Im Supermarkt am Rande des Universums
Wenn ich hier schon dank den Launen eines vergessenen niederen etruskischen Wettergottes ausharren muss, dann möchte ich auch bitte anständige Lebensmittel im Haus haben, denkt sich Konsumkrake Elsa und entscheidet sich dafür, ihr Turmzimmer endlich zu verlassen. In Richtung Supermarkt am Ende des Universums.
Laut Prospekt gibt es frische Austern, das ist ein Argument. Laut Anfahrtsskizze kann man diesen Supermarkt in einer fast schnurgerade verlaufenden Strecke (nicht übertunnelt) vom Turmzimmer aus erreichen und landet direkt in einem Parkhaus. Das ist günstig. Weniger günstig ist, dass ich mein Faltboot vergessen habe und deshalb von der Parkstation zum Eingang (überdacht) durch knietiefes Tauwasser anderer Autos stapfen muss. Dort begrüßt mich ein Schild "Bei Hupenalarm Fettabscheider in Gang setzen".
In bereits leicht euphorisierter Stimmung betrete ich die Verkaufsräume und siehe, sie haben alles Obst des bekannten Universums. Sie haben auch alles Gemüse, das kleinere und auch größere Schöpfergötter jemals erfunden haben. Die Fachabteilung für Essige erstreckt sich über die ganze Länge der ehemaligen Berliner Mauer und die Fachabteilung für Gewürzsoßen überbrückt zwei Mal hintereinander gelegt die Distanz Erde-Mond.
Ich torkele benommen herum und bleibe schließlich im Orbit der Fischtheke hängen, die der Größe nach dem Maracana-Stadion in Rio de Janeiro nachempfunden worden ist. Ich bin erschöpft. Mit glasigen Augen ordere ich hier und auf der Stelle vier Austern plus ein Glas Champagner und bitte um eine Gehhilfe. Der junge Mann von der Fischtheke umsorgt mich wie seine eigene Großmutter und nachdem ich mich gestärkt habe, kann ich sogar eine Diskussion über den Unterschied von fin de claires-Austern zu Galways führen und moderieren.
Mein Selbstvertrauen ist wieder auf der Höhe und mit fester Stimme bestelle ich eine Magnumdose Sevruga. Der junge Mann umarmt mich herzlich zum Abschied, schubst mich widerwillig aus seiner Umlaufbahn und bringt mich auf Kurs in Richtung Champagner und Weine. Dort verhindert der Promotions-Wallah der Geldermann-Privatkellerei einen neuerlichen Schwächeanfall, der sich strategisch günstig an der Eingangslinie dieser Abteilung von den Ausmaßen einer kleinen Reihenhauskolonie platziert hat. Ich trinke noch drei Gläschen und räume mit neuem Schwung eine Palette Moet Chandon ab.
An der Kasse wird klar, warum der Supermarkt am Rande des Universums "Scheck-in" heißt. Es ist ein sogenannter "sprechender Name", abgeleitet vom allseits bekannten "Bed-In". Der Supermarkt am Rande des Universums nimmt nämlich keine Kreditkarten. Während eines Bed-Ins geht man eine intensive und meditative Beziehung zu seinem Bett ein. Ein Scheck-In funktioniert nach dem selben Prinzip mit Schecks, wird aber stehend praktiziert. Der spirituelle Impact stellt sich, anders als beim Bed-In, mit einer leichten Zeitverzögerung ein: Nachdem man seine Beute zum Auto geflößt und zu Hause wieder ausgepackt hat.
Laut Prospekt gibt es frische Austern, das ist ein Argument. Laut Anfahrtsskizze kann man diesen Supermarkt in einer fast schnurgerade verlaufenden Strecke (nicht übertunnelt) vom Turmzimmer aus erreichen und landet direkt in einem Parkhaus. Das ist günstig. Weniger günstig ist, dass ich mein Faltboot vergessen habe und deshalb von der Parkstation zum Eingang (überdacht) durch knietiefes Tauwasser anderer Autos stapfen muss. Dort begrüßt mich ein Schild "Bei Hupenalarm Fettabscheider in Gang setzen".
In bereits leicht euphorisierter Stimmung betrete ich die Verkaufsräume und siehe, sie haben alles Obst des bekannten Universums. Sie haben auch alles Gemüse, das kleinere und auch größere Schöpfergötter jemals erfunden haben. Die Fachabteilung für Essige erstreckt sich über die ganze Länge der ehemaligen Berliner Mauer und die Fachabteilung für Gewürzsoßen überbrückt zwei Mal hintereinander gelegt die Distanz Erde-Mond.
Ich torkele benommen herum und bleibe schließlich im Orbit der Fischtheke hängen, die der Größe nach dem Maracana-Stadion in Rio de Janeiro nachempfunden worden ist. Ich bin erschöpft. Mit glasigen Augen ordere ich hier und auf der Stelle vier Austern plus ein Glas Champagner und bitte um eine Gehhilfe. Der junge Mann von der Fischtheke umsorgt mich wie seine eigene Großmutter und nachdem ich mich gestärkt habe, kann ich sogar eine Diskussion über den Unterschied von fin de claires-Austern zu Galways führen und moderieren.
Mein Selbstvertrauen ist wieder auf der Höhe und mit fester Stimme bestelle ich eine Magnumdose Sevruga. Der junge Mann umarmt mich herzlich zum Abschied, schubst mich widerwillig aus seiner Umlaufbahn und bringt mich auf Kurs in Richtung Champagner und Weine. Dort verhindert der Promotions-Wallah der Geldermann-Privatkellerei einen neuerlichen Schwächeanfall, der sich strategisch günstig an der Eingangslinie dieser Abteilung von den Ausmaßen einer kleinen Reihenhauskolonie platziert hat. Ich trinke noch drei Gläschen und räume mit neuem Schwung eine Palette Moet Chandon ab.
An der Kasse wird klar, warum der Supermarkt am Rande des Universums "Scheck-in" heißt. Es ist ein sogenannter "sprechender Name", abgeleitet vom allseits bekannten "Bed-In". Der Supermarkt am Rande des Universums nimmt nämlich keine Kreditkarten. Während eines Bed-Ins geht man eine intensive und meditative Beziehung zu seinem Bett ein. Ein Scheck-In funktioniert nach dem selben Prinzip mit Schecks, wird aber stehend praktiziert. Der spirituelle Impact stellt sich, anders als beim Bed-In, mit einer leichten Zeitverzögerung ein: Nachdem man seine Beute zum Auto geflößt und zu Hause wieder ausgepackt hat.
ElsaLaska - 29. Dez, 16:47
Das klingt verheißungsvoll.
Bitte vergiß nicht, Fotos zu machen.