Elsas Nacht(b)revier



Francois Gérard: St. Térèse d'Avila



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Aktuelle Veröffentlichungen

"Ökumene mit Herzblut" - Besuch bei der griechisch-orthodoxen Gemeinde in MA-Luzenberg. In: Die Tagespost vom 8.9.2016.

"Eine orthdoxe Insel im Schwarzwald" - Auftakt zur Sommerserie Orthodoxie in Deutschland. Besuch bei der russisch-orthodoxen Gemeinde in Baden Baden. In: Die Tagespost vom 18. August 2016

"Die, welche uns den Gott des Todes predigen wollen" - Übersetzung eines Blogartikels von Kardinal Duka aus dem Tschechischen. In: Die Tagespost vom 13. August 2016

"Konvertiten" In: Die Tagespost vom 26. Juli 2016

"Teresa von Avila: Es gibt keinen Grund". In: Die Tagespost vom 23. Juni 2016

Rezension "Johannes Gschwind: Die Madonna mit dem geneigten Haupt". In: Die Tagespost vom 28. April 2016

Rezension "Peter Dyckhoff: Die Gottesmutter mit den drei Händen". In: Die Tagespost vom 21. April 2016

"Jacobus Voragine und seine Legenda Aurea Ausgabe lateinisch-deutsch". In: Die Tagespost vom 24. März 2016

"Ignatius jenseits von Legende und Vorurteil. Der Bericht des Pilgers und die Ignatius-Biografie von Pierre Emonet". In: Die Tagespost vom 19. Januar 2016

"Schicksalhafte Lektüre Die Taufkirche von Edith Stein in Bergzabern, wo ihr Weg der Heiligkeit begann" In: Vatican-Magazin Januar 2016

"Selbst ein Stein würde bersten. Interview mit Karam Alyas, Flüchtling aus Nordirak." In: Die Tagespost vom 4. Dezember 2015

"Am Ursprung eines stabilen Kerneuropa Gisela von Bayern und Stefan von Ungarn: Ein heiliges Paar, das zu Staatsgründern wurde" In: Vatican-Magazin Dezember 2015

"Hier wird nach Wahrheit gesucht. Ein Interview mit dem Konvertiten, Kampfkünstler und Schauspieler Michel Ruge." In: Die Tagespost vom 13. November 2015

"Leibhaftig, nicht als Symbol? Ein ungeschickter Priester: Das Blutwunder von Walldürn und die elf „Veroniken“ - In: Vatican-Magazin November 2015

"Martha und Maria in einer Person. Elisabeth Münzebrocks Porträt der Teresa von Avila" In: Die Tagespost vom 14.Oktober 2015

"Das Meisterwerk: Mann und Frau, die einander lieben." Zur Heiligsprechung der Eltern der hl. Thérèse von Lisieux. In: Vatican-Magazin Oktober 2015

"Glückssucher, Gelehrter und Vorbild. Ein gelungenes Porträt des heiligen Augustinus. In: Die Tagespost vom 27. August 2015"

"Hervorragende Brückenbauer. Ein Interview mit Simon Jacob, ZOCD u. Initiator des Project Peacemaker" In: Die Tagespost vom 21. August 2015

"Eine Tugend für Kämpfernaturen: Johannes Stöhr und die Tugend der Geduld." In: Die Tagespost vom 27.Juli 2015

"Wachen und Beten für die Welt. Ein Besuch bei den Trappistinnen auf dem pfälzischen Donnersberg." In: Die Tagespost vom 17. Juni 2015

"Ein Apostel der Armen: Der selige Paul Josef Nardini und seine Grabkapelle in Pirmasens" In: Vatican-Magazin Juni-Juli 2015

"Von der Tänzerin zur Ordensschwester. Irmgard Fides Behrendt Flucht aus dem Osten." In: Die Tagespost vom 8. Mai 2015

"Es ist eine simple Sache, zu lieben. Interview mit Torsten Hartung zu seiner Konversion." In: Die Tagespost vom 8. April 2015

"Meine Mutter stirbt an ALS" In: Christ und Welt - Beilage der "ZEIT", Ausgabe 17-2015

"Don Bosco und Maria Mazzarello" In: Vatican-Magazin April 2015

"Eine profunde Menschenkennerin. Zum dritten Band der Briefe Teresas von Avila" In: Die Tagespost vom 1. April 2015

"Katholisches Welttheater. Paul Claudel: Der seidene Schuh" In: Die Tagespost vom 19. März 2015

"Einbruch des Übernatürlichen. Michail Bulgakov: Der Meister und Margarita" In: Die Tagespost vom 7. März 2015

"Ganz Ohr für die Stimme des Herrn. Ein Kartäuser: Die Große Stille" In: Die Tagespost vom 3. März 2015

"An der Hand der großen Teresa". Eine Auswahl von Internetseiten zum 500. Geburtstag T. von Avilas. In: Die Tagespost vom 17. Februar 2015.

"Vom Krieg zum Frieden. Wie das Gefängnis für Torsten Hartung zum Tor der Gnade wurde." In: Die Tagespost vom 10. Februar 2015 (Buchbesprechung)

"Das Leben Jesu betrachten Ein Gespräch mit Pater Norbert Lauinger SAC vom Apostolatshaus in Hofstetten" In: Die Tagespost vom 31. Januar 2015

"Das Gebet ist die Drehscheibe des Christseins- Das Lebensbuch des heiligen Theophan des Einsiedlers bietet Einblick in den geistlichen Reichtum der Orthodoxie" In: Die Tagespost vom 27. Januar 2015

"Digitale Karte des Ordenslebens - Das „Jahr der Orden“ im Internet und den sozialen Medien" In: Die Tagespost vom 27. Januar 2015

"Eine Katakombenheilige im Exil Das Weinstädchen Morro d‘Alba in den Marken mit den Gebeinen der römischen Märtyrerin Teleucania." In: Vatican-Magazin Januar 2015

"Starke Frauen - Wenn Widerstand gegen herrschende Strukturen zur geistlichen Pflicht wird. Prophetinnen und Mahnerinnen in der Kirche." In: Die Tagespost vom 16. Dezember 2014

Auf Columbans Spuren. Eine unkonventionelle Pilgerreise." In: Die Tagespost vom 13. Dezember 2014

"Geistliche Paare: Der heilige Paulinus von Nola und seine Therasia" In: Vatican-Magazin Dezember 2014

"Die zeitlose Kunst des Sterbens. Nicht nur Hospizhelfer werden Peter Dyckhoffs Betrachtungen schätzen." In: Die Tagespost vom 20. November 2014

"Mystikerin des Apostolats. Mit Teresa von Avila Zugänge zur Spiritualität der Unbeschuhten Karmeliten finden" In: Die Tagespost vom 14.Oktober 2014

"Was die Mumien erzählen. Die Bruderschaft vom guten Tod und die Chiesa dei Morti in Urbania" In: Vatican-Magazin November 2014

"Teresa von Ávila und Johannes vom Kreuz. Die unbeschuhte Reformerin und ihr Vater, der „doctor mysticus“" In: Vatican-Magazin Oktober 2014

"Gottvertrauen als Balsam und Ansporn. Carlo Maria Martinis spirituelles Vermächtnis" In: Die Tagespost vom 4. September 2014

"Unter den Märtyrern der Gegenwart. Soon Ok Lee hat die Haft in einem nordkoreanischen Straflager überlebt und zum christlichen Glauben gefunden." In: Die Tagespost vom 16. August 2014

"Zeugen monastischer Kultur. Seit 20 Jahren gibt es das Netz cluniazensischer Stätten im Schwarzwald." In: Die Tagespost vom 17. Juli 2014

"Franziskus-Effekt in Umbrien. Steigende Pilgerzahlen in Assisi und eine Friedensmission im Heiligen Land." In: Die Tagespost vom 12. Juni 2014

"Im Bunker fing alles an. Franco de Battaglia schildert die Anfänge der Fokolarbewegung." In: Die Tagespost vom 5. Juni 2014

"Eine Oase der Stille-nicht nur für Zweifler. Zum 850. Todestag der hl. Elisabeth von Schönau" In: Vatican-Magazin Juni_Juli 2014

"Sie zum Lächeln zu bringen wird unser aller Lieblingsbeschäftigung" Buchbesprechung Sandra Roth: Lotta Wundertüte. In: Die Tagespost vom 24. Mai 2014

"Gelungene Ouvertüre. Der Postulator Johannes Pauls II. hat eine lesenswerte Papstbiografie vorgelegt." In: Die Tagespost vom 24. April 2014

"Kloster Wittichen und die selige Luitgard" in: Vatican-Magazin Mai 2014

"Clemens Brentano und die selige Anna Katharina Emmerick" in: Vatican-Magazin April 2014.

