Wir hatten ein Treffen mit dem Steuerberater
für die Bilanz. In einem ungenannt bleiben wollenden Internetforum postete jemand ungenannt bleiben wollendes: Guckt mal in díe Nachrichten, das glaubt ihr nicht! Ich ging auf T-online und sah diesen strahlend blauen, herrlichen Spätsommerhimmel, und davor den brennenden Turm. Wir verschoben die Bilanzbesprechung und tranken ein paar Biere mit dem Steuerberater. Ich schrieb im Forum, wie ekelhaft ich das fände, Menschen abzuschlachten für die Aussicht auf das islamische Paradies mit diesen bekannten Jungfrauen - die die Gläubigen HERREN natürlich bumsen können den Tag lang und sie werden dann am nächsten Morgen wieder die unberührten glutäugigen Jungfrauen sein - darauf antwortete mir irgendein kranker Idiot, wie ekelerregend er das fände, was ich da poste - ohne ein Wort über diese ekelerregende Tat selbst zu verlieren. Ich ekelte mich vor mir selbst, weil man ja in dieser Zeit überhaupt nichts mehr tun und lassen konnte, ohne sich zu ekeln, egal, bei was auch immer.
Ja, ich habe mich despektierlich damals über den eschatologischen Glauben moslemischer Mitbürger geäußert. Jemand hielt es aber für nötig, mehr Entrüstung darüber zu zeigen, als über das Attentat selbst :Ein schleimiger Fisch. Ich habe das nur respektiert, weil mir klar war, wir müssen deeskalieren. Ob das in dem Sinne meines Kritikers war, glaub ich nicht mal. Das war die Sorte linker Selbstgerechtigkeit, von der ich die Schnauze schon lange voll hatte.
Ich WAR in Marokko, in Syrien, ich WUSSTE wie es da aussieht. Ich wusste, was die Menschen denken und ich habe dieser Propaganda nicht geglaubt, die tanzende Palästinenser auf den Straßen zeigte. Und selbst wenn. Ich hatte nur einen Gedanken:
Ich muss viele Kerzen anzünden. Und ich muss vergessen, dass die Zeitungsbilder so sehr mit der Tarotkarte "Der Turm" übereinstimmten.
Bei der Totenfeier im Anschluss hat es mich schier umgerissen, dass alle Religionen vertreten waren. ALLE. Es gab christliche Gebete, jüdische, es gab Japaner, es gab auch ein Allahu-Akhbar. Nie wieder habe ich diesen eindringlichen Ruf so berührend vernommen, obwohl ich ihn in einer Zeit meines Lebens jeden Morgen vernahm und mein Tag danach ausgerichtet war. Ich habe eine Woche lang durchgeweint. Ich habe danach Menschen kennengelernt, die den Angriff auf die Twin Towers hautnah erlebt haben. Ich hatte nie mehr so viel Gelegenheit zu beten.
Ich habe lange nicht mehr so viele Verdächtigungen gehört, Verschwörungstheorien. Ich habe nicht erlebt, wie schnell so was verdrängt wurde. Die Opfer, die heute an giftigen Dämpfen von damals krepieren, für die interessiert sich niemand.
Es war der 11.September 2001. Sie haben nicht Amerika angegriffen, sondern die ganze Welt. Sie haben Menschen angegriffen, die an das Leben glaubten, statt an den Tod. Es gab klammheimliche Freude, wie bei der RAF damals. Als hätte nie jemand sein Liebstes verloren, als wüsste niemand, wie es ist, zu trauern. Als gäbe es ja keinen Tod.
Sie treiben diese Maschinerie an, sie vergessen, wie sehr wir Menschen sind und auf ein einziges Schicksal hin ausgerichtet. Sie kreiden uns an, zu sehr am Leben zu hängen, wir würden scheitern, denn ihre Religion sei der Tod.
Wenn ihr euch da mal nicht verrechnet habt.
Ja, ich habe mich despektierlich damals über den eschatologischen Glauben moslemischer Mitbürger geäußert. Jemand hielt es aber für nötig, mehr Entrüstung darüber zu zeigen, als über das Attentat selbst :Ein schleimiger Fisch. Ich habe das nur respektiert, weil mir klar war, wir müssen deeskalieren. Ob das in dem Sinne meines Kritikers war, glaub ich nicht mal. Das war die Sorte linker Selbstgerechtigkeit, von der ich die Schnauze schon lange voll hatte.
Ich WAR in Marokko, in Syrien, ich WUSSTE wie es da aussieht. Ich wusste, was die Menschen denken und ich habe dieser Propaganda nicht geglaubt, die tanzende Palästinenser auf den Straßen zeigte. Und selbst wenn. Ich hatte nur einen Gedanken:
Ich muss viele Kerzen anzünden. Und ich muss vergessen, dass die Zeitungsbilder so sehr mit der Tarotkarte "Der Turm" übereinstimmten.
Bei der Totenfeier im Anschluss hat es mich schier umgerissen, dass alle Religionen vertreten waren. ALLE. Es gab christliche Gebete, jüdische, es gab Japaner, es gab auch ein Allahu-Akhbar. Nie wieder habe ich diesen eindringlichen Ruf so berührend vernommen, obwohl ich ihn in einer Zeit meines Lebens jeden Morgen vernahm und mein Tag danach ausgerichtet war. Ich habe eine Woche lang durchgeweint. Ich habe danach Menschen kennengelernt, die den Angriff auf die Twin Towers hautnah erlebt haben. Ich hatte nie mehr so viel Gelegenheit zu beten.
Ich habe lange nicht mehr so viele Verdächtigungen gehört, Verschwörungstheorien. Ich habe nicht erlebt, wie schnell so was verdrängt wurde. Die Opfer, die heute an giftigen Dämpfen von damals krepieren, für die interessiert sich niemand.
Es war der 11.September 2001. Sie haben nicht Amerika angegriffen, sondern die ganze Welt. Sie haben Menschen angegriffen, die an das Leben glaubten, statt an den Tod. Es gab klammheimliche Freude, wie bei der RAF damals. Als hätte nie jemand sein Liebstes verloren, als wüsste niemand, wie es ist, zu trauern. Als gäbe es ja keinen Tod.
Sie treiben diese Maschinerie an, sie vergessen, wie sehr wir Menschen sind und auf ein einziges Schicksal hin ausgerichtet. Sie kreiden uns an, zu sehr am Leben zu hängen, wir würden scheitern, denn ihre Religion sei der Tod.
Wenn ihr euch da mal nicht verrechnet habt.
ElsaLaska - 11. Sep, 00:50
es ist unfassbar...