Alte Gräber junger Menschen
Schon so lange tot, wie ich lebe. Oder schon zehn Jahre länger. Das Sterbedatum so nah an der Geburt, erschreckend nah: 25 Jahre, 16 Jahre, neun Jahre Abstand. Zwei Wochen nach der Geburt gestorben. Am Tag der Geburt. Wie eine Schere, die sich schloss, anstatt sich zu öffnen. Und manchmal liegen da zwei. Zwei Kinder in einem Grab. Solche Gräber sind immer sorgfältig gemacht und gepflegt. Darin liegt vielleicht die Andeutung einer Antwort darauf, wie man so etwas ertragen könne. Oder auch nicht.
Das Grab des sechzehnjährigen Türken oder auch einer Türkin, das immer geschmückt ist und auf dem Weihrauch glimmt. Vor einem Jahr an Krebs gestorben.
Und noch ein Grab, liebevoll bepflanzt - der war ein Jahr älter als ich, und kam vor zehn Jahren um als Opfer eines Geisterfahrers.
Auf diesem einen, nicht sehr großen Friedhof wäre schon genug Tod für die ganze Welt.
Das Grab des sechzehnjährigen Türken oder auch einer Türkin, das immer geschmückt ist und auf dem Weihrauch glimmt. Vor einem Jahr an Krebs gestorben.
Und noch ein Grab, liebevoll bepflanzt - der war ein Jahr älter als ich, und kam vor zehn Jahren um als Opfer eines Geisterfahrers.
Auf diesem einen, nicht sehr großen Friedhof wäre schon genug Tod für die ganze Welt.
ElsaLaska - 19. Jul, 19:32
Erschreckend schön ist Ihre Schlußzeile, aber ich denke der Tod hat noch lange nicht genug, warum auch.
Im übrigen werde ich sie jetzt abonnieren weil Sie Hrabal mögen, das haben Sie jetzt davon.