"Wohltuend für Seele, Geist und Körper Der heilige Ulrich von Zell und sein „durch Wunder berühmtes Grab“ im Schwarzwald" In: Vatican-Magazin März 2014

"Spiritualität der Heiligen. Bischof Paul-Werner Scheele stellt Glaubenszeugen aus allen Zeiten vor." In: Die Tagespost vom 27. Februar 2014

"Hinaus in die Randgebiete der menschlichen Existenz. Der hl. Vinzenz von Paul und die heilige Louise de Marillac." In: Vatican-Magazin Februar 2014.

"Blind geboren - Doch dann geschah das Wunder. In jener Zeit, als das Christentum aufzublühen begann: Die heilige Odilie auf dem Mont Sainte-Odile im Elsass." In:Vatican-Magazin Januar 2014.

"Römische Geschichte einmal anders." Rezension zu Ulrich Nersingers Buch "Die Gendarmen des Papstes." In: Die Tagespost vom 7. Januar 2014

"Die Bärin wies den Weg. Die heilige Richardis und Unsere liebe Frau in der Krypta in Andlau." In: Vatican-Magazin Dezember 2013

"Schatten auf der Soldatenseele". In: Die Tagespost vom 3. Dezember 2013

"Über den Brenner nach Rom. Ein neuer Pilgerführer mit Etappenheiligen." In: Die Tagespost vom 28.10.2013

"Eine neue Idee von Liebe - Der Troubadour Jaufré Rudel und seine ferne Prinzessin." In: Vatican-Magazin Oktober 2013

"Zeigen, dass sie ein Werkzeug Gottes war. Die Neuausgabe der Vita der heiligen Hildegard." In: Die Tagespost vom 17. September 2013.

"Licht ihres Volkes und ihrer Zeit". Die Lektüre ihrer Briefe eignet sich in besonderer Weise, um die hochbegabte Menschenführerin Hildegard von Bingen kennenzulernen. In: Die Tagespost vom 17. September 2013

"Eine Art intensivierte Straßenpastoral" - ein Gespräch zum Jahr des Glaubens mit dem Augustiner-Chorherrn und Bloggerkollegen Hw. Alipius Müller. In: Die Tagespost vom 24. August 2013

"Das flammende Siegel des hl. Ignatius. Die Eremo delle Carceri bei Assisi" In: Vatican-Magazin August-September 2013

"Mehr als exotische Aussteiger. Ein Buch gibt Einblicke in das Leben moderner Eremiten." In: Die Tagespost vom 11. Juli 2013

"Geistliche Vitaminspritzen. Gesammelte Johannes-Perlen aus einem reichen Leben." In: Die Tagespost vom 4. Juli 2013

"Das entflammte Herz. Die Ewigkeit als Maß: Franz von Sales und Johanna Franziska von Chantal." In: Vatican-Magazin Juli 2013

"Und Christus berührte das kranke Bein. Wie der heilige Pellegrino von Forlì zum Patron der Krebskranken wurde." In: Vatican-Magazin Juni 2013

"Ida Friederike Görres und Joseph Ratzinger - die tapfere Kirschblüte und ihr Prophet in Israel." In: Vatican-Magazin Mai 2013

"Kein Maß kennt die Liebe" - über die Gemeinschaft der Barmherzigen Schwestern und das Jubiläumsjahr in Kloster Hegne. In: Die Tagepost vom 20. April 2013.

"Liebe, Wahrheit, Schönheit-das gesamte Pontifikat Benedikts XVI." - Die Buchbesprechung zu A. Kisslers Buch "Papst im Widerspruch." Online hier.

"Zuversicht statt Zweifel. Bologna und die heilige Katharina."In: Die Tagespost vom 13. April 2013

"Und in dir wird man einst die Herrlichkeit Gottes sehen" über die heilige Katharina von Bologna. In: Vatican-Magazin März-April 2013

"Schutzschirm für die Gemeinschaft. Christoph Müllers Einführung in die Benediktsregel" In: Die Tagespost vom 7. März 2013

"Fritz und Resl: Gottes Kampfsau und Jesu Seherin" In: Vatican-Magazin Februar 2013 anlässlich des 130. Geburtstags von Fritz Michael Gerlich.

"Jakub Deml-Traumprosa, die vom Jenseits erzählt" In: Die Tagespost vom 9. Februar 2013

"Der Tod ist nicht relativ" In: Die Tagespost vom 7. Februar 2013

"In heiligen Sphären. Mensch und Welt lassen sich nicht entsakralisieren" In: Die Tagespost vom 5. Februar 2013

"Die tapfere Heilige, die nicht sterben wollte Die Märtyrerin Cristina und das Blutwunder von Bolsena." In: Vatican-Magazin Januar 2013

"Alles andere als Rettungsroutine. Aus den Schätzen der Kirche schöpfen: Warum Beichte und Ablass ein Comeback verdient haben." In: Die Tagespost vom 22.12.2012.

"Leitsterne auf dem Glaubensweg. Katholische Großeltern spielen eine wichtige Rolle bei der Neuevangelisierung." In: Die Tagespost vom 22.12.2012.

"Das Netz der virtuellen Ewigkeit.Tod und Gedenken im Internet." In: Die Tagespost vom 29. November 2012.

"Der Friede auf Erden fängt zwischen Männern und Frauen an. Marias "Fiat" und Josefs "Serviam". Engel führten sie zum außergewöhnlichsten Ehebund der Weltgeschichte. In: Vatican-Magazin Dezember 2012.

"Der Marathon-Mann" - mein Porträt von S. E. Bischof Tebartz-van Elst. In: Vatican-Magazin Dezember 2012.

"Versperrter Himmel, öffne dich!" Über die Wallfahrt der totgeborenen Kinder zu Unserer lieben Frau von Avioth. In Vatican-Magazin November 2012.

"Ein französischer Vorläufer des heiligen Franziskus - zum 800. Todestag des Hl. Felix von Valois." In: Die Tagespost vom 3. November 2012

"Die Macht der Mystikerinnen" anlässlich der Heiligsprechung von Anna Schäffer. In: Die Tagespost vom 20. Oktober 2012

"Was für eine Frau!" Zur Vereinnahmung der hl. Hildegard von Esoterikerin und Feministinnen. In: Die Tagespost vom 9. Oktober 2012

Über den Kapuzinerpater Martin von Cochem zu seinem 300. Todestag. In: Die Tagespost vom 29. September 2012

"Die Kirche-ein Krimi?" in: Die Tagespost vom 30. August 2012.

"Wieder gefragt: Exorzismus!" in: PUR-Magazin September 2012

"Mir ist das Brevier wichtig geworden!" Ein Interview mit dem evang. Pfarrer Andreas Theurer, der in die katholische Kirche eintreten wird. In: Die Tagespost vom 14. August 2012

"Im Vorhof des Himmels" Die hl. Edith Stein und ihr Seelenführer, der Erzabt von Beuron. In: Vatican-Magazin August-September 2012

"Durch Gottes Gnade ein Kind der Kirche" - Edith Stein, Erzabt Raphael Walzer von Beuron und die Enzyklika Mit brennender Sorge. In: Die Tagespost vom 9. August 2012.

Der Cammino di San Francesco-Heiligtümer im Rieti-Tal. In: PUR-Magazin Juli.

