Julia Navarro: Die stumme Bruderschaft
Ich habe gestern Abend "Die stumme Bruderschaft" gelesen, das "aufsehenerregende Romandebüt, das auf Anhieb den ersten Platz in den spanischen Bestsellerlisten eroberte und damit Dan Brown entthronte". Die stumme Bruderschaft wird jetzt in 12 Sprachen übersetzt und natürlich auch verfilmt.
Die Struktur der Handlung - nichts auszusetzen. Eine kleine christliche Urgemeinde in Urfa, dem alten Edessa, versucht seit äh, naja zighundert Jahren wieder an das Turiner Grabtuch zu kommen, das, wie jeder weiß, ursprünglich im Besitz des Königs Abgarus von Edessa war. Es mischen die neuen Templer mit. Es gibt einen Handlungsstrang, einen Roman im Roman, der die Geschichte der Reliquie von der Zeit Jesu bis zur Auflösung des Templerordens im 14. Jahrhundert erzählt.
Warum ist es trotzdem ein schlechtes Buch?
Weil die Personen keine Konturen haben und Julia Navarro erzählt, als würde sie ein schlechtes Expose von ihrem eigenen Roman schreiben.
Aus ihrem Ermittlerteam - Polizisten und Kunsthistoriker, dem Dezernat für Kunstdelikte, hätte man richtig was machen können. Die Männer sind langweilig bis aggressiv, die Frauen sind immer superschön, mindestens attraktiv und alle WAHNSINNIG intelligent, was auch okay wäre, wenn man das als Leser wirklich DIREKT mal mitbekäme, und nicht immer nur aus der Gebetsmühle eingebrettert bekäme. Es gibt MINDESTENS drei Partyszenen (in politischen und klerikalen Kreisen), auf denen Sophia, eine Doktorin der Kunstgeschichte, sich - natürlich im Armani-Kostüm - bis auf die Knochen blamiert, obwohl sie so unvergleichlich intelligent, originell und charismatisch ist und nach jeder Party, jedem Gespräch mit einem agnellihaften Wahnsinnstypen kommt ihr die Erkenntnis -
ich gehöre nicht dazu.
Gut, Schätzchen, dann such dir einen anderen Job. Wir wärs mit ARCHIVARIN?
Man kann das einmal bringen, okay, aber auf die Dauer nervt es, vor allem wenn einem doch ständig vermittelt werden soll, dass die Heldin so eine SUPERINTELLIGENTE und erstaunliche Frau sei.
Gegen Navarro ist Dan Brown allerdings Tolstoi, das muss ich leider so sagen.
Er hat auch einen Tick mehr für Humor übrig. Beide.
Die Struktur der Handlung - nichts auszusetzen. Eine kleine christliche Urgemeinde in Urfa, dem alten Edessa, versucht seit äh, naja zighundert Jahren wieder an das Turiner Grabtuch zu kommen, das, wie jeder weiß, ursprünglich im Besitz des Königs Abgarus von Edessa war. Es mischen die neuen Templer mit. Es gibt einen Handlungsstrang, einen Roman im Roman, der die Geschichte der Reliquie von der Zeit Jesu bis zur Auflösung des Templerordens im 14. Jahrhundert erzählt.
Warum ist es trotzdem ein schlechtes Buch?
Weil die Personen keine Konturen haben und Julia Navarro erzählt, als würde sie ein schlechtes Expose von ihrem eigenen Roman schreiben.
Aus ihrem Ermittlerteam - Polizisten und Kunsthistoriker, dem Dezernat für Kunstdelikte, hätte man richtig was machen können. Die Männer sind langweilig bis aggressiv, die Frauen sind immer superschön, mindestens attraktiv und alle WAHNSINNIG intelligent, was auch okay wäre, wenn man das als Leser wirklich DIREKT mal mitbekäme, und nicht immer nur aus der Gebetsmühle eingebrettert bekäme. Es gibt MINDESTENS drei Partyszenen (in politischen und klerikalen Kreisen), auf denen Sophia, eine Doktorin der Kunstgeschichte, sich - natürlich im Armani-Kostüm - bis auf die Knochen blamiert, obwohl sie so unvergleichlich intelligent, originell und charismatisch ist und nach jeder Party, jedem Gespräch mit einem agnellihaften Wahnsinnstypen kommt ihr die Erkenntnis -
ich gehöre nicht dazu.
Gut, Schätzchen, dann such dir einen anderen Job. Wir wärs mit ARCHIVARIN?
Man kann das einmal bringen, okay, aber auf die Dauer nervt es, vor allem wenn einem doch ständig vermittelt werden soll, dass die Heldin so eine SUPERINTELLIGENTE und erstaunliche Frau sei.
Gegen Navarro ist Dan Brown allerdings Tolstoi, das muss ich leider so sagen.
Er hat auch einen Tick mehr für Humor übrig. Beide.
ElsaLaska - 25. Jul, 15:22
Ähh...Beide? Beide was?