Das stimmt ja nicht ...
dass Dante die Orte Fonte Avellana und Portonuovo besucht hat.
Es ist nur überliefert worden und man nimmt an, dass er diese beiden Orte kannte, weil er sie erwähnt (wenigstens F. A.), wenn er im 21. Gesang (ich nehm mal die Online-Gutenberg-Ausgabe zur Hand) schreibt:
Dies trug das Wort des Seligen mir auf,
Drum ließ ich demutsvoll von diesen Fragen
Und fragte nur nach seinem Lebenslauf.
"Zwischen Italiens beiden Küsten ragen
Gebirge, Tuscien nah, so hoch empor,
Daß unter ihren Höh’n die Wolken jagen.
In ihnen springt ein Bergeshöcker vor,
Catria genannt, und drunter liegt die Öde,
Die Gott zu seinem echten Dienst erkor."
Also begann er seine dritte Rede
Und fuhr dann fort: "Dort stärkt’ ich meine Kraft
Im Dienste so, daß ich der Speisen jede
Mit nichts mir würzt’ als mit Olivensaft;
Dort hat Beschauung mir in vielen Jahren
Bei Hitz’ und Frost Zufriedenheit verschafft.
Fruchtbare Felder für den Himmel waren
Im Klosterbann – jetzt wuchert Unkraut dort,
Und wohl geziemt sich’s, dies zu offenbaren.
Pier Damian war ich an jenem Ort.
(Petrus Peccator lebt’ in Unsrer Lieben
Frau’n heiI’gem Kloster an Ravennas Bord.)
Es spricht also der Hl. Petrus Damianus, das Kloster Fonte Avellana liegt tatsächlich am Berge Catria und Petrus Damiani war dort um 1040/50 (?) Abt, dieser Ort ist eindeutig identifiziert. Der Hinweis auf das Kloster zu Unserer lieben Frau an der Küste in der Nähe von Ravenna scheint aber eher der Hinweis auf das Benediktinerkloster bei Faenza zu sein, Santa Maria Vecchia fuori la porta, und nicht auf dasjenige bei Ancona (wie ich es in einem Reiseführer über die Marken las). Ich meine, im Prinzip ist es wurscht, welches, die Gegend war damals voll mit Benediktinerklöstern, man kam gar nicht um sie herum, einerseits, weil Norcia, also Nursia, ganz in der Nähe ist und andererseits, weil die Benediktiner im Norden wohl verfolgt wurden (auch das wieder eine Info aus einem Reiseführer, ich habs nicht nachgeprüft).
Jetzt schau ich mal in das italienische Original ...
In quel loco fu' io Pietro Damiano,
e Pietro Peccator fu' ne la casa
di Nostra Donna in sul lito adriano.
Da steht nur lito adriano, als nix von Küste bei Ravenna, aber der Übersetzer dachte sich wohl, dass nur das Kloster von Faenza gemeint sein konnte, in dem er, Damiani, als "Petrus der Sünder" auf der Rückreise von Ravenna, starb.
Gut also. Und wo war jetzt Dante?
Laut den Chroniken der Kamaldulenser von Santa Croce di Avellano hat er 1318 in Bosone di Gubbio Quartier genommen und man geht davon aus, dass er damals auch das Kloster Santa Croce besucht hat. Vielleicht, weil die Mönche dort schon damals für ihr Skriptorium berühmt waren ...
Also jedenfalls: Goethe war NICHT hier, das ist gesichert.
Es ist nur überliefert worden und man nimmt an, dass er diese beiden Orte kannte, weil er sie erwähnt (wenigstens F. A.), wenn er im 21. Gesang (ich nehm mal die Online-Gutenberg-Ausgabe zur Hand) schreibt:
Dies trug das Wort des Seligen mir auf,
Drum ließ ich demutsvoll von diesen Fragen
Und fragte nur nach seinem Lebenslauf.
"Zwischen Italiens beiden Küsten ragen
Gebirge, Tuscien nah, so hoch empor,
Daß unter ihren Höh’n die Wolken jagen.
In ihnen springt ein Bergeshöcker vor,
Catria genannt, und drunter liegt die Öde,
Die Gott zu seinem echten Dienst erkor."
Also begann er seine dritte Rede
Und fuhr dann fort: "Dort stärkt’ ich meine Kraft
Im Dienste so, daß ich der Speisen jede
Mit nichts mir würzt’ als mit Olivensaft;
Dort hat Beschauung mir in vielen Jahren
Bei Hitz’ und Frost Zufriedenheit verschafft.
Fruchtbare Felder für den Himmel waren
Im Klosterbann – jetzt wuchert Unkraut dort,
Und wohl geziemt sich’s, dies zu offenbaren.
Pier Damian war ich an jenem Ort.
(Petrus Peccator lebt’ in Unsrer Lieben
Frau’n heiI’gem Kloster an Ravennas Bord.)
Es spricht also der Hl. Petrus Damianus, das Kloster Fonte Avellana liegt tatsächlich am Berge Catria und Petrus Damiani war dort um 1040/50 (?) Abt, dieser Ort ist eindeutig identifiziert. Der Hinweis auf das Kloster zu Unserer lieben Frau an der Küste in der Nähe von Ravenna scheint aber eher der Hinweis auf das Benediktinerkloster bei Faenza zu sein, Santa Maria Vecchia fuori la porta, und nicht auf dasjenige bei Ancona (wie ich es in einem Reiseführer über die Marken las). Ich meine, im Prinzip ist es wurscht, welches, die Gegend war damals voll mit Benediktinerklöstern, man kam gar nicht um sie herum, einerseits, weil Norcia, also Nursia, ganz in der Nähe ist und andererseits, weil die Benediktiner im Norden wohl verfolgt wurden (auch das wieder eine Info aus einem Reiseführer, ich habs nicht nachgeprüft).
Jetzt schau ich mal in das italienische Original ...
In quel loco fu' io Pietro Damiano,
e Pietro Peccator fu' ne la casa
di Nostra Donna in sul lito adriano.
Da steht nur lito adriano, als nix von Küste bei Ravenna, aber der Übersetzer dachte sich wohl, dass nur das Kloster von Faenza gemeint sein konnte, in dem er, Damiani, als "Petrus der Sünder" auf der Rückreise von Ravenna, starb.
Gut also. Und wo war jetzt Dante?
Laut den Chroniken der Kamaldulenser von Santa Croce di Avellano hat er 1318 in Bosone di Gubbio Quartier genommen und man geht davon aus, dass er damals auch das Kloster Santa Croce besucht hat. Vielleicht, weil die Mönche dort schon damals für ihr Skriptorium berühmt waren ...
Also jedenfalls: Goethe war NICHT hier, das ist gesichert.
ElsaLaska - 2. Mai, 15:39
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