Ein Kollege von der Neuen Osnabrücker Zeitung
hatte eine Anfrage an den Blogger "Katholik", der auf seinem Blog fortes fide als katholischer Priester anonym bloggt - wir werden gleich sehen, wieso er gut daran tut - und leider keine Antwort bekommen.
Fortes fide hatte anläßlich des Sühnegottesdienstes von Bischof Bode angemerkt, dies sei "Schön und gut."
Bei der Neuen Osnabrücker Zeitung wird daraus folgende Schlagzeile:
"Konservative Kritiker bedauern bischöfliche Buße nach Missbrauchsfällen"
Deutschsprachige Lesekompetenz sieht anders aus. Aber weiter:
>>Selbst ein Pfarrer aus dem Bistum Osnabrück übt an dem Bußgottesdienst Kritik – allerdings unter dem Schutz der Anonymität. Im Blog „fortes fide“ stellt er die Frage: „Und wann kommt das Mea culpa der Bischöfe in Sachen Abtreibung?“ Er fügt hinzu: „Schön und gut, das ‚Mea culpa‘ des Osnabrücker Bischofs zu den Missbrauchsfällen.“ Aber: „Von einer Beteiligung an der Gebetswache für das Leben am Vorabend habe ich auf den Internetseiten dort nichts gefunden.“ Nach Informationen unserer Zeitung handelt es sich bei dem Blogger um einen jüngeren Priester aus dem nördlichen Emsland, der sich auf Anfrage dazu nicht äußern wollte.<<
Fortes fide hat sein Blog mittlerweile geschlossen. Ich kann also dem Kollegen von der NOZ nicht direkt weiterhelfen und natürlich nicht für fortes fide sprechen. Auf Anfrage hätte er aber vermutlich geäußert, dass er den Sühnegottesdienst schön und gut gefunden hat. Oder würdig und recht. Oder una cosa buona e giusta.
Weiter hätte er vermutlich darauf hingewiesen, dass der Heilige Vater ausgerechnet für diesen Termin um eine weltweite Gebetsvigil für das ungeborene Leben gebeten hatte:
>>Der Papst scheut sich nicht, immer wieder als leidenschaftlicher Streiter für das ungeborene Leben aufzutreten. Sein Vorschlag, am Vorabend des 1. Adventssonntag eine „Gebets-Vigil für das ungeborene Leben" zu feiern, hat weltweit eine riesige Resonanz gefunden und den Heiligen Vater mit Dank erfüllt: „Ich möchte meinen Dank an alle diejenigen ausdrücken, die dieser Einladung gefolgt sind, und an die vielen, die sich in besonderer Weise dafür einsetzen, das menschliche Leben in seinen unterschiedlichen verletzlichen Situationen zu beschützen und anzunehmen; besonders an seinem Beginn und bei seinen ersten Schritten", erklärte Benedikt XVI. während der Vesper.<< Quelle: Zenit.org
Das kann man mal anmerken, ohne dass man als "konservativer Kritiker" die "bischöfliche Buße bedauern" müsste. Vielleicht dachte fortes fide ja einfach nur, es sei schlechtes Timing. Ich weiß es ja nicht.
Dann kommt noch Herr Alipius aufs Bedauert-Buße-Tapet, eben noch Atheist by the german Tagespost - das hat sich ja dann bestens aufgeklärt - , jetzt nun aber in einem Atem- und Linkzug mit kreuz.net genannt.
Der Herr Alipius hat die bischöfliche Buße aber nun auch n i c h t bedauert, sondern sie wortgewaltig und leidenschaftlich auf seinem Blog verteidigt. Beweis: HIER auf diesem Link.
Was allerdings von der NOZ aus Redlichkeit verschwiegen wird. Stattdessen wird sein Blog unter den "Kritikern bedauern blabla" geführt, weil er auf einen in der Tat kritischen Kommentar eingegangen ist.
Wenn man sich nun schon allerlei Halbgares zusammengestrickt hat und auch noch Links angibt, unter denen die Leser sich vom Gegenteil dessen, was man behauptet hat, ohne Umstände überzeugen können, dann hilft noch der Griff nach der Reißleine - der Hinweis auf kreuz.net.
Wo, so die NOZ - nachdem sie Kritiker ausgemacht hat, die überhaupt keine sind und diese noch als erzkonservativ etikettiert hat -, Bischof Bode das Etikett "altliberal" erhalten habe. Quod licet Jovi, non licet Bovi, hätte mein Lateinlehrer nonchalant dazu gesagt.
