Was ich meine mit dem letzten Eintrag,
ist, dass die Bezeichnung für die real existierenden Dinge, Namen für Orte, an den Gräueltaten begangen wurden, Namen für Pflanzen, Hecken, Sträucher, Blumen, Bäume, Tiere immer mehr schrumpfen.
Die Sprache verarmt deswegen nicht. Lampreten bleiben trotzdem Lampreten, auch wenn keine Sau sie mehr kennt.
Aber unser Bewusstsein verarmt. Ich spekuliere jetzt, aber ich bin mir fast sicher, dass wir mittlerweile mehr Wörter für Dinge geläufig haben, die gar nicht wirklich existieren.
Das Wort "Hund" etwa, ist arm.
Es kann nie und nimmer die Fülle und Diversität dieser Rasse, die verschiedenen, teilweise völlig konträren Charaktereigenschaften einzelner Hunde beschreiben. Unsere Erfahrungswelten mit ihnen.
Er war ein Owtscharka, ein deutscher Schäferhund, ein Trüffelhund, ein Windhund, ein Afghane, ein Gebirgshund, ein Suchhund, ein Leichenspürhund - die ganze Vielfalt der Wahrnehmung, wie sich ein solches einzelnes Lebewesen dann gebärdet, wird doch gar nicht erfasst.
Wenn die Leute langsam nicht mehr wissen, wie sie eine Eiche erkennen können, dann geht ihnen doch auch mehr als das verloren.
Dann geht auch das verloren, wofür die Eiche steht.
Dann wird unser Bewusstsein zum Big Brother - Container - kontainiminiert.
Die Sprache verarmt deswegen nicht. Lampreten bleiben trotzdem Lampreten, auch wenn keine Sau sie mehr kennt.
Aber unser Bewusstsein verarmt. Ich spekuliere jetzt, aber ich bin mir fast sicher, dass wir mittlerweile mehr Wörter für Dinge geläufig haben, die gar nicht wirklich existieren.
Das Wort "Hund" etwa, ist arm.
Es kann nie und nimmer die Fülle und Diversität dieser Rasse, die verschiedenen, teilweise völlig konträren Charaktereigenschaften einzelner Hunde beschreiben. Unsere Erfahrungswelten mit ihnen.
Er war ein Owtscharka, ein deutscher Schäferhund, ein Trüffelhund, ein Windhund, ein Afghane, ein Gebirgshund, ein Suchhund, ein Leichenspürhund - die ganze Vielfalt der Wahrnehmung, wie sich ein solches einzelnes Lebewesen dann gebärdet, wird doch gar nicht erfasst.
Wenn die Leute langsam nicht mehr wissen, wie sie eine Eiche erkennen können, dann geht ihnen doch auch mehr als das verloren.
Dann geht auch das verloren, wofür die Eiche steht.
Dann wird unser Bewusstsein zum Big Brother - Container - kontainiminiert.
ElsaLaska - 26. Jan, 00:06
Ach Elsa ...
2005 las ich Gormenghast von Mervyn Peake (lese es gerade wieder), da findet sich im dritten Band, Ende des 16. Kapitels, der preiswürdige Satz:
>Titus ließ den schweren Stein fallen, den er in seiner Wut hochgehoben hatte, und wandte sich ohne einen Blick zurückzur rechten Abzweigung, wo ihn mit tiefem Seufzen eine Zedernallee anhauchte, als sei er eine Gnitze.<
Tja, wäre der Satz von mir, der Lektor hätte mich angehauen, das sei ein Unding und mindestens das Wort Gnitze gehöre ersetzt. Und warum eigentlich? Keiner hat je behauptet, Gormenghast sei einfach zu lesen. Warum soll sich der Leser nicht auch mal an den Rechner bequemen (ist ja heute einfach genug) und nachkucken, wenn er das Wort Gnitze nicht kennt? Um so besser für ihn, wenn er beim Lesen was dazulernt.
Ich weiß schon, warum ich lieber alte als neue Bücher lese.
Dabei gab es zu Peakes Zeiten nicht mal Wikipedia.
Schönen Gruß vom schmollfisch!
Noch dazu, weil es hier im Dialekt adjektivisch gebraucht wird. Gnitz meint jemanden, der sehr verschmitzt bis bauernschlau ist - falls DAS noch jemandem was sagt :)
Aber das hier ist noch besser,
>>Die berüchtigtste europäische Gnitze ist die Kolumbatsche Mücke, so genannt nach den serbischen Dorfe Kolubazs, wo sie der Aberglaube der Bevölkerung aus einer Felshöhle entkommen läßt, in der vermeintlich Ritter St. Georg den Lindwurm erlegte.">> Wikipedia.
Einfach unschlagbar.
am liebsten...