Martina André: Die Gegenpäpstin.
Ich gebe zu, ich habe ein Problem mit Büchern, bei denen gleich vorne drauf hingewiesen wird, Autor oder Autorin hätten "monatelang" recherchiert.
Ich bin, was religiöse Thriller betrifft, auch keine besonders zimperliche Leserin. Wer schon bei Dan Brown die Krise kriegt, sollte besser keine Unterhaltungsliteratur in dieser Richtung lesen. Wobei ich finde, Dan Brown macht seine Sache sehr gut. Die Rede des Camerlengo in Angeli e Demoni, heißt es Illuminati auf Deutsch? Ich glaube. Die macht ihm so schnell keiner nach.
Bei Frau André bin ich jetzt im Zwiespalt. Dass Jeschua von Nazareth und Maria Magdalena verheiratet waren und eine Tochter hatten, wussten wir schon lange. Dass die Heldin des Romans, in dem es um dieses Thema geht, auch in jedem Fall die direkte Nachfahrin dieses biblischen Brangelina-Gespanns ist, auch klar.
Der Held ist ein ehemaliger IRA-Kämpfer, jetzt Franziskanerpater und wider seinen Willen vom Vatikan auf die neue "Wir sind Kirche!"-Ikone angesetzt worden. Ist aber ihrem Charme erlegen und, natürlich, als die beiden ins Bett miteinander stiegen, "mit einer einzigen, kraftvollen Bewegung eingedrungen" - habe ich schon jemals etwas anderes gelesen? Dass einer keinen hoch kriegt oder nur mit halber Kraft aufs dritte, vierte Mal angesetzt, eindringt? Ich glaube nicht. Gut, räum ich gerne ein, dass man das ja auch nicht lesen wollte. Das Gute ist, kaum hatte er Geschlechtsverkehr, gleich hat er Blut geleckt und schwört der diskriminierenden Männerkirche sofort ab. Kann man aber auch verstehen, es war ja Geschlechtsverkehr mit der Urenkelin der Geliebten von Jesus Christus, das kann natürlich spirituell verwirren, die Gefahr ist da.
Dass Paulus, dem wir im historischen Rückblendeplot begegnen, ein unfreundlicher, verknöcherter mieser alter Typ ist, der keine Ahnung von der Brangelina-Spiritualität haben kann, weil er seelische Defekte hat und sowieso dem Licht und der Liebe nie persönlich teilhaftig wurde - liegt ja auf der Hand. Aber eine Szene zu bringen (Rückblendeplot), in der der damalige Jerusalemer Hohepriester Hannas II. im Keller des Jerusalemer Tempels ein mörderisches satanistisches Sexualritual zelebriert, da muss ich schon sagen, soviele Monate könnte ich nicht recherchieren, bis mir sowas einfiele. Jetzt bin ich noch nicht so weit mit dem Buch, wo Hunderttausende von Frauen in Rom für ihre Rechte demonstrieren wollen und die Nachfahrin Maria Magdalenas zur Gegenpäpstin einsetzen, bin mir also unsicher drüber, wie es weitergeht und habe ehrlich gesagt ein bisschen Angst davor, zu Ende zu lesen: nicht, dass nachher der Papst höchstpersönlich in den Katakomben unterm Petersdom noch Hand an die Heldin legt, satanistisch und sexuell oder so. Der irische Pater bringt ihn um, die Heldin ist schwanger und weiß jetzt aber nicht von wem und sie gründen eine pontifikale Famile für eine reformierte katholische Kirche, verscherbeln die Sistina an notleidende US-Banken und bauen damit eine gescheite Infrastruktur im Gaza-Streifen auf. Danach schmeißen sie das Alte Testament sowie die Paulus-Briefe aus dem biblischen Kanon raus und adoptieren Eugen Drewermann. Via die erhaltene Mumie der M.M. könnten sie ja auch noch die Uroma der Heldin klonen und wo sie schon dabei sind, die DNA von Jeschua, die ja auch noch irgendwo in den Genen der Heldin rumflattern muss, rekonstruieren. Es könnte aber auch sein, dass Wilhelmine von Böhmen (13. Jahrhundert), die mehrfach erwähnt wird, ihre Ankündigung wahrmacht und von den Toten aufersteht, falls eine Frau Papst würde, die Gefahr ist jetzt definitiv zum Ende des Buches hin gegeben. Falls nicht noch eine neuentdeckte Prophezeiung von Martin Luther King dazwischenfunkt, die dieses Ereignis ebenfalls dafür ankündigt, wenn es jemals einen schwarzen Papst gäbe. (Den aber keiner wirklich will. Es müsste ja dann vielmehr eine schwarze Päpstin sein, denke ich).