Die Opfer der Bundeswehr. Mein Interview mit dem Afghanistan-Veteranen R. Sedlatzek-Müller. In: Die Tagespost, Ausgabe vom 14. Juni 2012

"Mehr als Dinkel und Kräuter: Ein Kernkraftwerk des Heiligen Geistes - die hl. Hildegard von Bingen" In. Vatican-Magazin Juni-Juli 2012

"Wie eine lodernde Feuersäule Die heilige Veronika Giuliani" In: Vatican-Magazin Mai 2012

"Die Vollblutfrau, die den Erlöser liebte: Kronzeugin des Osterereignisses: Die Geschichte von Jesus und Maria Magdalena." In: Vatican-Magazin April 2012

"Ich fühle mich als Frau in der Kirche nicht diskriminiert" Ein Interview mit mir von Petra Lorleberg für kath.net

"Die virtuelle Engelsburg hat standgehalten" in: Die Tagespost vom 22. März 2012

"Die Sowjets traten, rissen, schlugen, brannten - aber immer wieder haben die Litauer ihren Kreuzeshügel aufgebaut". In: Vatican-Magazin März 2012

"Katholische Bloggerszene stiftet Ehe" Interview mit Phil und Hedda in: Die Tagespost vom 13.März 2012

Und Du wirst mal Kardinal!" Prags Erzbischof verkörpert das Durchhaltevermögen der tschechischen Christen. In: Die Tagespost vom 18. Februar 2012

"Wo Liebe ist, ist Eifersucht nicht weit: Alfons Maria de Liguori und Schwester Maria Celeste Crostarosa, Gründer des Redemptoristenordens". In: Vatican-Magazin Ausgabe Februar 2012

Neue Kolumne über geistliche Paare: "Mann-Frau-Miteinander-Kirchesein" In: Vatican-Magazin Ausgabe Januar 2012

Unsagbar kostbare Göttlichkeit - Gold, Weihrauch und Myrrhe: Die Gaben der Heiligen Drei Könige. In: Die Tagespost vom 5. Januar 2012

"Wo die Pforten des Himmels offen sind. Loreto in den italienischen Marken". In: Vatican-Magazin Dezember 2011

"Ein Schatz, der fast zu groß für diesen Erdball ist". In: Liebesbriefe für die Kirche. Hrsg. Noe, Biermeyer-Knapp. Bestellbar hier.

Der Papst meines Lebens - Vatican-Magazin spezial zum Papstbesuch

Norcia - der Geburtsort des heiligen Benedikt: "Als sich der Erdkreis verfinstert hatte" In: Vatican-Magazin August-September 2011

In englischer Übersetzung online hier: When the world had darkened<

Der Vatikan und die Blogger - Beginn einer wunderbaren Freundschaft.

Poetische Pilgerorte-Reisen ins mystische Mittelitalien. Erschienen im MM-Verlag.


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Die Blognovela

Sonntag, 11. Juni 2006

Das Farnese-Komplott (130)

Das Handynetz war komplett zusammengebrochen. Giulia, die von Lorenzos Wohnung aus verzweifelt versuchte, Leitmayr, Bianca oder Zeno zu erreichen, probierte es schließlich über die vatikanische Festnetzleitung, aber auch die war derart überlastet, das wir nicht einmal mehr ein Freizeichen bekamen.
Während sich auf dem Petersplatz mehr und immer mehr Menschen einfanden, Kerzen in den Händen entzündeten, weinten und beteten oder sich einfach stumm in den Armen hielten, durchforsteten wir, ketterauchend, das Internet nach neuen Informationen.
Überall die selben schrecklichen Bilder: Der Heilige Vater, eben noch die Menge vor seinem Hotel in Lourdes segnend, wie ihm die erste Kugel die zum Kreuzzeichen erhobene Hand zerfetzte. Eine Sekunde darauf der tödliche Schuß mitten in die Stirn. Die daraufhin ausbrechende Panik, verwackelte Bilder, Entsetzensschreie, Massenhysterie. Anscheinend hatte die französische Polizei den Heckenschützen in Gewahrsam nehmen können, hielt sich aber mit Äußerungen weitgehend bedeckt. Das französische Polizeipräsidium ließ lediglich, als erstes Statement, verlautbaren, dass ein islamistischer Hintergrund auszuschließen sei.
Derweil mühten sich italienische Polizei und Schweizer Garde auf dem Petersplatz ab, wo eintreffende Ü-Wagen italienischer, europäischer und überseeischer Fernsehstationen das Chaos noch verstärkten.
Ich wusste, das im Falle des Todes eines Papstes uralte, streng ritualisierte Maßnahmen ergriffen wurden, aber was hatte das Protokoll für diese Extremsituation vorgesehen? Die Kurie stand unter schwerem Schock, das hatte ich hautnah miterleben können. Estefanio hatte sich mit allen anwesenden Kardinälen und geistlichen Würdenträgern ins Hauptquartier der Schweizer Garde begeben, um sich mit Oberst Seltzmann abzustimmen.
Giulia und ich standen auf Lorenzos Loggia und verfolgten atemlos das zweite Drama, das sich weiter unten abspielte.
Wir trugen immer noch unsere Saris, die mittlerweile zerknittert und fleckig vom Regen waren. Giulia liefen schwarze Spuren von Wimperntusche über die Wange, ob vom Regenwasser oder von Tränen, war mir nicht ganz klar. Sie hielt ein Opernglas in der Hand und beobachtete die Fenster des Apostolischen Palastes. Gerade als die Wolkendecke aufriss und einen hässlichen, angenagten Sichelmond preisgab, ging ein Ruck durch die wogende Menschenmenge. Die Flügeltüren zur päpstlichen Loggia hatten sich geöffnet.
Sämtliche Scheinwerfer richteten sich auf die hochgewachsene Gestalt von Estefanio, der ins gleißende Licht hinaustrat. Giulia reichte mir das Opernglas. An seiner Seite waren Kardinal Ratzinger und weitere Würdenträger, hinter ihm Lorenzo in vollem bischöflichen Ornat – offensichtlich hatte er sich irgendwo in aller Eile umkleiden können.
Allen stand das namenlose Grauen ins Gesicht geschrieben. Ein Blitzlichtgewitter brach über die kleine Gruppe herein, als Estefanio mit glasklarer, sehr fester Stimme begann, zu den verzweifelten Gläubigen zu sprechen und sie aufforderte, mit ihm gemeinsam den Rosenkranz zu beten.