In einem Nebensatz noch schön der Hinweis darauf, dass kreuz.net der "reaktionären Piusbruderschaft nahestünde" - und schon sind alle im Artikel genannten Blogger erfolgreich stigmatisiert.
Wenn der Herr von der NOZ wenigstens sämtliche journalistische Register gezogen hätte, die einem bei solcherart Artikeln zur Verfügung stehen, dann hätte er noch drauf hingewiesen, dass fortes fide und Alipius bei blogspot.com und blogger.com bloggen, Internetanbietern, die Server in den USA hosten, wo ÜBRIGENS auch der Server von kreuz.net steht. *eyesroll*
Daneben frage ich mich auch ernstlich, was es für einen journalistischen Mehrwert haben soll, auf ein paar anonyme Internetkommentare hinzuweisen. Wenn ich auf jeden Schrott eingehen müsste, der zu egal welchem Thema im Internet gepostet wird - übrigens auch manchmal als Leserkommentar unter Publikationen wie NOZ - , dann wäre dieses Blog längst am Ende seiner Kapazitäten. Im Übrigen sehe ich keinerlei Sinn darin, irgendwelche anonymen Internetkontroversen publizistisch zu begleiten.
Sicherlich ist es aber ein guter Ansatz, mal zu schauen, was die Blogger so zu sagen haben.
Seriöse Medien in USA und Großbritannien pflegen immer wieder auf Diskussionen in den einschlägigen Blogs einzugehen. Sie tun das aber nicht, um kirchenpolitische Stimmung zu machen, sondern berichten weitgehend sachlich und fair über die Tendenzen im Diskursverlauf, und beziehen sich dabei selten auf anonyme Kommentare - vermutlich, weil sie sich nicht lächerlich machen wollen.
Nur ein Vorschlag für die NOZ, falls sie sich weiter auf dem Feld thematisch betätigen möchte.
Und hier noch die Linkrutsche vom Tage dazu:
NOZ wurde oben bereits verlinkt.
Stanislaus auf Politisch Unpolitisches: Blogger leben gefährlich. Sowie als Nachtrag noch diesen Eintrag hier.
Katholon mit einem Kommentar, der auch bei NOZ gepostet wurde.
Alipius.
Credo ut intelligam tritt ein bisschen nach: "Das ewige Anathema".
Fortes fide hatte anläßlich des Sühnegottesdienstes von Bischof Bode angemerkt, dies sei "Schön und gut."
Bei der Neuen Osnabrücker Zeitung wird daraus folgende Schlagzeile:
"Konservative Kritiker bedauern bischöfliche Buße nach Missbrauchsfällen"
Deutschsprachige Lesekompetenz sieht anders aus. Aber weiter:
>>Selbst ein Pfarrer aus dem Bistum Osnabrück übt an dem Bußgottesdienst Kritik – allerdings unter dem Schutz der Anonymität. Im Blog „fortes fide“ stellt er die Frage: „Und wann kommt das Mea culpa der Bischöfe in Sachen Abtreibung?“ Er fügt hinzu: „Schön und gut, das ‚Mea culpa‘ des Osnabrücker Bischofs zu den Missbrauchsfällen.“ Aber: „Von einer Beteiligung an der Gebetswache für das Leben am Vorabend habe ich auf den Internetseiten dort nichts gefunden.“ Nach Informationen unserer Zeitung handelt es sich bei dem Blogger um einen jüngeren Priester aus dem nördlichen Emsland, der sich auf Anfrage dazu nicht äußern wollte.<<
Fortes fide hat sein Blog mittlerweile geschlossen. Ich kann also dem Kollegen von der NOZ nicht direkt weiterhelfen und natürlich nicht für fortes fide sprechen. Auf Anfrage hätte er aber vermutlich geäußert, dass er den Sühnegottesdienst schön und gut gefunden hat. Oder würdig und recht. Oder una cosa buona e giusta.
