Literarische Ausschreibung zur Trinität.
Das Thema (Trinität) ist frei interpretierbar. Einschränkung: Es werden weder theologische Abhandlungen noch moralisierende oder missionierende Texte gesucht.
Einsendeschluss: 1. März 2011
Einzureichen sind selbst verfasste und bisher unveröffentlichte Texte aus dem ost-, südosteuropäischen und deutschen Sprachraum. Der Umfang darf 12.000 Zeichen nicht überschreiten. Die Texte müssen in der Originalsprache sowohl digital (per Mail) als auch analog (auf dem Postweg) übermittelt werden. Alle Gattungen sind willkommen.
Der Wettbewerb ist mit insgesamt EUR 8.000,- dotiert,
gestiftet von Prof. Dr. Philipp Harnoncourt aus Anlass seines 80. Geburtstags.
1. Preis EUR 4.000,-
2. Preis EUR 2.500,-
3. Preis EUR 1.500,-
Jury: Alida Bremer, Hubert Gaisbauer, Fabjan Hafner, Barbara Sax, Alexander Sitzmann.
Die Jury entscheidet durch Mehrheitsbeschluss sowohl über die Vergabe der Preise wie auch über die Aufnahme der Texte in das Katalogbuch zum vorliegenden Projekt.
Zum Thema des Wettbewerbs
Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes: Mit dieser Formel wird in allen christlichen Kirchen die Taufe gespendet. Und unzählige Male wurden im Laufe der Geschichte Stirn, Mund und Brust berührt und diese Formel geflüstert. Die Trinität Gottes ist eine zentrale Aussage im christlichen Glauben; sie stellt den monotheistischen Ansatz gleichsam dialektisch auf die Probe. Die Christen nennen das Mysterium, und sie sagen in ihrem Glaubensbekenntnis: Ich glaube an Gott, den Vater,… ich glaube an Gott, den Sohn,… ich glaube an Gott, den Heiligen Geist.
Kirchenlehrer - allen voran Aurelius Augustinus (354-430), der acht Bücher De Trinitate verfasst hat - haben im frühen Christentum versucht, die Vorstellung der Trinität denkerisch zu durchdringen. Augustinus selbst warnt aber: "Wer meint, die Trinität verstanden zu haben, hat Gott nicht gefunden."
Der Hymnendichtung zwischen dem 12. und 18. Jahrhundert lag die Gleichung Dreifaltigkeit = Drei-Einheit als Topos zu Grunde. Danach herrschte bis auf das Gemurmel von Formeln weitgehend Schweigen. Oder die Auseinandersetzung fand unter neuen Prämissen in anderen – profanen - Kontexten, man denke an Hegels Phänomenologie des Geistes, statt.
Die Bildkunst hat atemberaubende, inspirierende, aber auch irreführende Bilder der Trinität ins kulturelle Gedächtnis eingespeist.
Allen Bildern, Metaphern, Visionen, allen philosophisch-theologischen Systematisierungsversuchen liegt die archetypische Potenz der Zahl 3 zu Grunde. Sie meint Vielfalt, SchöpferInnenkraft, Wachstum, vorwärts gerichtete Bewegung, Überwindung von Dualität, Ausdruck, Synthese. Die Drei ist die erste Zahl, auf die das Wort "alles" zutrifft. Oder wie Aristoteles schreibt: "Die Triade ist die Zahl des Ganzen, insofern sie einen Anfang, eine Mitte und ein Ende hat."
Mehr Informationen dazu auf den Uschtrin-Literaturseiten, von denen auch der Text übernommen worden ist.
[Insbesondere zum Ausdruck "SchöpferInnenkraft" fällt mir auf Anhieb JEDE MENGE ein ... ]
Einsendeschluss: 1. März 2011
Einzureichen sind selbst verfasste und bisher unveröffentlichte Texte aus dem ost-, südosteuropäischen und deutschen Sprachraum. Der Umfang darf 12.000 Zeichen nicht überschreiten. Die Texte müssen in der Originalsprache sowohl digital (per Mail) als auch analog (auf dem Postweg) übermittelt werden. Alle Gattungen sind willkommen.
Der Wettbewerb ist mit insgesamt EUR 8.000,- dotiert,
gestiftet von Prof. Dr. Philipp Harnoncourt aus Anlass seines 80. Geburtstags.
1. Preis EUR 4.000,-
2. Preis EUR 2.500,-
3. Preis EUR 1.500,-
Jury: Alida Bremer, Hubert Gaisbauer, Fabjan Hafner, Barbara Sax, Alexander Sitzmann.
Die Jury entscheidet durch Mehrheitsbeschluss sowohl über die Vergabe der Preise wie auch über die Aufnahme der Texte in das Katalogbuch zum vorliegenden Projekt.