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Mittwoch, 7. Juni 2006

Mittwoch

Drinnen war es furchtbar schwül, die Luft geschwängert von schwerem Parfüm, Zigarren- und Zigarettenrauch. Lorenzo stand zwischen Estefanio und Michele, angestrengt und offensichtlich unter Schmerzen um Haltung bemüht und wirkte völlig abwesend. Ich versuchte seinen Blick aufzufangen, aber es gelang mir nicht. Giulia drückte mir ein Glas in die Hand und ich setzte es durstig an, während Estefanio eine gesetzte Rede hielt, Gott dafür dankte, dass sein Neffe an diesem Abend anwesend war und diskret auf die Verdienste hinwies, die die Familie Farnese im Verlauf der letzten fünfhundert Jahre für die Kurie erworben hatte.
Schließlich übergab er das Wort an Lorenzo, der, mit Schweißperlen auf der Stirn, das Gewicht vom einen Bein auf das andere verlagernd, sich zunächst bei seinem Vater Michele, dann bei seinem Onkel Estefanio bedankte.
Ein Blitz erleuchtete die Szenerie taghell, gleichzeitig löschte ein Windstoß die Fackeln im Innenhof.
Ein Raunen ging durch den Raum, aber Lorenzo, als geübter Rhetoriker, hatte sein Publikum recht schnell wieder im Griff und begann, relativ geschickt, auf das Thema „Fünfhundert Jahre Farnese-Männer im Dienste der Kurie“ einzusteigen und sich dabei elegant in derart viele Pros und Contras zu verwickeln, dass am Ende niemand mehr wusste, ob es nun gut war, die Familie Farnese am Heiligen Stuhl zu wissen, oder nicht.
Ich musste wider Willen lächeln, wobei mein Blick auf Rogler fiel, der hektisch seine Kopfhörer ans Ohr presste und in sein Headset flüsterte.
„Und es tut mir leid, dass ich nun ausgerechnet an einem solchen Abend diejenigen enttäuschen muss, die mich, gewiss, mit allergrößter Liebe und Zuneigung betrachten ...“ Für drei vier Sekunden setzte die Stromversorgung aus, gleichzeitig krachte ein Donnerschlag, dann wurden die Lampen flackernd wieder hell.
„Aber ich habe erkannt ...“ Zu meiner allergrößten Verwunderung stürmte Oberst Seltzmann zur Türe herein und stürzte regelrecht kopflos auf die drei Farnese-Männer zu.
Seltzmann stand das Entsetzen ins Gesicht geschrieben. Er neigte sich zu Estefanio, flüsterte ihm eindringlich ins Ohr, während Lorenzo irritiert seine Rede unterbrach, sein Onkel bereits mit erhobener Hand, ihm Einhalt zu gebieten.
Estefanios Gesicht wurde aschfahl, er legte den rechten Zeigefinger an die Lippen und ließ apathisch den Blick über die Anwesenden schweifen. Oberst Seltzmann nahm Haltung an und trat einen Schritt zurück.
Ringsum herrschte erstauntes Schweigen. Mit einem Mal setzte ein hässliches Geräusch ein, tausende und abertausende Hagelkörner zerplatzten auf dem harten Pflaster des Innenhofs.
Estefanio glitt wie in Trance in die Mitte des Raumes und verkündete sehr leise, wie über sich selbst erstaunt, dennoch vernehmlich und ohne zu stocken folgende Worte: „ Der Heilige Vater ist in Frankreich Opfer eines Anschlags geworden und vor wenigen Minuten verstorben. Gott sei seiner Seele gnädig!“

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Montag, 5. Juni 2006

Montag

„Normalerweise ist Ratzingers Sekretär nicht gerade ein anregender Gesprächspartner! Was war denn Gegenstand Ihres kleinen Geplauders?“ Lorenzo überprüfte den Sitz seiner Manschetten und steckte sich eine Zigarette an.
„Och, ich habe versucht ihn davon zu überzeugen, was für eine feine Sache es doch wäre, wenn er ein Weblog führen und Nacktfotos von sich einstellen würde ... Wieso?“
„Genau das hatte ich insgeheim befürchtet“, erwiderte er trocken. „Sollen wir noch ein bisschen draußen bleiben oder wieder hinein gehen?“ Ich blickte unschlüssig zum Himmel hinauf, über den dunkle Wolken jagten und wollte schon antworten, da bemerkte ich, wie sich seine Haltung veränderte. Giulia erschien winkend im Innenhof, neben sich einen Mann, den ich noch nie zuvor gesehen hatte. Lorenzo trat einen Schritt vor mich.
„Schau mal, wer hier ist, Brüderchen! Ist das nicht eine tolle Überraschung?“, rief sie, aber ich vermisste den Jubel in ihrer Stimme. Der Mann an ihrer Seite war unverkennbar ein Farnese. Er war ein paar Jahre jünger als Estefanio, genauso hager und hochgewachsen, trug graue, kurzgeschnittene Locken und eine Brille mit Goldrand. Sein schwarzer Dreiteiler sah teuer aus, war aber schon länger aus der Mode, ebenso wie das goldene Uhrkettchen, das auf seiner Weste blitzte. Es war merkwürdig, wie ähnlich er Lorenzo und Estefanio sah – und doch wieder nicht: Als hätte ein schlechter Maler das Porträt eines typischen Farnese gemalt und dabei das Feuer der Augen und das ausdrucksvolle Spiel der Mundwinkel vergessen. Sogar die Nase schien weniger edel, sondern einfach nur ein Stückchen zu groß geraten zu sein. Michele Farneses Züge belebten sich selbst dann nicht, als er seinem Sohn zur Begrüßung die Hand schüttelte und gleichzeitig mit der Linken Lorenzos Unterarm umfasste– einziges Zeichen seiner inneren Bewegung. Er war - genau wie Lorenzo gesagt hatte – ein Wirtschaftsprüfer eben.
Meine Anwesenheit nahm er lediglich mit einem knappen Kopfnicken zur Kenntnis, dann ergriff er Lorenzos Arm und führte ihn, leise auf ihn einredend, zurück in die Wohnung. Giulia blickte mit skeptischem Gesicht hinterher und strich sich unwillig eine Strähne aus der Stirn, mit der der Wind spielte. „Ich bin gespannt, ob mein Bruder jetzt noch seine Ankündigung wahr macht“, sagte sie mehr zu sich selbst.
„Also wenn du mich fragst, ist das sowieso keine besonders glänzende Idee, ausgerechnet heute Abend ...“, antwortete ich zögernd.
„Das ist der erste öffentliche Auftritt unseres Vater seit Mamas Tod. Nichts und niemand konnte ihn aus seiner Lethargie reißen. Dass Lorenzo kurz vor der Erhebung steht, muss ihn sehr stolz machen. Mamma mia! Ich weiß nicht, was da noch auf uns zukommt, aber ich weiß genau, wenn ich nicht noch ein Glas Champagner vorher kriege, überlebe ich es nicht!“
Das traf ziemlich genau das Gefühl, das sich in mir breitzumachen begann. Sie packte mich an der Hand und zog mich hinter sich her, während erste, schwere Tropfen schwarze Konfetti aufs Pflaster malten.

