Armando
ist übrigens am 5. August 2007 gestorben. Ich war wieder bei den Nachbarn. Nun ist er also definitiv und endgültig nicht mehr da. Es war merkwürdig, dieses Mal hinüberzugehen und die Oma meinte auch gleich - nun ist also Armando nicht mehr da. So saß ich halt bei ihr, sie jammerte. Ganz alleine sei sie jetzt, - und das, obwohl doch der Sohn und die Enkel mit im Haus wohnen. Sie fühlt sich dennoch völlig alleine, legitim, natürlich, weil sie doch über 50 Jahre mit Armando verheiratet war. Armando, der mich lieb hatte. Armando, der für mich merkwürdigerweise, weil ich ja nicht jeden Tag mit ihm zu tun hatte, immer noch da ist. Wenn gutes Wetter ist, dann sage ich: Oh, Armando-Wetter, bestimmt kontrolliert er die Reben oder schaut nach den Olivenbäumchen, die er kurz vor seinem Tod noch direkt an meinem Haus gepflanzt hat. Ich sehe ihn immer noch, wie er dort sitzt, ein Nickerchen hält, den Strohhut ins Genick geschoben. Die Oma kann ich nicht trösten, sie ist nur auf sich fixiert und ihre Einsamkeit. Das ist legitim, natürlich, sie leidet. Nie wird sie begreifen können, dass Armando noch da ist. In der Landschaft, in der aria, der milden, die er immer beschwor, damals, als ich noch nicht mal wusste, was aria eigentlich auf Deutsch bedeutet. Es wird für mich immer Armando-Wetter geben - wenn die Hügel leuchten und das Meer weiter unten schimmert, und Armando sagte: Unten am Meer ist es heute wunderschön, ein Mittagessen mit Fisch, ein wenig Wein, schau nur, die Landschaft, die Luft und die milde Brise, meine Güte, das Leben ist so wundervoll.
Du warst ein großartiger Lehrer, Armando. Ich vermisse dich und habe dich doch immer hier rings ums Haus bei mir. Du bist die Luft, das Licht und das Werden und Vergehen und in allem darin. Und wenn ich dich morgen, nein heute, auf dem Friedhof besuche, wirst du nicht da sein. Ich weiß, dass du hier ringsum bist. Um mein Haus, um die Hügel voller lehmiger Erde und in den Reben, die frisch geschnitten wurden, um umso üppiger dann zu wachsen. Schaue ich hinunter zu dieser blauen Schüssel voll Meer mit der Mondsichel am Tag darüber, dann bist du da.
Ich habe drei Messen lesen lassen für dich, Armando, aber ich weiß, du hast sie gar nicht nötig. Wer selbst die unbelebte Natur so geliebt hat wie du, der wird Gottes Angesicht schauen und weder die Fülle noch den Glanz auf Erden vermissen müssen.
Sei un tesoro, hast du zu mir gesagt, Armando, dabei warst du der Schatz, nicht ich. Das ewige Licht leuchte dir und mögest du ruhen in Frieden, mein Armando.
Du warst ein großartiger Lehrer, Armando. Ich vermisse dich und habe dich doch immer hier rings ums Haus bei mir. Du bist die Luft, das Licht und das Werden und Vergehen und in allem darin. Und wenn ich dich morgen, nein heute, auf dem Friedhof besuche, wirst du nicht da sein. Ich weiß, dass du hier ringsum bist. Um mein Haus, um die Hügel voller lehmiger Erde und in den Reben, die frisch geschnitten wurden, um umso üppiger dann zu wachsen. Schaue ich hinunter zu dieser blauen Schüssel voll Meer mit der Mondsichel am Tag darüber, dann bist du da.
Ich habe drei Messen lesen lassen für dich, Armando, aber ich weiß, du hast sie gar nicht nötig. Wer selbst die unbelebte Natur so geliebt hat wie du, der wird Gottes Angesicht schauen und weder die Fülle noch den Glanz auf Erden vermissen müssen.
Sei un tesoro, hast du zu mir gesagt, Armando, dabei warst du der Schatz, nicht ich. Das ewige Licht leuchte dir und mögest du ruhen in Frieden, mein Armando.
ElsaLaska - 14. Mär, 03:09
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