ins Gespräch gekommen. Ich legte mir meine schicken, schwarzen, seitenverstärkten Kniebandagen an, man sieht aus wie Xena damit und der Vorteil ist, man kann wieder schmerzfrei damit laufen. Wir - also mein Vater und ich - reden oft tagelang nicht miteinander, aber als ich die Dinger heute anlegte, bemerkte ich seinen neidischen Blick und gleich kam die Frage, wo man die denn bekäme. Im Sanitätshaus, antwortete ich.
Sie sehen wirklich amtlich aus, so ein Mittelding zwischen Prothese und Kriegerausstattung.
Nun, er wäre sogar schon zehn Kilometer weit in die nächstgrößere Stadt gefahren, er bekäme immer nur diese scheußlichen rosafarbenen Binden, die scheiße aussähen und nichts taugten. Die könne er nicht tragen.
Wir tauschten uns über die Vorteile der Seitenverstärkung aus, ich wies ihn auf die Polsterung über der Kniescheibe hin, die dafür sorgt, dass sie am rechten Platz bleibt - die Kniescheibe nämlich - und wankte endlich wieder sicheren und halbwegs schmerzfreien Schrittes von dannen.
Vor dreißig Jahren saßen wir an der selben Stelle im Hof und er erklärte mir, wie ich auf den Stelzen aus Holz, die er selbst für mich gezimmert hatte, zu gehen hätte.