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Sonntag, 4. Juni 2006

Sonntag

Im Innenhof regte sich kein Lüftchen, es war heiß, aber noch auszuhalten, weil der leise plätschernde Barockspringbrunnen angenehme Kühle verströmte. An den Mauern rankten sich rosa, orangefarbene und blutrot erglühende Rosen empor, überall standen riesige Terrakottatöpfe, die mit Oleanderbüschen und Olivenbäumchen bepflanzt waren. Wir plauderten über das Wetter, immer ein ergiebiges Thema und gaben Prognosen ab, ob es noch gewittern würde oder nicht.
„In Deutschland schneit es, Anfang Juni, stellen Sie sich vor!“
„Gerne!“, lachte Ratzingers Sekretär. „Ich wünschte, ich könnte endlich einmal wieder richtig schön Ski fahren!“ Wir wechselten vom Wetter zum Sport. Der Monsignore spielte leidenschaftlich gerne Tennis, erfuhr ich im Verlauf des Gesprächs, und war von der heilsamen Wirkung körperlicher Bewegung zutiefst überzeugt.
„Sport ist einfach der ideale Ausgleich, wenn man an der Kurie zu tun hat“, schwärmte er, „nehmen Sie Johannes-Paul II., der viel Kraft aus seinen Bergwanderungen schöpfte! Oder unseren Heiligen Vater, der jeden Morgen auf sein Trimmrad steigt – leider ist er ja derzeit in Frankreich. Ich liege Kardinal Ratzinger schon seit Jahren in den Ohren, er solle einmal etwas für sich tun. Oder schauen Sie sich einfach den älteren und den jungen Farnese an, mit ihrer Neigung zu Überspanntheiten! Wenn die beiden einen vernünftigen sportlichen Ausgleich betrieben, wären sie viel umgänglicher!“
„Da könnte was dran sein“, erwiderte ich unverbindlich und nahm einen Schluck Champagner.
„Lorenzos Vater, Michele Farnese – aus ganz anderem Holz geschnitzt. Ein ergebener Diener der Kurie, völlig ohne Allüren.“
„- der Kurie? Aber er ist doch Laie, oder nicht?“
„Auch als Laie kann man sich ganz in den Dienst der heiligen Sache stellen, liebe Signora. Er ist seit fast vier Jahrzehnten für die Vatikanbank beraterisch tätig. Eigentlich wollte er heute Abend auch kommen, Sie kennen ihn nicht?“
Ich schüttelte den Kopf und versuchte diese gänzlich neue Information zu verarbeiten. Lorenzo hatte zwar erwähnt, dass sein Vater Wirtschaftsprüfer war, aber dass er nach seinem Entschluss, sich nicht zum Priester weihen zu lassen, als Berater des Istituto per le opere di Religione fungierte, davon hatte er mir nichts erzählt.
Wir hatten unsere Gläser an der Einfassung des Brunnens abgestellt. Über uns zuckte ein Wetterleuchten und eine leichte Brise kam auf.
„Aber ich will Sie mit all diesen Internas nicht langweilen. Da treffe ich einmal eine Landsmännin von mir, und einziges Thema ist die Kurie!“, lachte er charmant und stellte lässig den erstklassig beschuhten Fuß auf den niedrigen Brunnenrand.
„Sie langweilen mich überhaupt nicht, ganz im Gegenteil!“, erwiderte ich wahrheitsgemäß, während ich versuchte, sämtliche Infos über die Vatikanbank in meinem Hirn abzurufen, die verfügbar waren. Es hatte da mal einen ziemlich grässlichen Skandal gegeben, notfalls konnte ich danach googeln, überlegte ich.
„Sie tragen übrigens eine bemerkenswerte Frisur“, lächelte Ratzingers Sekretär.
„Dankeschön. Der Maestro heißt Anastasio Baldarelli und ist ein echter Künstler!“, strahlte ich.
„Ach nein! Das ist ja ein Zufall! Ich gehe auch immer zu Anastasio. So ein besonnener, nüchterner Mann. Geradezu von asketischer Natur, vor allem was seinen Kleidergeschmack betrifft! Es gibt wirklich keinen besseren Friseur in ganz Rom!“
„Eh ja, treffender hätte ich es nicht sagen können!“, grinste ich. Scheinbar verfügte Anastasio, je nach Kundschaft, über flexibles Wandlungsvermögen.
„So viele Gemeinsamkeiten! Zwei Deutsche im Vatikan, mit demselben römischen Friseur! Sie spielen Tennis?“
„Jo, naja, ganz passabel, wieso?“, druckste ich.
„Wir könnten zusammen spielen, wie wäre es am Dienstag? Da hab ich den Nachmittag frei?“ Er schaute mich erwartungsvoll an. Warum eigentlich nicht, dachte ich und wollte schon zusagen, da löste sich eine Gestalt aus den Schatten und trat zwischen uns.
„Ach hier stecken Sie, ich habe Sie schon überall gesucht!“, sagte Lorenzo betont munter zu mir und stellte mit nonchalanter Geste sein Champagnerglas auf die Brunnenumrandung. Die beiden Monsignores musterten sich abschätzig. In der Ferne vernahm man leises Donnergrollen.
„Kardinal Ratzinger hat bereits mehrmals nach Ihnen gefragt, vielleicht gehen Sie hinein und erkundigen sich nach seinen Wünschen, bevor er ungeduldig wird?“, schlug Lorenzo mit einem feinen Lächeln vor.
„Sie entschuldigen mich, Signora?“ Der Deutsche stieß sich vom Brunnen ab und schlenderte, die Hände in den Hosentaschen, ostentativ langsam davon. Lorenzo bot mir, sichtlich mit sich selbst zufrieden, eine Zigarette an.

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Samstag, 3. Juni 2006

Samstag

Vor dem Eingang zu Estefanios Wohnung hatten zwei buntuniformierte Schweizer Gardisten mit Helmen und Hellebarden Stellung bezogen. Auf den Treppenstufen brannten Windlichter in riesigen Glaszylindern. Das Esszimmer war festlich geschmückt, die Flügeltüren zum fackelbeleuchteten Innenhof weit aufgeschlagen. Um das kalte Büffet und die Bar drängten sich Männer in vollem Ornat, im Smoking, im legeren Anzug oder auch in italienischer Militäruniform. Frauen waren zwar in der Minderheit, aber ich entdeckte neben den obligatorischen repräsentativen Gattinnen sogar eine bekannte Schauspielerin. Ein Fotograf machte Blitzlichtaufnahmen, die Securityleute von der Schweizer Garde hielten sich in ihren dunkelblauen Anzügen so dezent wie möglich im Hintergrund.
Das Büffet war noch nicht eröffnet, weshalb unser Eintreten auch größtmögliches Aufsehen erregte. Giulia nahm mich am Arm und zischte mir „Corraggio!“ ins Ohr. Ich versuchte ihrem Beispiel zu folgen, aber ihr Auftritt war wesentlich souveräner als meiner. Sie vermittelte den Eindruck, in einem Sari geboren worden zu sein, als sie auf ihren Onkel zutrat, um ihn herzlich zu begrüßen. Estefanio trug Kardinalspurpur, hielt sich sehr aufrecht, und wenn er enttäuscht darüber war, dass sein Neffe in zivil erschienen war, so ließ er es sich nicht anmerken. Lorenzo war übrigens nicht der einzige. Kardinal Ratzinger trug ein todschickes weißes Dinnerjacket, das erstklassig zu seiner Haarfarbe passte; sein Sekretär machte zwar tadellose Figur in einem schwarzen Smoking mit Fliege und Einstecktuch in dem exakten Blau seiner Augenfarbe, schielte aber neidisch auf Lorenzos elegante Hüftschärpe und winkte mir freundlich zu, als er mich erkannte.
Kardinal Farnese, die Liebenswürdigkeit in Person, umarmte mich zur Begrüßung und raunte an meinem Ohr, ob die Falten meines exquisiten Gewandes gar ein süßes Geheimnis verschleierten. Ich musste ihm abschlägigen Bescheid geben und bot dabei sämtlichen Charme auf, der mir zur Verfügung stand. Wenn Lorenzo seine Ankündigung wahrmachte, würde er einen weitaus schlimmeren Schlag verkraften müssen. Ausgerechnet an einem so schönen Abend, wo er sich solche Mühe mit dem Fest gegeben hatte, dachte ich mitfühlend und nahm mir vor, noch einmal auf Lorenzo einzureden, das dies weder die richtige Zeit noch der richtige Ort sei, seine Pläne bekannt zu geben.
Lorenzo war bald umringt von einer Schar Kardinäle, die sich allesamt erfreut über seine fortschreitende Genesung zeigten. Giulia begrüßte einige ihr bekannte Damen und ich stand unschlüssig herum, weil ich sonst niemanden kannte.
Bis auf Rogler natürlich, der sich am Büffet postiert hatte, um den Raum besser überblicken zu können.
„Guten Abend! Mögen Sie ein Glas Champagner?“
Ich drehte mich erfreut um. Vor mir stand der Sekretär von Kardinal Ratzinger mit zwei Gläsern in der Hand.
„Wie aufmerksam! Vielen Dank!“ Ich griff strahlend nach dem Glas und genau in diesem Moment machte jemand ein Foto.
Wie die Bildunterschrift lauten würde, wollte ich mir gar nicht ausmalen. Lorenzos Kommentar dazu erst recht nicht.
Mein Gegenüber bot mir galant den Arm und schlug vor, ein wenig im Garten spazieren zu gehen.

