... Hildegard von Bingen.

Sehr schön. Anlässlich des Investiturstreites wohl an KAISER Friedrich I. Barbarossa - eine Frau, damals, an einen Kaiser, da sag ich schon mal: Respekt.

Also sie schrieb es natürlich nur: Der Herr sprach es durch sie - ergänze ich mal vollkorrekt.

..., Hildegard von Bingen sei sauer gewesen, weil Kaiser Friedrich I. munter Gegenpäpste aufstellte. Nicht sehr lady-like, dieses Mit-dem-Schwert-durchbohren, auch wenn sie das ja dem Allmächtigen selbst überlassen hätte. Irgendein starker Kräutertrank hätte es doch sicher auch getan ...

Stümmt die Gegenpäpste waren es, war ja aber auch sonst eine furchtbare Konfusion - aber wozu Gifttränke, wenn ich prophetissa bin und der HErr durch mich spricht.

Ich bin beim Thema Hildegard ja immer wieder überrascht über die Chuzpe des Deutschlandfunks.

Da wird einerseits Hildegard als große Frau abgefeiert, andererseits schon vorausgesetzt, daß ihre Offenbarungen nicht eingegeben sondern selbstverfaßt waren (wohl weil in den Augen des DLF dies für alle gilt). Was die gute Frau aber doch zu einer Scharlatanin und falschen Prophetin machen würde, oder?

Mit Hildegard wird überhaupt viel Schindluder getrieben. Neulich war ich auf irgendeiner Seite, die suggeriert hat, dass die Kirche nur deshalb sie nicht kanonisiert, weil sie gegen Missstände gepredigt hat und "unbequem" war (Sophia und der weibliche Heilige Geist dürfen wieder nicht fehlen) - dass man quasi Hildegard katholischerseits unterschlägt. Sie sollten sie aber ruhig mal kanonisieren, alleine schon wegen ihrer Kompositionen und Ermahnungen an Kaiser und Klerus.
Der DLF glaubt sowieso an nichts. Bzw. im Zweifel an Clemens Bittlinger*gg

...das ist nicht protestantischer Pragmatismus; das waren die großen Zeiten unserer Kirche!
*irgendwie stolz*

Den Borgiapäpsten hätte man ja das erleuchtete Prophetentum auch nicht unbedingt so abgenommen. Da blieb nur der Griff zu Tränken und Eisdolchen :-)