Regensburg, im September 2006
Wie es WIRKLICH WAR:
Massen von jubelnden Gläubigen branden über das Islinger Feld. Mittendrin ein etwas pummeliger, unbeholfen wirkender junger Mann, dessen schlecht sitzende Kleidung gnädig von dem maulbeerfarbenen Banner, das ihn umweht, verdeckt wird. Benedetto (gütig, weißhaarig) ist mitten in seiner Ansprache. Don Giorgio (attraktiv, tiefe Augen) hatte alle Hände voll zu tun, kann jetzt einen Moment aufatmen. Er legt die Hand an die Stirn, um besser sehen zu können, späht. Da, dieser maulbeerfarbene Farbklecks in der wogenden Menschenmenge! Haben sie es tatsächlich wahr gemacht? Schon seit Monaten liegt er nachts schlaflos in seiner Wohnung im Apostolischen Palast: zweifelnd, vom Unglauben angefochten. Man kennt ja diese Leute, Blogger, unseriös, unglaubwürdig, große Worte. Sein Herzschlag setzt für einen Moment aus. Tatsächlich, der untersetzte junge Mann trägt das Banner von Elsas Nacht(b)revier, mit dem schlicht-edlen weißen Schriftzug seines eigenen Spitznamens! Don Giorgio schwankt, greift mühsam nach einem Halt, um sich abzustützen. Dann wirft er sich ohne zu zögern von der Tribüne, und beginnt, sich zu dem rundlichen Dreißigjährigen durchzukämpfen. Gefolgt von den Kameras der internationalen Fernsehstationen. Da bahnt sich eine Sensation an, ahnen die TV-Leute und halten auf Deibel komm raus drauf.
Endlich, die beiden Männer treffen aufeinander, schütteln sich herzlich die Hand. Der unsportliche Brillenträger wickelt sich feierlich aus dem maulbeerfarbenen Banner und legt es in großer Geste Don Giorgio um die Schultern. Don Giorgio, strahlt! Sieht scheiße aus in maulbeer, weil blond, wir hätten HIMMELBLAU nehmen sollen, verdammt!!!
Der hochgewachsene, breitschultrige Priester und der etwas dicklich wirkende Regensburger Blogger wandern freundschaftlich plaudernd zum nächsten Sani-Zelt, um einen caffè zu trinken. Er schmeckt schauderhaft, aber nichts kann Don Giorgios Freude trüben. Es ist, in der Tat, der glücklichste Tag seines Lebens.
Reporter stürmen das Zelt. Don Giorgio, zerzaustes blondes Haar, lachende Augen, strahlendes Lächeln, in die Mikrophone:
"JA, ich lese Elsas Nacht(b)revier! Es ist mein Lieblingsblog. Ich habe es als Startseite meines Browsers gesetzt. Morgens gehe ich als erstes drauf, schaue, was es Neues gibt! Abends, vor dem Gebet, ist es die letzte Lektüre des Tages!"
Zu dem molligen jungen Mann gebeugt, der ihm das Banner überreicht hat, vertraulich flüsternd: "Wenn ich kochen könnte, ich sag's Ihnen, ich hätte schon längst zusammen mit Elsa eine Trattoria aufgemacht!"
Massen von jubelnden Gläubigen branden über das Islinger Feld. Mittendrin ein etwas pummeliger, unbeholfen wirkender junger Mann, dessen schlecht sitzende Kleidung gnädig von dem maulbeerfarbenen Banner, das ihn umweht, verdeckt wird. Benedetto (gütig, weißhaarig) ist mitten in seiner Ansprache. Don Giorgio (attraktiv, tiefe Augen) hatte alle Hände voll zu tun, kann jetzt einen Moment aufatmen. Er legt die Hand an die Stirn, um besser sehen zu können, späht. Da, dieser maulbeerfarbene Farbklecks in der wogenden Menschenmenge! Haben sie es tatsächlich wahr gemacht? Schon seit Monaten liegt er nachts schlaflos in seiner Wohnung im Apostolischen Palast: zweifelnd, vom Unglauben angefochten. Man kennt ja diese Leute, Blogger, unseriös, unglaubwürdig, große Worte. Sein Herzschlag setzt für einen Moment aus. Tatsächlich, der untersetzte junge Mann trägt das Banner von Elsas Nacht(b)revier, mit dem schlicht-edlen weißen Schriftzug seines eigenen Spitznamens! Don Giorgio schwankt, greift mühsam nach einem Halt, um sich abzustützen. Dann wirft er sich ohne zu zögern von der Tribüne, und beginnt, sich zu dem rundlichen Dreißigjährigen durchzukämpfen. Gefolgt von den Kameras der internationalen Fernsehstationen. Da bahnt sich eine Sensation an, ahnen die TV-Leute und halten auf Deibel komm raus drauf.
Endlich, die beiden Männer treffen aufeinander, schütteln sich herzlich die Hand. Der unsportliche Brillenträger wickelt sich feierlich aus dem maulbeerfarbenen Banner und legt es in großer Geste Don Giorgio um die Schultern. Don Giorgio, strahlt! Sieht scheiße aus in maulbeer, weil blond, wir hätten HIMMELBLAU nehmen sollen, verdammt!!!
Der hochgewachsene, breitschultrige Priester und der etwas dicklich wirkende Regensburger Blogger wandern freundschaftlich plaudernd zum nächsten Sani-Zelt, um einen caffè zu trinken. Er schmeckt schauderhaft, aber nichts kann Don Giorgios Freude trüben. Es ist, in der Tat, der glücklichste Tag seines Lebens.
Reporter stürmen das Zelt. Don Giorgio, zerzaustes blondes Haar, lachende Augen, strahlendes Lächeln, in die Mikrophone:
"JA, ich lese Elsas Nacht(b)revier! Es ist mein Lieblingsblog. Ich habe es als Startseite meines Browsers gesetzt. Morgens gehe ich als erstes drauf, schaue, was es Neues gibt! Abends, vor dem Gebet, ist es die letzte Lektüre des Tages!"
Zu dem molligen jungen Mann gebeugt, der ihm das Banner überreicht hat, vertraulich flüsternd: "Wenn ich kochen könnte, ich sag's Ihnen, ich hätte schon längst zusammen mit Elsa eine Trattoria aufgemacht!"
ElsaLaska - 1. Jun, 09:02