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Freitag, 2. Juni 2006

Samstag

Als Madame T. gegen 16 Uhr erschien, gefolgt von einem schwitzenden Rogler, der ihr Stoffballen und eine tragbare Nähmaschine hinterher trug, stand Lorenzo gerade im weißen Hemd und ohne Hose mitten in der Küche und regte sich auf, weil ihm der Wundverband nicht erlaubte, den Kragen zu schließen, gar nicht zu reden davon, eine Fliege anzulegen.
„Ich kann doch nicht im Smoking mit offenem Hemdkragen gehen! Ich werde aussehen wie ein Idiot! Die werden denken, ich bin nicht mehr bei Sinnen! Der junge Farnese, jetzt total übergeschnappt. Offensichtlich nicht mehr zurechnungsfähig. Noch nicht einmal 40, und im desolatesten geistigen Zustand, den man sich vorstellen kann!“ Seine Stimme kippte und wurde pathetisch. „In der Chi werden sie am Montag mein Bild bringen: Monsignore Farnese, der schlechtgekleidetste Mann im ganzen Vatikan, wenn nicht von GANZ Rom! Direkt daneben ein zweites Bild! Optimal ausgeleuchtet, ein Mann in tadellosem Smoking, schwarzer Fliege! Unterschrift: DIE Stilikone des Heiligen Stuhls - Der d e u t s c h e Monsignore Gänswein weiß sich geschmackvoll zu kleiden!!! Madre Santa, das ertrage ich nicht!“
Bevor er ganz außer sich geraten konnte, fiel Madame T. ihm ins Wort. „Dürfte ich bitte Ihren Herd benutzen? Ich habe mir hier eine Kleinigkeit zu essen mitgebracht, ich muss viel essen, wissen Sie?“ Sie deutete auf die Wölbung ihres Leibes und packte eine Tupperwareschüssel aus, in der sich Pasta mit Pesto Genovese befand. Lorenzo, derart aus dem Konzept gebracht, schwieg verblüfft und schaute ihr neugierig über die Schulter.
„Die Stilikone werden S i e sein! Das garantiere ich Ihnen.“ Madame T. rührte eifrig in der Pfanne herum, stellte sie dann auf den Tisch und begann gemächlich, die Spaghetti auf die Gabel zu wickeln. „Beim Essen kann ich am Besten denken ... Ich mache aus Signora Elsas Seide ein maulbeerfarbenes Schaltuch, das tragen Sie unter dem Hemdkragen ... Mögen Sie mal probieren?“
„Also ich weiß nicht, das ist vielleicht eine schöne Lösung, aber sieht das nicht ein wenig – nach Stückwerk aus?“, wandte er ein und ließ sich von Madame T. eine Portion Spaghetti in den Mund schieben.
„Nicht, wenn ich Ihnen dazu eine Hüftschärpe mache in der selben Farbe!“
Giulia sagte „Ah!“, ich sagte „Oh!“, wir zeigten uns entzückt und Lorenzo war zufrieden.

Zwei Stunden später hatte Madame T. im Farneseschen Bad letzte Hand an mich und Giulia gelegt, wir waren tadellos frisiert, dezent geschminkt und schwebten in unseren Saris hinüber in die Küche, wo der bestangezogenste Mann von ganz Rom wartete und „Bellissimo! Bellissimo!“ rufend auf uns zu stürzte. „Sie verstehen wirklich Ihr Handwerk, Madame T. !“, rief er euphorisch. Giulia bat ihn, ein Bild zu machen und an Francescos Handy zu schicken. Dann machten wir noch ein Bild von uns dreien und schließlich noch eines von Madame T. Und weil wir schon dabei waren, schickten wir Zeno auch gleich noch die ganze Kollektion. Und schließlich war es höchste Zeit, zu gehen.
„Sie sehen aus wie eine Königin!“, flüsterte er an meinem Ohr, die anderen waren schon vorgegangen.
„Geben Sie Ihren Rücktritt nicht heute Abend bekannt! Estefanio hat die Party extra für Sie ausgerichtet, bitte überlegen Sie es sich noch einmal!“ Ich schaute ihn eindringlich an.
„Mein Entschluss steht fest“, sagte er mit funkelnden Augen. Er führte meine Hand an seine Lippen, drehte sie sachte um und küsste zärtlich die Innenseite meines Handgelenks. Ich machte verzaubert einen Schritt auf ihn zu.
Die Küchentür flog wieder auf.
„Ich hab meine Tupperware vergessen!“, entschuldigte sich Madame T. und wurde rot.

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Donnerstag, 1. Juni 2006

Donnerstag

Madame T. hatte uns noch einige Modelle ihrer pret-a-porter-Kollektion vorgeführt, aber eigentlich war die Entscheidung für den Sari längst gefallen. Wir verabredeten, dass Rogler sie gegen 16 Uhr abholen und zur Piazza San Uffizio fahren solle.
Dann war es höchste Zeit, bei Anastasio aufzutauchen, an dessen Pforte uns ein zwergwüchsiges Berlusconi-Double begrüßte und in die heiligen Hallen führte. Der Maestro selbst, heute in weißem Gladiatorenröckchen und passenden kupfernen Beinschienen eilte mit ausgebreiteten Armen auf mich zu. „Was müssen Sie ausgestanden haben, meine Liebe! Anastasio, sagte ich zu mir, die Zeiten der Borgia sind wieder zurückgekehrt. Wie geht es Monsignore Farnese? Es werden doch keine Narben zurückbleiben? Anderweitige – Beeinträchtigungen? Am Halswirbel laufen ja wesentliche Nervenstränge zusammen, die, nunja, auch die Funktionen entlegenerer Körperregionen steuern, wie man hört?“
„Wir müssen Geduld haben, lieber Anastasio. Und das Beste hoffen, nicht wahr, cara Elsa?“ Giulia schubste mich aufmunternd in die Seite.
„Also fürs Erste würde es ja reichen, wenn er seine Finger wieder so virtuos wie früher bewegen kann!“, sagte ich leicht irritiert.
Anastasio schnalzte mit der Zunge und lächelte süffisant.
„Sie sind ja eine echte Genießerin, Signora. Wundervoll! Ich beneide Sie!“ Dann, in herrischem Tonfall zu dem Berlusconi-Zwerg: „Gnocchetti, Champagner! Für mich bitte auch ein Glas!“ Und wieder zu mir, nachdem er mich in einen Sessel gedrückt hatte und drei Mal um mich herum getigert war.
„Was werden Sie heute Abend tragen?“, fragte er mich, die Fingerspitzen nachdenklich an die Wange gelegt.
„Einen maulbeerfarbenen Sari“, antwortete ich zufrieden.
„Sie raffiniertes Weibsstück Sie!“, rief Anastasio mit glänzenden Augen. „Keine Knöpfe, kein Reißverschluss! Das ist einfach ge-nial!“
Er griff erregt nach seinem Glas und nahm einen großen Schluck Champagner, bevor er es schwungvoll wieder absetzte. „Und wissen Sie was? Ich werde Ihnen eine Frisur dazu machen, deren Bänder er ...“, er hob mir giggelnd die Haare empor, „nach einem lustvollen Biss in den Nacken ... mit den Zähnen lösen kann! Voilà!“ Er ließ meine Haare wieder fallen, breitete sie zärtlich über meinen Schultern aus und blickte mich erwartungsvoll im Spiegel an.
Giulia krümmte sich in ihrem Sessel vor Vergnügen. Ich mühte mich damit ab, meinen Schluck Champagner im Mund zu behalten und schloss gottergeben die Augen.

