener in der Hinsicht ja stupidi sind, wird meistens kein Salz hinzugefügt. Dafür brüstet sich hier jedes Restaurant mit seiner Polenta. Der warme, sehr dicke Brei, wird auf ein rundes Holzbrett gestrichen und es kommt obenauf dann ragù, das ist eine Tomatensugo mit sehr sparsam Hackfleisch, oder Pilzsugo, oder auch mal was mit Fisch.
Aber immer ist die Polenta völlig fade und man kann an ihrer Konsistenz schon sehen, dass eben einfach nur Wasser mit grobem Maismehl aufgekocht worden ist.
Wenn ICH - ja, ich weiß, Deutsche können halt immer alles besser, im Guten wie im Schlechten - dagegen Polenta koche, nehme ich statt einen Liter Wasser einen halben Liter Gemüsebrühe und einen halben Liter Sahne - eccolo! Die perfekte, cremige, geschmackvolle und gehaltvolle Polenta, die auch hervorragend als Beilage zu Gulasch oder Sauerbraten taugt, fast besser noch als Kartoffelbrei. Unnötig zu sagen, ich füge noch ein wenig Muskat und ein bisschen Salz und Pfeffer dazu.
Wahrlich, ich sollte ein Polenta-ristorante aufmachen. Die Italiener würden mir die Bude einrennen.
Es gibt allerdings ein paar Sachen, die ich nicht verstehe und niemals verstehen werde, fürchte ich.
Zum einen ist das die Vorliebe der Italiener für Nudeln mit Tomatensauce. Wenn ich Mittagstisch in der Trattoria mache, kann ich jeden Tag Bauarbeiter ebenso wie Banker sehen, die als primo Nudeln mit Tomatensugo verschlingen, als ob sie zehn Jahre auf einer Südseeinsel gewesen wären, auf der es das einfach gar nicht gibt. Dabei essen die das doch von klein auf so gut wie jeden Tag. Aber immer verschlingen sie Nudeln mit Tomatensauce als sei es Manna vom Himmel und voll neu und sie hätten es nie zuvor gekostet.
Das zweite Mysterium ist das des ungesalzenen Brotes. Ich habe mal einen Neapolitaner gefragt, wieso die Italiener eigentlich kein Salz in ihr Brot machen, es schmeckt dann halt wie - frischer wenn man Glück hat, wenn man Pech hat wie alter - Pappkarton. Ob es dafür einen Grund gebe? Oja, meinte er voller neapolitanischer Emphase, das machen die, weil sie STUPIDI sind!
Aber praktisch die Cheops-Pyramide von allen ungeklärten italienischen Mysterien ist Polenta.
Polenta ist ein sehr fein gemahlener Maisgrieß, der mit Wasser gekocht wird, bis er relativ zäh ist. Man rechnet auf 250 Gramm Polentagrieß einen Liter Wasser - und eigentlich etwas Salz, aber da die Italiener in der Hinsicht ja stupidi sind, wird meistens kein Salz hinzugefügt. Dafür brüstet sich hier jedes Restaurant mit seiner Polenta. Der warme, sehr dicke Brei, wird auf ein rundes Holzbrett gestrichen und es kommt obenauf dann ragù, das ist eine Tomatensugo mit sehr sparsam Hackfleisch, oder Pilzsugo, oder auch mal was mit Fisch.
Aber immer ist die Polenta völlig fade und man kann an ihrer Konsistenz schon sehen, dass eben einfach nur Wasser mit grobem Maismehl aufgekocht worden ist.
Wenn ICH - ja, ich weiß, Deutsche können halt immer alles besser, im Guten wie im Schlechten - dagegen Polenta koche, nehme ich statt einen Liter Wasser einen halben Liter Gemüsebrühe und einen halben Liter Sahne - eccolo! Die perfekte, cremige, geschmackvolle und gehaltvolle Polenta, die auch hervorragend als Beilage zu Gulasch oder Sauerbraten taugt, fast besser noch als Kartoffelbrei. Unnötig zu sagen, ich füge noch ein wenig Muskat und ein bisschen Salz und Pfeffer dazu.
Wahrlich, ich sollte ein Polenta-ristorante aufmachen. Die Italiener würden mir die Bude einrennen.
ElsaLaska - 27. Mär, 20:10
Yupp
:P
Aber: Wenn im normalen Rezept "Wasser" steht, das zur Hälfte mit Sahne ersetzen... da kämen irgendwie selbst mir Bedenken. Immerhin, ein Becher Sahne reicht doch - geschätzt - dafür, zwei ganze Obstkuchen ausgiebig mit Schlagrahm zu bedecken. Ein halber Becher Sahne reicht dazu, um eine schmackhafte Pilzrahmsoße für ca. zwei Personen zu kochen (da können dann wieder mal Nudeln rein, nicht wahr.) Und dann gleich zweieinhalb Becher?
Schmecken tut's bestimmt^^