Monti Sibillini

Quelle: www.montiazzurri.com
Die Sibillinischen Berge sind ein geheimnisumwittertes Massiv mit Nationalpark-Status in den Süd-Marken. Der Monte Vettore ist mit 2476 m einer der höchsten Berge Italiens.
Ihren Namen tragen sie von einer Sibylle, die am Monte Sibilla, in der Grotta delle Fate, der Schicksalshöhle weissagte. Die Sage von dieser Sibylle ist schon seit der Antike bekannt. Im 14. Jahrhundert zog es viele Schwarzmagier, Philosophen, Weisheitssucher, Ritter und Bauern hinauf in die Grotta delle Fate. Es hieß, wer sich nach einem Jahr Aufenthalt in der Höhle nicht vom Zauber der Sibylle lösen konnte, musste bis zum Jüngsten Tag dort ausharren. Ähnlich von Mythen umrankt ist der sich auf ca. 2000 m Höhe befindliche Pilatus-See: Der Leichnam des Statthalters von Jerusalem soll auf seiner Heimreise nach Rom mitsamt Ochsenkarren in diesen See gestürzt sein. Wie auch am Schweizer Pilatus-See mit ähnlicher Legende ist es strengstens verboten, in diesen See Steine hineinzuwerfen, da diese böse Unwetter heraufbeschwören könnte. Mittelalterliche Chroniken berichten davon, die Bewohner der Stadt Norcia hätten im Pilatus-See noch Schwerverbrecher ertränkt, um die bösen Geister zu besänftigen. Auch für die okkulten Wallfahrer zur Schicksalshöhle bot der Pilatus-See seinen Reiz.

Ebenfalls im 14. Jh. wurde es dem zuständigen Bischof zu bunt, weshalb er die Wege zum See sperren, einen Galgen am Ufer des Sees aufstellen und die Grotta delle Fate vermauern ließ.
Doch der mystische Ruf dieser Berge blieb ungebrochen, und bereits im 15. Jh. zog es wieder Mystiker und Okkultisten aus ganz Europa dort hinauf.
ElsaLaska - 28. Feb, 13:28
Pilatusgräber