Aber schauen wir mal weiter. Vielleicht gibt es ja eine ganz einfache Auflösung der Geschichte ...
Ich bin, was religiöse Thriller betrifft, auch keine besonders zimperliche Leserin. Wer schon bei Dan Brown die Krise kriegt, sollte besser keine Unterhaltungsliteratur in dieser Richtung lesen. Wobei ich finde, Dan Brown macht seine Sache sehr gut. Die Rede des Camerlengo in Angeli e Demoni, heißt es Illuminati auf Deutsch? Ich glaube. Die macht ihm so schnell keiner nach.
Bei Frau André bin ich jetzt im Zwiespalt. Dass Jeschua von Nazareth und Maria Magdalena verheiratet waren und eine Tochter hatten, wussten wir schon lange. Dass die Heldin des Romans, in dem es um dieses Thema geht, auch in jedem Fall die direkte Nachfahrin dieses biblischen Brangelina-Gespanns ist, auch klar.
Der Held ist ein ehemaliger IRA-Kämpfer, jetzt Franziskanerpater und wider seinen Willen vom Vatikan auf die neue "Wir sind Kirche!"-Ikone angesetzt worden. Ist aber ihrem Charme erlegen und, natürlich, als die beiden ins Bett miteinander stiegen, "mit einer einzigen, kraftvollen Bewegung eingedrungen" - habe ich schon jemals etwas anderes gelesen? Dass einer keinen hoch kriegt oder nur mit halber Kraft aufs dritte, vierte Mal angesetzt, eindringt? Ich glaube nicht. Gut, räum ich gerne ein, dass man das ja auch nicht lesen wollte. Das Gute ist, kaum hatte er Geschlechtsverkehr, gleich hat er Blut geleckt und schwört der diskriminierenden Männerkirche sofort ab. Kann man aber auch verstehen, es war ja Geschlechtsverkehr mit der Urenkelin der Geliebten von Jesus Christus, das kann natürlich spirituell verwirren, die Gefahr ist da.
Dass Paulus, dem wir im historischen Rückblendeplot begegnen, ein unfreundlicher, verknöcherter mieser alter Typ ist, der keine Ahnung von der Brangelina-Spiritualität haben kann, weil er seelische Defekte hat und sowieso dem Licht und der Liebe nie persönlich teilhaftig wurde - liegt ja auf der Hand. Aber eine Szene zu bringen (Rückblendeplot), in der der damalige Jerusalemer Hohepriester Hannas II. im Keller des Jerusalemer Tempels ein mörderisches satanistisches Sexualritual zelebriert, da muss ich schon sagen, soviele Monate könnte ich nicht recherchieren, bis mir sowas einfiele. Jetzt bin ich noch nicht so weit mit dem Buch, wo Hunderttausende von Frauen in Rom für ihre Rechte demonstrieren wollen und die Nachfahrin Maria Magdalenas zur Gegenpäpstin einsetzen, bin mir also unsicher drüber, wie es weitergeht und habe ehrlich gesagt ein bisschen Angst davor, zu Ende zu lesen: nicht, dass nachher der Papst höchstpersönlich in den Katakomben unterm Petersdom noch Hand an die Heldin legt, satanistisch und sexuell oder so. Der irische Pater bringt ihn um, die Heldin ist schwanger und weiß jetzt aber nicht von wem und sie gründen eine pontifikale Famile für eine reformierte katholische Kirche, verscherbeln die Sistina an notleidende US-Banken und bauen damit eine gescheite Infrastruktur im Gaza-Streifen auf. Danach schmeißen sie das Alte Testament sowie die Paulus-Briefe aus dem biblischen Kanon raus und adoptieren Eugen Drewermann. Via die erhaltene Mumie der M.M. könnten sie ja auch noch die Uroma der Heldin klonen und wo sie schon dabei sind, die DNA von Jeschua, die ja auch noch irgendwo in den Genen der Heldin rumflattern muss, rekonstruieren. Es könnte aber auch sein, dass Wilhelmine von Böhmen (13. Jahrhundert), die mehrfach erwähnt wird, ihre Ankündigung wahrmacht und von den Toten aufersteht, falls eine Frau Papst würde, die Gefahr ist jetzt definitiv zum Ende des Buches hin gegeben. Falls nicht noch eine neuentdeckte Prophezeiung von Martin Luther King dazwischenfunkt, die dieses Ereignis ebenfalls dafür ankündigt, wenn es jemals einen schwarzen Papst gäbe. (Den aber keiner wirklich will. Es müsste ja dann vielmehr eine schwarze Päpstin sein, denke ich).
Aber schauen wir mal weiter. Vielleicht gibt es ja eine ganz einfache Auflösung der Geschichte ...
ElsaLaska - 20. Jan, 20:24
Verwirrt