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Dienstag, 30. Mai 2006

Dienstag

Giulia hieß Rogler vor einem der heruntergekommensten Viertel von ganz Rom vorfahren. Das Rolltor, das den Hinterhofeingang verunzierte, hing schief und abgewrackt auf halber Höhe und sah aus, als würde es uns beim Hindurchgehen auf der Stelle guillotinieren. Auf dem Hof selbst hatte wohl in der Nacht eine türkische Party stattgefunden, er war übersät mit Plastikbechern, Kebabspießen und Zeitungsfetzen von Hürriyet und Milliyet. Die Töpfe mit dahinkümmerndem Oleander quollen vor Zigarettenkippen über. Rogler stapfte wachsam hinter uns drein. Ich fragte Giulia, wo zum Teufel sie mich da hinführe, aber sie lächelte nur sphinxhaft und murmelte „Toutes les belles petites choses!“.
„Du hast mir irgendwas vom angesagtesten Schneideratelier Roms erzählt, Giulia, und jetzt steh ich hier mitten in der Dritten Welt, was soll das?“ Unbeirrt strebte sie zu einer schief in den Angeln hängenden Holztüre zu, deren dunkelgrüner Anstrich schon längst vor der römischen Sonne kapituliert hatte und majestätische Blasen warf. Wir traten ein.
„Giulia Farnese! Schöner denn eh und je! Du siehst bezaubernd aus, meine Liebe!“ begrüßte uns eine wahrhafte Walküre in einer lila Latzhose, die den fruchtbar gewölbten Leib eher betonte, als verschleierte. „Und Sie müssen die beneidenswerte junge Dame sein, die das Privileg hat-“ fuhr sie in so anzüglichem Tonfall fort, dass ich ihr eilig ins Wort fiel.
„Zu Kardinal Farneses Cocktailparty geladen zu sein, richtig! Und das Problem dabei ist ...“
„Das Problem ist“, fiel Giulia ein, “liebe Madame T., dass strenge Kleidervorschriften für uns gelten. Sie kennen das ja. Bedeckte Knie, Schultern, auf keinen Fall Dekolleté. Was also, ich frage Sie, könnte die Freundin meines – meine Freundin tragen, was einerseits züchtig, andererseits aufregend zugleich wäre? Ihre Kreativität ist gefragt!“, lächelte Giulia und nahm dankbar eine Erfrischung in Form eines Gläschens mit Champagner entgegen.
Madame T. griff hungrig nach einem Teller mit Erdbeerkuchen und versetzte ihrer Praktikantin einen scharfen Rüffel, die heimlich nach Georg-Gänswein-Bildern gegoogelt hatte.
„Eine Herausforderung, wie ich sie liebe“, kaute sie. „Beim Essen kann ich am Besten denken. Mögen Sie auch ein Stück? Mein Mann hat ihn gebacken!“ Wir lehnten höflich ab und harrten gespannt der Dinge.
„Ziehen Sie Ihre Bluse aus!“, forderte sie mich schließlich auf, was Rogler das Blut in die Wangen trieb. Er bemühte sich um souveräne Professionalität, die darin bestand, dass er hektisch den Blick zwischen mir und seinen Schuhspitzen wandern ließ.
„Aber das ist – perfetto! Momentchen, ich habe hier einen Ballen maulbeerfarbene Seide, eine fast SAKRALE Farbe, aber das violett geht fast ins Schwarze über, mit Goldbordüren ...“ Madame T. wischte sich die Hände ab. „Sensationell. Das wird sensationell. Ich kann es vor mir sehen. Streifen Sie das hier über!“ Sie warf mir ein Leibchen in der selben Farbe zu, mit langen Ärmeln, das mir bis über die Hüfte reichte und begann, den Stoff in Falten zu drapieren.
„Ich sollte darin GEHEN können, ohne dass es auseinanderfällt!“, wagte ich zu bemerken.
„Oh, Sie werden darin gehen können. Jede Frau kann darin gehen. Dieses Kleidungsstück vereinigt unvergleichliche Vorzüge! Sie sind an allen wesentlichen Stellen bedeckt und sehen aus wie eine Königin! Der Sari macht jede Frau zu einer wahren Göttin!“ Sie schlang mir die Stoffbahn über die Schulter und drehte mich zum Spiegel. Rogler stand der Mund offen. Giulia klatschte begeistert in die Hände. „Du kommst auf die Titelseite von ‚CHI’ mit dem Ding! Für mich bitte auch so ein Modell, aber in smaragdgrün, liebe Madame T. ! Francesco wird es mir nach der Party vom Leib reißen!“, seufzte sie und verdrehte die Augen.
Madame T. lachte ein sonores Lachen. „Ja, die Mitglieder der Kurie, regelrecht ausgehungert nach Exotik und dem verwirrenden Mysterium ewiger Weiblichkeit!“
„Aber nicht was Sie denken, Madame T.“, erwiderte Giulia lächelnd. „Ich gehe doch nicht mit einer von diesen röckchentragenden Memmen ins Bett! Francesco ist ein deutscher Kommissar! Großgewachsen, breitschultrig, und auch sonst ... ich kann nicht klagen!“
„Lorenzo ist nun auch nicht gerade kümmerlich und missgestaltet!“, entgegnete ich scharf und ordnete beiläufig die Falten an meinem neuen, traumhaften Gewand.

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Montag, 29. Mai 2006

Montag

Während des Essens hatte Lorenzo sich zusehends erholt. Er nannte Leitmayrs sugo erstaunlich schmackhaft, spornte ihn an, seine Bemühungen um die italienische Kochkunst zu vervollkommnen und versprach ihm eine Unterweisung in der Anfertigung von Nudelteig. Er hielt eine kurze, aber temperamentvolle Rede über die unvergleichlichen Vorzüge der cucina casalinga, seine eigene, große Leidenschaft für das Kochen und schloss seine Ausführungen völlig überraschend mit dem Hinweis, dass er eine Erhebung zum Kardinal ablehnen, mehr noch, alle seine Ämter niederlegen wolle, um sich endlich den Traum von einer Trattoria zu erfüllen. Während Leitmayr fassungslos den Blick von Lorenzo zum Soßentopf wandern ließ und offensichtlich seiner putanesca die Schuld für die Überspanntheit des Monsignore gab, sprang Giulia jubelnd auf und bedeckte sein Gesicht mit kleinen Küssen.
„Endlich, carissimo, endlich bist du zur Vernunft gekommen! Die Madonna ist mein Zeuge, ich habe schon nicht mehr gewagt, daran zu glauben! Bruderherz, das ist die beste Entscheidung, die du je getroffen hast! Ich weiß nicht, wie du es angestellt hast, Elsa, vielleicht erzählst du es mir irgendwann-“
„Ich habe überhaupt nichts gemacht!“, protestierte ich energisch. „Ganz im Gegenteil, ich bin davon überzeugt, dass dein Bruder gerade den größten Fehler seines Lebens begeht!“ Drei Augenpaare fixierten mich. Ich schob nachdrücklich den Teller von mir.
„Darf ich fragen, wie Sie zu dieser bemerkenswerten Auffassung kommen?“, wollte Lorenzo wissen. Er war äußerlich ganz ruhig, aber ich bemerkte, wie sich seine Finger um die Stuhllehne klammerten, bis die Knöchel weiß wurden.
„Sie brauchen das alles hier“, ich machte eine ausholende Handbewegung, „die Herausforderung, die intellektuelle Atmosphäre, den philosophischen Diskurs, das habe ich heute gesehen. In einer Trattoria würden Sie sich zu Tode langweilen! Sie würden Ihren Entschluss schnell bereuen, davon bin ich überzeugt!“ Ich verschränkte die Arme und schaute ihm direkt in die Augen.
„Das habe ich bereits selbst bedacht!“, erwiderte er ernst. „Was würden Sie sagen, wenn Sie hören, dass ich seit zwei Wochen mit dem Rektor der Universität von Urbino korrespondiere und man mir eine Privatdozentur für Kunstgeschichte angetragen hat?“
„Aber das klingt ja ganz fantastisch, Monsignore-“, rief Leitmayr aus. „Dann darf ich Ihnen gratulieren!“ Lorenzo lächelte, ohne mich aus den Augen zu lassen. „Nennen Sie mich, bitte, Lorenzo!“
Giulia riss derweil den Kühlschrank auf und holte eine Flasche Ferrari Spumante heraus. „Kinder, das müssen wir feiern!“
Mir war allerdings überhaupt nicht nach feiern zumute. Recht eigentlich war mir schlecht vor Elend, weil meine schlimmste Befürchtung eingetroffen war: Lorenzo war bereit, alles wegzuwerfen, was er bisher erreicht hatte, und ich war der Grund dafür. Oder das Attentat und ich, ich und das Attentat – ein tolles Gespann! Es war nicht so, dass ich mir nicht von ganzem Herzen wünschte, er wäre nicht mehr an sein Gelübde gebunden, es war nur so, dass ich um keinen Preis der Welt die Verantwortung dafür tragen wollte, dass er einfach alles aufgab. Irgendwann würde er mich dafür hassen, davon war ich felsenfest überzeugt.
„Das ist wirklich eine tolle Neuigkeit, Lorenzo!“, plapperte Leitmayr, regelrecht berauscht davon, dass der Bruder seiner Geliebten ihm gegenüber so viel Wohlwollen zeigte. „Sie könnten unter der Woche an die Uni gehen und am Wochenende kochen, und wer weiß, Sie sind ja noch so jung, vielleicht lernen Sie eine nette Frau kennen, eine Heirat, Kinder? Es ist nie zu spät!“ Er zwinkerte ihm aufmunternd zu und erhob sein Glas.
„In der Tat nicht“, bemerkte ich tonlos und stieß notgedrungen mit Lorenzo an. „Sie finden bestimmt irgendwann die passende Frau zum Heiraten und Kinderkriegen“, fügte ich kühl hinzu.
Lorenzo sagte nichts mehr. Seine Schwester fasste mich scharf ins Auge und runzelte die Stirn. Dann breitete sich ein maliziöses Lächeln auf ihrem Gesicht aus, sie wandte sich an Lorenzo und legte ihm die Hand auf den Oberschenkel.
„Alessandra hat übrigens seit damals keinen anderen Mann mehr angeschaut. Mamma mia, wie muss es ihr das Herz gebrochen haben, als du zur Weihe gegangen bist. Jedesmal, wenn ich sie treffe, fragt sie nach dir, wolltet ihr euch nicht sogar verloben?“
„Sie fragt nach mir? Und hat nicht geheiratet?“ Er freute sich.
„Ein Bild von einer Frau, immer noch. Und sie hätte so gerne Kinder gehabt, ein Jammer ist das!“, flötete Giulia mit einem Seitenblick auf mich. Ich starrte in mein Glas. „Ich mache mir nicht viel aus Kindern“, sagte ich beiläufig.
„Hach, bambini!“, schwärmte Leitmayr - ich glaube, er war schon recht betrunken. „Zu schade auch, liebe Elsa. So schöne Kinder würden das werden! Denken Sie doch nur: Ihre prachtvollen, dunklen Locken und dazu-“
Lorenzo und Giulia hingen wie gebannt an seinen Lippen.
„Die azurblauen Augen von Zeno Aurel!“

