Das ist ein gutes Beispiel für kritischen katholischen Journalismus
der Extraklasse, und witzig ist es noch dazu. Das ist nämlich das Problem mit den Brochs dieser Welt - sie sind TODLANGWEILIG, aber freilich unheimlich ernstzunehmend. Selbstironie ist ihnen völlig fremd, denn sie haben eine Mission: verkrustete Strukturen aufbrechen oder so. Sie sind toooo-tal subversiv, jedenfalls nach ihrer eigenen Wahrnehmung, aber an die Subversivität einer solchen Passage werden sie niemals heranreichen:
>>So möchte es einem fast vorkommen, als hätte bei den kirchenfinanzierten Medien in diesem Land eine Art Selbstkastration eingesetzt. Vielleicht aus der Sorge heraus, als Fundamentalisten zu gelten oder mittelalterlichen Ideen anzuhängen, nahmen katholische Verleger und Schriftleiter irgendwann das lange Messer und trennten sich den „Glanz der Wahrheit“, die „Strahlkraft der göttlichen Selbstoffenbarung“, die „Heilsuniversalität der einen Kirche Jesu Christi“ – was ja alles Attribute des Katholischen sind – selber vom eigenen Körper. Obwohl die kirchliche Presse nach den Jahren der Nazi-Herrschaft heute völlig frei ist, verzichtet sie darauf, die inhaltlichen Grundlagen des Katholischen aufzuarbeiten. Was bleibt, sind ein bisschen Systemkritik an der eigenen Kirche und das heute übliche Spektrum von der Lebenshilfe bis zu dem, was man den Zeitgenossen an Ethik zumuten kann: Ausländer lieb haben, Solidarität mit den Ärmsten und Schwachen und die Bewahrung der Schöpfung. Unkatholisch ist das alles nicht. Aber das könnte auch in der „Bäcker-Blume“ oder der Apotheken-Zeitung stehen und ist eben nicht das unterscheidend katholische Proprium.<<
Guido Horst muss neuer Chef der ifp werden :-)
>>So möchte es einem fast vorkommen, als hätte bei den kirchenfinanzierten Medien in diesem Land eine Art Selbstkastration eingesetzt. Vielleicht aus der Sorge heraus, als Fundamentalisten zu gelten oder mittelalterlichen Ideen anzuhängen, nahmen katholische Verleger und Schriftleiter irgendwann das lange Messer und trennten sich den „Glanz der Wahrheit“, die „Strahlkraft der göttlichen Selbstoffenbarung“, die „Heilsuniversalität der einen Kirche Jesu Christi“ – was ja alles Attribute des Katholischen sind – selber vom eigenen Körper. Obwohl die kirchliche Presse nach den Jahren der Nazi-Herrschaft heute völlig frei ist, verzichtet sie darauf, die inhaltlichen Grundlagen des Katholischen aufzuarbeiten. Was bleibt, sind ein bisschen Systemkritik an der eigenen Kirche und das heute übliche Spektrum von der Lebenshilfe bis zu dem, was man den Zeitgenossen an Ethik zumuten kann: Ausländer lieb haben, Solidarität mit den Ärmsten und Schwachen und die Bewahrung der Schöpfung. Unkatholisch ist das alles nicht. Aber das könnte auch in der „Bäcker-Blume“ oder der Apotheken-Zeitung stehen und ist eben nicht das unterscheidend katholische Proprium.<<
Guido Horst muss neuer Chef der ifp werden :-)
ElsaLaska - 17. Aug, 19:55
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