Sechzehntes Türchen
Die Stimme der Kirche spricht:
Erhebe dich, du Gebeugte, und freue dich empor, du tief verweinte Stadt!
Erwache auch in deiner Schattengruft, du herrlicher Dom!
Aus euren Trümmern ruf ich meine Fürsten,
aus eurer Tore Schutt geleit ich ihn zur Ehre.
Denn es war Erz in euren Mauern, das dem Feuer standhielt,
es war Glockenerz darinnen, das keine Glut zerstörte.
Wie ein heller Ruf die Schläfer weckt,
so weckte sein Mund die Wahrheit,
Wie ein kühner Pfeil das Ziel trifft,
so traf seine Stimme mitten ins Schweigen –
Sie war wie ein Quellaut in der Wüste,
sie war wie ein Stromlaut im verdurstenden Lande.
Aus diesen Trümmern ruf ich meinen Fürsten,
aus dieser Tore Schutt geleit ich ihn zur Ehre!
Siehe, ich schmücke ihn mit Purpur unsres Heilands:
ich bekleide seine Schultern mit der heilgen Farbe der Erlösung.
Ins Rot der Liebe, die für uns am Kreuze starb, hüll ich ihn ein,
Daß ich ihn noch tiefer tauche in die Herzflut des Erbarmens,
daß ich ihn noch näher wohnen lasse bei unsrem ewigen Trost.
Erhebt euch, ihr Gebeugten, und freuet euch empor,
ihr Verweinten im ganzen Lande!
Erwacht aus euren Schattengrüften, ihr herrlichen Dome!
Ihr schönen Kirchen alle, sprengt die Todeskammern:
Arme, blutgetränkte Erde, blühe wieder auf am heilgen Blut des Herrn!
Denn die Liebe, die für uns am Kreuze starb, ist nicht gestorben:
Alle, die ich mit ihr tröste, werden auferstehn!
Gertrud von le Fort.
Erhebe dich, du Gebeugte, und freue dich empor, du tief verweinte Stadt!
Erwache auch in deiner Schattengruft, du herrlicher Dom!
Aus euren Trümmern ruf ich meine Fürsten,
aus eurer Tore Schutt geleit ich ihn zur Ehre.
Denn es war Erz in euren Mauern, das dem Feuer standhielt,
es war Glockenerz darinnen, das keine Glut zerstörte.
Wie ein heller Ruf die Schläfer weckt,
so weckte sein Mund die Wahrheit,
Wie ein kühner Pfeil das Ziel trifft,
so traf seine Stimme mitten ins Schweigen –
Sie war wie ein Quellaut in der Wüste,
sie war wie ein Stromlaut im verdurstenden Lande.
Aus diesen Trümmern ruf ich meinen Fürsten,
aus dieser Tore Schutt geleit ich ihn zur Ehre!
Siehe, ich schmücke ihn mit Purpur unsres Heilands:
ich bekleide seine Schultern mit der heilgen Farbe der Erlösung.
Ins Rot der Liebe, die für uns am Kreuze starb, hüll ich ihn ein,
Daß ich ihn noch tiefer tauche in die Herzflut des Erbarmens,
daß ich ihn noch näher wohnen lasse bei unsrem ewigen Trost.
Erhebt euch, ihr Gebeugten, und freuet euch empor,
ihr Verweinten im ganzen Lande!
Erwacht aus euren Schattengrüften, ihr herrlichen Dome!
Ihr schönen Kirchen alle, sprengt die Todeskammern:
Arme, blutgetränkte Erde, blühe wieder auf am heilgen Blut des Herrn!
Denn die Liebe, die für uns am Kreuze starb, ist nicht gestorben:
Alle, die ich mit ihr tröste, werden auferstehn!
Gertrud von le Fort.
ElsaLaska - 16. Dez, 00:01
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