Ich weiß nicht, wie es euch so geht
aber hier schlagen gerade öffentliche und private Katastrophenmeldungen ein wie ein Meteoritenschauer im Sommer. Die Nachrichten bringen mich zum Weinen, die vielen privaten Meldungen über Krebsoperationen, persönliche Tragödien, gesundheitliche Probleme, dazwischen immerhin einmal da und dort ein Lob für das Blog, eine gute Nachricht, sei sie persönlicher oder auch beruflicher Natur von Menschen, die ich nicht nur via Internet kenne. Auf meinem italienischen Küchentisch stapeln sich die Zeitungen, die FAZ, die Bild, die Tagespost, und der Himmel grollt in einer unbeschreiblichen Wetterküche einmal im Osten, einmal im Süden des Hauses, einmal bleiben die Fensterscheiben trocken, und die gegenüber werden vollgepladdert, ich sehe Regenbögen in Technicolor und manchmal auch nur gespenstisch verwaschen, als seien sie sich selbst ihrer Sache nicht sicher.
Die Weißwein-Ernte ist abgeschlossen, nach einem tödlichen, kochendheißen Sommer, der mir jegliches Unkraut mitsamt meinen widerständigsten Kräutern wie Salbei, Minze und Thymian vernichtet hat, gibt es jetzt zärtliche Spätsommergewitter und weiche Regenschauer, die meine Zitrone, meine Hasel, meinen Maulbeerbaum die Köpfe heben lassen. Die Stille ringsum ist so tief, dass meine Ohren rauschen. Der Rosso Piceno, der Lacrima hängt unterseits an den immer noch üppig grünen Reben und wartet auf die Vendemmia. Unsere Olivenbäume tragen, als ob sie das letzte Mal tragen würden: Kiloschwere kleine grüne Früchte. Die Kommune hat den gesamten Berg, auf dem ich residiere, zur Jagdverbotszone erklärt und alle hundert Meter Schilder aufgestellt. Ich kann es nicht glauben, dass zum Beginn der Jagdsaison am nächsten Sonntag tatsächlich endlich Schluss sein soll mit diesem furchtbaren Geballer unter meinem Schlafzimmer.
Eine ganz ganz große Sehnsucht nach der Alten Messe in Campocavallo di Osimo liegt auf meinem Herzen. Die einzige Messe, in der ich je erleben durfte, wie ein kleiner, ein demütiger, ein intensiv betender, sündiger Mensch sich während eines uralten liturgischen Rituals über sich hinaushebt und im entscheidenden Moment die Stelle Jesu Christi für mich einnimmt. Die Mundkommunion auf den Stufen des Altares mit untergehaltener Patene vornimmt, als sei er ein völlig anderer, ein Fremder, anders als der, der eben noch die profane Predigt in Italienisch gehalten hatte. Heilig heilig heilig ist dieser Mann in einem Moment zum anderen, und deshalb gerade, weil er sich völlig hingibt und nichts für sich beansprucht.
Die Landschaft vor meinem Fenster ist ewig. Die Ölbäume, voller reicher Frucht, und die Reben, langsam errötend, sind es auch.
Die Weißwein-Ernte ist abgeschlossen, nach einem tödlichen, kochendheißen Sommer, der mir jegliches Unkraut mitsamt meinen widerständigsten Kräutern wie Salbei, Minze und Thymian vernichtet hat, gibt es jetzt zärtliche Spätsommergewitter und weiche Regenschauer, die meine Zitrone, meine Hasel, meinen Maulbeerbaum die Köpfe heben lassen. Die Stille ringsum ist so tief, dass meine Ohren rauschen. Der Rosso Piceno, der Lacrima hängt unterseits an den immer noch üppig grünen Reben und wartet auf die Vendemmia. Unsere Olivenbäume tragen, als ob sie das letzte Mal tragen würden: Kiloschwere kleine grüne Früchte. Die Kommune hat den gesamten Berg, auf dem ich residiere, zur Jagdverbotszone erklärt und alle hundert Meter Schilder aufgestellt. Ich kann es nicht glauben, dass zum Beginn der Jagdsaison am nächsten Sonntag tatsächlich endlich Schluss sein soll mit diesem furchtbaren Geballer unter meinem Schlafzimmer.
Eine ganz ganz große Sehnsucht nach der Alten Messe in Campocavallo di Osimo liegt auf meinem Herzen. Die einzige Messe, in der ich je erleben durfte, wie ein kleiner, ein demütiger, ein intensiv betender, sündiger Mensch sich während eines uralten liturgischen Rituals über sich hinaushebt und im entscheidenden Moment die Stelle Jesu Christi für mich einnimmt. Die Mundkommunion auf den Stufen des Altares mit untergehaltener Patene vornimmt, als sei er ein völlig anderer, ein Fremder, anders als der, der eben noch die profane Predigt in Italienisch gehalten hatte. Heilig heilig heilig ist dieser Mann in einem Moment zum anderen, und deshalb gerade, weil er sich völlig hingibt und nichts für sich beansprucht.
Die Landschaft vor meinem Fenster ist ewig. Die Ölbäume, voller reicher Frucht, und die Reben, langsam errötend, sind es auch.
ElsaLaska - 17. Sep, 21:34
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