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Sonntag, 28. Mai 2006

Sonntag

Aber die Liebe ist die größte unter ihnen ... Ich erkannte Franz Leitmayr, jetzt also Francesco, kaum wieder. Er trug elegante italienische Schuhe, eine mokkafarbene lässige Leinenhose, darüber ein locker fallendes tailliertes weißes Hemd und hatte sich die modische Armani-Sonnenbrille in die Stirn geschoben. Statt seines uralten schwarzen Nokia-Knochens benutzte er ein edles Designermodell von Motorola, auf das er stolz alle fünf Minuten einen Blick warf, um ja keine eingehenden Nachrichten zu verpassen. Wo er vorher ein unmelodisches, hartes Italienisch gesprochen hatte, sang er jetzt regelrecht – und er hatte seinen Wortschatz deutlich erweitern können, wie ich lächelnd bemerkte.
Sogar Lorenzo war angenehm überrascht und musste zugeben, dass die beiden ein schönes Paar abgaben. Im Übrigen waren seine Befürchtungen auch nicht eingetroffen: Weder gab es Schnitzel mit Pommes – Francesco hatte die hohe Kunst der sugo-Herstellung erlernt und wollte, angemessen nervös unter den kritischen Augen Lorenzos, eine putanesca (ohne Sardellen) zaubern – noch kam es zu ausgedehnten Knutschereien.
Ich war noch einmal ins Arbeitszimmer gegangen und hatte Lorenzos Maileingang überprüft, der Knabe von Opus Dei hatte natürlich wieder zurück gemailt.
„Löschen Sie die Mail einfach!“, sagte Lorenzo desinteressiert, während er sich über Francescos Anblick in seiner Küchenschürze amüsierte.
„Sind Sie sicher?“
„Ganz sicher. Ich habe diese Pappnasen von Opus Dei endgültig satt!“
„Nanu, mein Bruder, vom Wolf zu Lämmchen? Die Opus Dei Typen zu bekriegen war doch immer dein Lieblingsvergnügen?“
„Richtig, ich habe 15 Jahre darüber verschwendet, mit Idioten zu disputieren.“
„D i e Erkenntnis ist nun nicht besonders neu, Bruderherz!“, lachte Giulia spöttisch.
„In der Tat nicht. Nur, dass ich es jetzt definitiv und absolut leid bin. Basta!“ Er machte eine energische Geste und verzog das Gesicht, weil er für einen Augenblick seine Verwundung vergessen hatte. Francesco, der damit beschäftigt war, eine Zwiebel klein zu hacken, meldete sich als erster wieder zu Wort.
„Ich kann Sie gut verstehen. So eine Verletzung verändert einiges. Als ich mich vor fünf Jahren von einer Schusswunde erholte, sah ich viele Dinge auch in ganz anderem Licht!“ Er nickte Lorenzo freundlich zu und gab die Zwiebelwürfel in ein Schüsselchen.
„Oh, Amore! Davon hast du mir ja noch gar nichts erzählt!“, rief Giulia aus und nahm ihn kurz in die Arme.
Lorenzo saß ganz still und hielt die Augen geschlossen. Ich drückte schnell zwei Schmerztabletten aus dem Blisterstreifen und stellte ihm ein Glas Wasser hin. Er blinzelte mich dankbar an. „Löschen Sie den Müll, bevor ich den PC zum Fenster hinaus werfe!“, flüsterte er erschöpft.
Francesco erzählte in knappen Sätzen die Geschichte einer misslungenen Verfolgungsjagd, seiner Schussverletzung und der nachfolgenden Wochen, in denen er, mit bandagiertem Bein, im Krankenhaus gelegen hatte. Nebenher röstete er die Zwiebeln und Knoblauch in Olivenöl an. Ein aromatischer Duft zog durch die Küche, er fügte die Pepperoni und Tomatenmark hinzu und löschte mit etwas Balsamico ab.
Ich wollte wieder zum Computer zurück gehen, da hielt mich Lorenzo nochmals auf.
„Ich habe es mir anders überlegt, schreiben Sie ihm eine Antwort und setzen Sie dann seine Mailadresse auf den Spamfilter, ja?“
„Gut“, ich zuckte mit den Schultern, „wie Sie möchten. Was soll ich also schreiben?“
„Nur einen Bibelvers, sonst nichts!“ Er musste husten, was ihm solche Schmerzen bereitete, dass ihm das Wasser in die Augen stieg. Giulia und Francesco schauten ihn bedauernd an.
„Die Tabletten helfen sicher gleich.“ Ich strich ihm sachte die Haare aus der Stirn und wartete auf weitere Anweisung.
„Schreiben Sie ...“ Ich griff mir eilig ein Stück Papier und einen Bleistift.
„Denn ich habe Lust an der Liebe und nicht am Opfer, an der Erkenntnis Gottes, und nicht am Brandopfer. Hosea, Kapitel 6, Vers 6. “
In die plötzlich eingetretene Stille hinein meldete Francescos Handy melodiös den Eingang einer SMS.
„Sauber!“, freute er sich, nachdem er das Display kontrolliert hatte. „Kollege Aurel hat Laurinius geschnappt und wendet in diesen Minuten ein paar kreative Verhörtechniken an!“

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cantare

sofort dachte ich an...
der bei dem großen Beben von 1915 in einer Kirche in...
Cassian (Gast) - 25. Aug, 07:41
hab an Dich vorhin gedacht,...
hab an Dich vorhin gedacht, als ich Nachrichten sah...
fbtde - 24. Aug, 22:38
Das Wetter...
... lässt wie jedes Jahr zu wünschen übrig. War auch...
Marco Gallina (Gast) - 11. Aug, 16:46
Lange nicht mehr hier...
doch freue ich mich sehr, daß es diesen Blog noch gibt....
Arminius (Gast) - 29. Jul, 20:23
Lebenszeichen
Ein Lebenszeichen für uns Besorgten wäre wirklich nett....
Theodred (Gast) - 21. Jul, 21:36

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