Dietrich von Hildebrand: Das Trojanische Pferd in der Stadt Gottes.
>>Wie verschieden auch die äußeren Lebensbedingungen sein mögen, so bleibt doch der Mensch grundsätzlich immer derselbe. Der Stand der Technik, der Medizin und der Organisation des gesellschaftlichen Lebens ist heute ein ganz anderer als im Mittelalter, aber die Quellen wahren Glücks auf Erden bleiben dieselben: Liebe, Wahrheit, Ehe, Familie, die Schönheit in Natur und Kunst, schöpferische Tätigkeit. Obwohl die Umwandlungen in der Geschichte viele neue Probleme stellen, finden wir dieselben grundlegenden metaphysischen Gegensätzlichkeiten zu allen Zeiten, dieselben Dramen im Leben des Menschen. Es ist tatsächlich wahr, daß man in der Geschichte das Aufkommen und Untergehen von Lebensstilen feststellen kann, die eine Zeitlang die Existenz der Menschen prägen und ihren Ausdruck in der Architektur, in Sitten, in Moden des Verhaltens und Denkens finden. Aber der Mensch ändert sich nicht in seinem Wesen, er bleibt denselben sittlichen Gefahren ausgesetzt; er ist zu allen Zeiten gleich erlösungsbedürftig und er ist zu allen Zeiten in gleicher Weise zu moralischer Vollkommenheit, ja sogar zur Heiligkeit berufen; für den Menschen aller Zeiten gelten die Worte des hl. Augustinus: "Du hast uns für Dich erschaffen, o Herr, und unser Herz ist unruhig, bis es ruhet in Dir."<<
ElsaLaska - 30. Aug, 11:02
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