Ich erinnere mich düster irgendwann mal gelesen zu haben, dass gerade in der Römischen Armee seinerzeit der Anteil der Christen relativ hoch war.

Der Widerspruch zwischen Christ sein und Militär ist ja relativ offensichtlich, allerdings daraus einen Radikalpazifismus zu machen ähnelt er dem Versuch das Christentum für die eigene Zwecke zu nutzen. Das Jesus zumindest Radikalpazifist war, lässt sich durchaus bezweifeln, zum Beispiel mit Blick auf die Vertreibung der Händler aus dem Tempel.

Aber alles in allem stimme ich dir zu, mehr Christen in der Armee könnten nicht schaden.

es so, daß er das selbst für sich entschieden hat und wenn es jemand für sich so sieht, finde ich das ok. Nicht ok fände ich es, wenn dies von anderen bestimmt worden wäre, bzw. St. Martin das generell für Christsein und Militärdienst annimmt, aber das lese ich hier nicht heraus.

mehr (bekennende oder doch wenigstens seiende) Christen. Nicht nur in Armeen, auch in Sondereinsatzkommandos, in kleinen, verdeckt arbeitenden Teams, Wachmannschaften usw., tja, wo noch alles? Eigentlich überall, wo Menschen im Zwielicht handeln, oder? Damit das reine Licht des Glaubens dieses durchdringt und dem Zweifel obsiegt! Damit das Handeln flotter von der Hand geht. Ja?!

Seid ihr eigentlich noch zu retten?

Ich hoffe doch, und auch, daß Glauben und Denken nicht immer disjunkt sein müssen!

... dass das Problem im Vergleich «römisches Militär» und «Bundeswehr» liegt.

Könnt ja auch sein, dass der «neue Feldzug gegen die Germanen» ein Eroberungskrieg war, der Martin ob des Gebotes «Du sollst nicht begehren ...» widerwärtiger war als ob des Gebotes «Du sollst nicht töten».

Könnt ja auch sein, dass er zunehmend Probleme damit hatte, Teil einer Besatzungsmacht zu sein - was wissen wir denn darüber, wie der in Pannonien geborene Sohn eines römischen Tribuns, der in Pavia aufwuchs und in Mailand Dienst tat, die Versetzung nach Gallien empfand.

Könnt ja auch sein, dass der Hinweis bei Wikipedia stimmt, in dem es darum geht, dass Martin zwar mit dem Hinweis, er sei nicht mehr miles Caesaris, sondern miles Christi, um seinen Abschied bat, der ihm allerdings erst nach dem Ende der regulären 25 Jahre Dienstzeit gewährt wurde - da war er 40.

Könnt ja alles sein.

Es ist in der Tat so, daß es nicht wenige Christen in der römischen Armee gab. Die erste Verfolgungsmaßnahme Diokletians war es ja auch, Christen aus der Armee zu entfernen, wobei dennoch einige heimlich drinblieben (siehe Sebastian und die Thebäische Legion).

Das Hauptproblem eines christlichen Soldaten waren die im Militär praktizierten Kulthandlungen, nicht irgendein Pazifismus.

Im Fall von Martin lag es so, daß er Mönch werden wollte und daher eine strikte Gewaltlosigkeit praktizieren wollte. Das ist aber eine individuelle Entscheidung gewesen. Nur war er halt gesetzlich verpflichtet, in den Beruf seines Vaters einzusteigen.