Camille Paglia über Sarah Palin
Ich habe Paglias sehr gutes Buch "Die Masken der Sexualität" als jemand, der mit der literarischen Décadence beschäftigt war, im Schrank stehen und vor Jahren mit Begeisterung gelesen, weniger wegen der feministischen (oder auch antifeministischen) Aspekte, als wegen der literaturwissenschaftlichen Bedeutung, die dieses Werk hat.
Persönlich denke ich, dass der "Mein Bauch gehört mir"-Feminismus eine wichtige Phase war, aber seine Berechtigung verloren hat, da er letztlich nur ein Derivat des technokratisch-kapitalistischen Machbarkeitswahns der Männergesellschaft war, ähnlich wie diese Lady Bitch Ray (heißt sie so?) meint, wenn sie über ihre Möse rappe, könne sie es den rappenden Männern gleichtun, die schwanzfixiert und frauenverachtend die immer gleichen blöde Texte produzieren. Gleichberechtigung finde ich, hat nichts damit zu tun, dass ich den gleichen Mist wie die Männer mache nur mit umgekehrten Vorzeichen. Ich meine schon, dass Frauen aufhören sollten, für sich das Recht auf Menschenverachtung, auf Hass, Egoismus und Karrieredenken und damit Unterstützung des Schweinesystems einzufordern. Ich finde schon, dass Frauen sich auf ihr eigenes Ding besinnen sollten. Dazu gehörte für mich zum Beispiel auch, dass man sich nicht mehr von der Pharmaindustrie manipulieren lässt (schon gar nicht von der plastischen Chirurgie!), um sexuelle Verfügbarkeit zu garantieren, aufhört, sich seiner selbst lediglich über sexuelle Freiheit anhand männlicher Maßstäbe an derselben vergewissern zu können und sich stattdessen seiner Verantwortung als Frau, die nun mal eine besondere ist, zu stellen. (Ich habe aber über 40 Jahre dafür gebraucht und dazwischen auch nichts anbrennen lassen. Keineswegs.)
Aber es ging um Camille Paglia. Da fand ich neulich bei Scipio ihre Äußerungen über Sarah Palin, die ich höchst erfrischend fand (obwohl ich zu Palin selbst wenig bis keine Meinung habe):
"I like Sarah Palin, and I've heartily enjoyed her arrival on the national stage. As a career classroom teacher, I can see how smart she is -- and quite frankly, I think the people who don't see it are the stupid ones, wrapped in the fuzzy mummy-gauze of their own worn-out partisan dogma. So she doesn't speak the King's English -- big whoop! There is a powerful clarity of consciousness in her eyes. She uses language with the jumps, breaks and rippling momentum of a be-bop saxophonist. I stand on what I said (as a staunch pro-choice advocate) in my last two columns -- that Palin as a pro-life wife, mother and ambitious professional represents the next big shift in feminism. Pro-life women will save feminism by expanding it, particularly into the more traditional Third World."
PS: Der Vatikanstaat ist übrigens einer der wenigen Staaten der Welt, in dem Frauen die gleiche Bezahlung wie Männer bei gleicher Leistung auf gleichem Posten erhalten. Es wäre schön, wenn zumindest einmal DAS endlich umgesetzt werden könnte, und zwar europaweit. Und auch sonst.
Persönlich denke ich, dass der "Mein Bauch gehört mir"-Feminismus eine wichtige Phase war, aber seine Berechtigung verloren hat, da er letztlich nur ein Derivat des technokratisch-kapitalistischen Machbarkeitswahns der Männergesellschaft war, ähnlich wie diese Lady Bitch Ray (heißt sie so?) meint, wenn sie über ihre Möse rappe, könne sie es den rappenden Männern gleichtun, die schwanzfixiert und frauenverachtend die immer gleichen blöde Texte produzieren. Gleichberechtigung finde ich, hat nichts damit zu tun, dass ich den gleichen Mist wie die Männer mache nur mit umgekehrten Vorzeichen. Ich meine schon, dass Frauen aufhören sollten, für sich das Recht auf Menschenverachtung, auf Hass, Egoismus und Karrieredenken und damit Unterstützung des Schweinesystems einzufordern. Ich finde schon, dass Frauen sich auf ihr eigenes Ding besinnen sollten. Dazu gehörte für mich zum Beispiel auch, dass man sich nicht mehr von der Pharmaindustrie manipulieren lässt (schon gar nicht von der plastischen Chirurgie!), um sexuelle Verfügbarkeit zu garantieren, aufhört, sich seiner selbst lediglich über sexuelle Freiheit anhand männlicher Maßstäbe an derselben vergewissern zu können und sich stattdessen seiner Verantwortung als Frau, die nun mal eine besondere ist, zu stellen. (Ich habe aber über 40 Jahre dafür gebraucht und dazwischen auch nichts anbrennen lassen. Keineswegs.)
Aber es ging um Camille Paglia. Da fand ich neulich bei Scipio ihre Äußerungen über Sarah Palin, die ich höchst erfrischend fand (obwohl ich zu Palin selbst wenig bis keine Meinung habe):
"I like Sarah Palin, and I've heartily enjoyed her arrival on the national stage. As a career classroom teacher, I can see how smart she is -- and quite frankly, I think the people who don't see it are the stupid ones, wrapped in the fuzzy mummy-gauze of their own worn-out partisan dogma. So she doesn't speak the King's English -- big whoop! There is a powerful clarity of consciousness in her eyes. She uses language with the jumps, breaks and rippling momentum of a be-bop saxophonist. I stand on what I said (as a staunch pro-choice advocate) in my last two columns -- that Palin as a pro-life wife, mother and ambitious professional represents the next big shift in feminism. Pro-life women will save feminism by expanding it, particularly into the more traditional Third World."
PS: Der Vatikanstaat ist übrigens einer der wenigen Staaten der Welt, in dem Frauen die gleiche Bezahlung wie Männer bei gleicher Leistung auf gleichem Posten erhalten. Es wäre schön, wenn zumindest einmal DAS endlich umgesetzt werden könnte, und zwar europaweit. Und auch sonst.
ElsaLaska - 14. Nov, 22:04