Zum Thema des Wettbewerbs
Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes: Mit dieser Formel wird in allen christlichen Kirchen die Taufe gespendet. Und unzählige Male wurden im Laufe der Geschichte Stirn, Mund und Brust berührt und diese Formel geflüstert. Die Trinität Gottes ist eine zentrale Aussage im christlichen Glauben; sie stellt den monotheistischen Ansatz gleichsam dialektisch auf die Probe. Die Christen nennen das Mysterium, und sie sagen in ihrem Glaubensbekenntnis: Ich glaube an Gott, den Vater,… ich glaube an Gott, den Sohn,… ich glaube an Gott, den Heiligen Geist.
Kirchenlehrer - allen voran Aurelius Augustinus (354-430), der acht Bücher De Trinitate verfasst hat - haben im frühen Christentum versucht, die Vorstellung der Trinität denkerisch zu durchdringen. Augustinus selbst warnt aber: "Wer meint, die Trinität verstanden zu haben, hat Gott nicht gefunden."
Der Hymnendichtung zwischen dem 12. und 18. Jahrhundert lag die Gleichung Dreifaltigkeit = Drei-Einheit als Topos zu Grunde. Danach herrschte bis auf das Gemurmel von Formeln weitgehend Schweigen. Oder die Auseinandersetzung fand unter neuen Prämissen in anderen – profanen - Kontexten, man denke an Hegels Phänomenologie des Geistes, statt.
Die Bildkunst hat atemberaubende, inspirierende, aber auch irreführende Bilder der Trinität ins kulturelle Gedächtnis eingespeist.
Allen Bildern, Metaphern, Visionen, allen philosophisch-theologischen Systematisierungsversuchen liegt die archetypische Potenz der Zahl 3 zu Grunde. Sie meint Vielfalt, SchöpferInnenkraft, Wachstum, vorwärts gerichtete Bewegung, Überwindung von Dualität, Ausdruck, Synthese. Die Drei ist die erste Zahl, auf die das Wort "alles" zutrifft. Oder wie Aristoteles schreibt: "Die Triade ist die Zahl des Ganzen, insofern sie einen Anfang, eine Mitte und ein Ende hat."
Mehr Informationen dazu auf den Uschtrin-Literaturseiten, von denen auch der Text übernommen worden ist.
[Insbesondere zum Ausdruck "SchöpferInnenkraft" fällt mir auf Anhieb JEDE MENGE ein ... ]
ElsaLaska - 22. Okt, 17:05
Ja, Schöpferaußen werden bspw. vollkommen diskriminiert.
Ich wollte schon immer was zu diesem Thema schreiben... Viele, die Gott was weibliches andichten wollen, zitieren gerne Johannes vom Kreuz, der, wenn ich mich recht erinnere, sagte "Gott ist uns Vater, aber mehr noch ist er uns Mutter" und ähnliche Beispiele. Es wird dann gesagt, daß Gott ja auch "mütterliche" Charakterzüge hätte wie, daß man sich als Kind bei ihm geborgen fühle etc. - neben seinen Väterlichen wie daß er uns schützen und belehren würde... - Jeder, der wie ich nur von einem Vater ODER einer Mutter großgezogen wurde, wird hier sich natürlich wundern; ich fühlte mich bei meinem Vater geborgen und wenn ich bei meiner Mutter war, konnte sie mich auch belehren etc., aber egal.
Woran sie alle aber nicht vorbeikommen ist, daß Christus selbst NUR vom Vater spricht. Er sagt auch nicht "Gott ist uns WIE ein Vater" im Sinne von "Na ja.... grob mal gesagt, für kleingläubiges Volk mit Erbsünde verständlich kann man Gott mit einem Vater vergleichen", nee, er spricht ganz natürlich vom "Vater im Himmel".
Daran kommt man dabei nicht vorbei. Mir geht es jetzt nicht darum, Gott auf Rauschebart und Männlichkeit festzulegen, aber Christus liefert nicht wirklich Begründungen dafür, von einer "Muttergöttin" zu reden. Und wir Katholens zumindest - wir haben doch eh noch unsere Mutter im Himmel, die sogar die (Tadaah!) MUTTER GOTTES ist. In der Hinsicht kommt doch eh die weiblichkeit nicht zu kurz.
Ja, warum man nun ausgerechnet da auf Jesus nicht hören möchte, verstehe ich auch nicht. Man kann einem Mann, der gleichzeitig Frauen so sehr wertgeschätzt hat und es nicht für nötig hielt, die Vorbehalte seiner damaligen Zeitgenossen ihnen gegenüber zu teilen, zutrauen, dass er sich auch heute bei den ZeitgenossInnen hinstellen würde und auf seinen Vater im Himmel beharren. Selbstverständlich hat ein Vater auch einen mütterlichen Aspekt und vice versa. Aber bei einem Dominus fällt es mir persönlich doch leichter, auch an milte (mittelalterliche Tugend) und Barmherzigkeit zu denken als bei einer DOMINA. ;-) Von daher war Jesus mal wieder unendlich weise, vorausschauend und progressiv. Als ob er es geahnt hätte :-)