Weiter hätte er vermutlich darauf hingewiesen, dass der Heilige Vater ausgerechnet für diesen Termin um eine weltweite Gebetsvigil für das ungeborene Leben gebeten hatte:
>>Der Papst scheut sich nicht, immer wieder als leidenschaftlicher Streiter für das ungeborene Leben aufzutreten. Sein Vorschlag, am Vorabend des 1. Adventssonntag eine „Gebets-Vigil für das ungeborene Leben" zu feiern, hat weltweit eine riesige Resonanz gefunden und den Heiligen Vater mit Dank erfüllt: „Ich möchte meinen Dank an alle diejenigen ausdrücken, die dieser Einladung gefolgt sind, und an die vielen, die sich in besonderer Weise dafür einsetzen, das menschliche Leben in seinen unterschiedlichen verletzlichen Situationen zu beschützen und anzunehmen; besonders an seinem Beginn und bei seinen ersten Schritten", erklärte Benedikt XVI. während der Vesper.<< Quelle: Zenit.org
Das kann man mal anmerken, ohne dass man als "konservativer Kritiker" die "bischöfliche Buße bedauern" müsste. Vielleicht dachte fortes fide ja einfach nur, es sei schlechtes Timing. Ich weiß es ja nicht.
Dann kommt noch Herr Alipius aufs Bedauert-Buße-Tapet, eben noch Atheist by the german Tagespost - das hat sich ja dann bestens aufgeklärt - , jetzt nun aber in einem Atem- und Linkzug mit kreuz.net genannt.
Der Herr Alipius hat die bischöfliche Buße aber nun auch n i c h t bedauert, sondern sie wortgewaltig und leidenschaftlich auf seinem Blog verteidigt. Beweis: HIER auf diesem Link.
Was allerdings von der NOZ aus Redlichkeit verschwiegen wird. Stattdessen wird sein Blog unter den "Kritikern bedauern blabla" geführt, weil er auf einen in der Tat kritischen Kommentar eingegangen ist.
Wenn man sich nun schon allerlei Halbgares zusammengestrickt hat und auch noch Links angibt, unter denen die Leser sich vom Gegenteil dessen, was man behauptet hat, ohne Umstände überzeugen können, dann hilft noch der Griff nach der Reißleine - der Hinweis auf kreuz.net.
Wo, so die NOZ - nachdem sie Kritiker ausgemacht hat, die überhaupt keine sind und diese noch als erzkonservativ etikettiert hat -, Bischof Bode das Etikett "altliberal" erhalten habe. Quod licet Jovi, non licet Bovi, hätte mein Lateinlehrer nonchalant dazu gesagt.
In einem Nebensatz noch schön der Hinweis darauf, dass kreuz.net der "reaktionären Piusbruderschaft nahestünde" - und schon sind alle im Artikel genannten Blogger erfolgreich stigmatisiert.
Wenn der Herr von der NOZ wenigstens sämtliche journalistische Register gezogen hätte, die einem bei solcherart Artikeln zur Verfügung stehen, dann hätte er noch drauf hingewiesen, dass fortes fide und Alipius bei blogspot.com und blogger.com bloggen, Internetanbietern, die Server in den USA hosten, wo ÜBRIGENS auch der Server von kreuz.net steht. *eyesroll*
Daneben frage ich mich auch ernstlich, was es für einen journalistischen Mehrwert haben soll, auf ein paar anonyme Internetkommentare hinzuweisen. Wenn ich auf jeden Schrott eingehen müsste, der zu egal welchem Thema im Internet gepostet wird - übrigens auch manchmal als Leserkommentar unter Publikationen wie NOZ - , dann wäre dieses Blog längst am Ende seiner Kapazitäten. Im Übrigen sehe ich keinerlei Sinn darin, irgendwelche anonymen Internetkontroversen publizistisch zu begleiten.
Sicherlich ist es aber ein guter Ansatz, mal zu schauen, was die Blogger so zu sagen haben.
Seriöse Medien in USA und Großbritannien pflegen immer wieder auf Diskussionen in den einschlägigen Blogs einzugehen. Sie tun das aber nicht, um kirchenpolitische Stimmung zu machen, sondern berichten weitgehend sachlich und fair über die Tendenzen im Diskursverlauf, und beziehen sich dabei selten auf anonyme Kommentare - vermutlich, weil sie sich nicht lächerlich machen wollen.
Nur ein Vorschlag für die NOZ, falls sie sich weiter auf dem Feld thematisch betätigen möchte.
Und hier noch die Linkrutsche vom Tage dazu:
NOZ wurde oben bereits verlinkt.
Stanislaus auf Politisch Unpolitisches: Blogger leben gefährlich. Sowie als Nachtrag noch diesen Eintrag hier.
Katholon mit einem Kommentar, der auch bei NOZ gepostet wurde.
Alipius.
Credo ut intelligam tritt ein bisschen nach: "Das ewige Anathema".
ElsaLaska - 3. Dez, 20:47
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