Elsas Nacht(b)revier



Francois Gérard: St. Térèse d'Avila



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Aktuelle Veröffentlichungen

"Ökumene mit Herzblut" - Besuch bei der griechisch-orthodoxen Gemeinde in MA-Luzenberg. In: Die Tagespost vom 8.9.2016.

"Eine orthdoxe Insel im Schwarzwald" - Auftakt zur Sommerserie Orthodoxie in Deutschland. Besuch bei der russisch-orthodoxen Gemeinde in Baden Baden. In: Die Tagespost vom 18. August 2016

"Die, welche uns den Gott des Todes predigen wollen" - Übersetzung eines Blogartikels von Kardinal Duka aus dem Tschechischen. In: Die Tagespost vom 13. August 2016

"Konvertiten" In: Die Tagespost vom 26. Juli 2016

"Teresa von Avila: Es gibt keinen Grund". In: Die Tagespost vom 23. Juni 2016

Rezension "Johannes Gschwind: Die Madonna mit dem geneigten Haupt". In: Die Tagespost vom 28. April 2016

Rezension "Peter Dyckhoff: Die Gottesmutter mit den drei Händen". In: Die Tagespost vom 21. April 2016

"Jacobus Voragine und seine Legenda Aurea Ausgabe lateinisch-deutsch". In: Die Tagespost vom 24. März 2016

"Ignatius jenseits von Legende und Vorurteil. Der Bericht des Pilgers und die Ignatius-Biografie von Pierre Emonet". In: Die Tagespost vom 19. Januar 2016

"Schicksalhafte Lektüre Die Taufkirche von Edith Stein in Bergzabern, wo ihr Weg der Heiligkeit begann" In: Vatican-Magazin Januar 2016

"Selbst ein Stein würde bersten. Interview mit Karam Alyas, Flüchtling aus Nordirak." In: Die Tagespost vom 4. Dezember 2015

"Am Ursprung eines stabilen Kerneuropa Gisela von Bayern und Stefan von Ungarn: Ein heiliges Paar, das zu Staatsgründern wurde" In: Vatican-Magazin Dezember 2015

"Hier wird nach Wahrheit gesucht. Ein Interview mit dem Konvertiten, Kampfkünstler und Schauspieler Michel Ruge." In: Die Tagespost vom 13. November 2015

"Leibhaftig, nicht als Symbol? Ein ungeschickter Priester: Das Blutwunder von Walldürn und die elf „Veroniken“ - In: Vatican-Magazin November 2015

"Martha und Maria in einer Person. Elisabeth Münzebrocks Porträt der Teresa von Avila" In: Die Tagespost vom 14.Oktober 2015

"Das Meisterwerk: Mann und Frau, die einander lieben." Zur Heiligsprechung der Eltern der hl. Thérèse von Lisieux. In: Vatican-Magazin Oktober 2015

"Glückssucher, Gelehrter und Vorbild. Ein gelungenes Porträt des heiligen Augustinus. In: Die Tagespost vom 27. August 2015"

"Hervorragende Brückenbauer. Ein Interview mit Simon Jacob, ZOCD u. Initiator des Project Peacemaker" In: Die Tagespost vom 21. August 2015

"Eine Tugend für Kämpfernaturen: Johannes Stöhr und die Tugend der Geduld." In: Die Tagespost vom 27.Juli 2015

"Wachen und Beten für die Welt. Ein Besuch bei den Trappistinnen auf dem pfälzischen Donnersberg." In: Die Tagespost vom 17. Juni 2015

"Ein Apostel der Armen: Der selige Paul Josef Nardini und seine Grabkapelle in Pirmasens" In: Vatican-Magazin Juni-Juli 2015

"Von der Tänzerin zur Ordensschwester. Irmgard Fides Behrendt Flucht aus dem Osten." In: Die Tagespost vom 8. Mai 2015

"Es ist eine simple Sache, zu lieben. Interview mit Torsten Hartung zu seiner Konversion." In: Die Tagespost vom 8. April 2015

"Meine Mutter stirbt an ALS" In: Christ und Welt - Beilage der "ZEIT", Ausgabe 17-2015

"Don Bosco und Maria Mazzarello" In: Vatican-Magazin April 2015

"Eine profunde Menschenkennerin. Zum dritten Band der Briefe Teresas von Avila" In: Die Tagespost vom 1. April 2015

"Katholisches Welttheater. Paul Claudel: Der seidene Schuh" In: Die Tagespost vom 19. März 2015

"Einbruch des Übernatürlichen. Michail Bulgakov: Der Meister und Margarita" In: Die Tagespost vom 7. März 2015

"Ganz Ohr für die Stimme des Herrn. Ein Kartäuser: Die Große Stille" In: Die Tagespost vom 3. März 2015

"An der Hand der großen Teresa". Eine Auswahl von Internetseiten zum 500. Geburtstag T. von Avilas. In: Die Tagespost vom 17. Februar 2015.

"Vom Krieg zum Frieden. Wie das Gefängnis für Torsten Hartung zum Tor der Gnade wurde." In: Die Tagespost vom 10. Februar 2015 (Buchbesprechung)

"Das Leben Jesu betrachten Ein Gespräch mit Pater Norbert Lauinger SAC vom Apostolatshaus in Hofstetten" In: Die Tagespost vom 31. Januar 2015

"Das Gebet ist die Drehscheibe des Christseins- Das Lebensbuch des heiligen Theophan des Einsiedlers bietet Einblick in den geistlichen Reichtum der Orthodoxie" In: Die Tagespost vom 27. Januar 2015

"Digitale Karte des Ordenslebens - Das „Jahr der Orden“ im Internet und den sozialen Medien" In: Die Tagespost vom 27. Januar 2015

"Eine Katakombenheilige im Exil Das Weinstädchen Morro d‘Alba in den Marken mit den Gebeinen der römischen Märtyrerin Teleucania." In: Vatican-Magazin Januar 2015

"Starke Frauen - Wenn Widerstand gegen herrschende Strukturen zur geistlichen Pflicht wird. Prophetinnen und Mahnerinnen in der Kirche." In: Die Tagespost vom 16. Dezember 2014

Auf Columbans Spuren. Eine unkonventionelle Pilgerreise." In: Die Tagespost vom 13. Dezember 2014

"Geistliche Paare: Der heilige Paulinus von Nola und seine Therasia" In: Vatican-Magazin Dezember 2014

"Die zeitlose Kunst des Sterbens. Nicht nur Hospizhelfer werden Peter Dyckhoffs Betrachtungen schätzen." In: Die Tagespost vom 20. November 2014

"Mystikerin des Apostolats. Mit Teresa von Avila Zugänge zur Spiritualität der Unbeschuhten Karmeliten finden" In: Die Tagespost vom 14.Oktober 2014

"Was die Mumien erzählen. Die Bruderschaft vom guten Tod und die Chiesa dei Morti in Urbania" In: Vatican-Magazin November 2014

"Teresa von Ávila und Johannes vom Kreuz. Die unbeschuhte Reformerin und ihr Vater, der „doctor mysticus“" In: Vatican-Magazin Oktober 2014

"Gottvertrauen als Balsam und Ansporn. Carlo Maria Martinis spirituelles Vermächtnis" In: Die Tagespost vom 4. September 2014

"Unter den Märtyrern der Gegenwart. Soon Ok Lee hat die Haft in einem nordkoreanischen Straflager überlebt und zum christlichen Glauben gefunden." In: Die Tagespost vom 16. August 2014

"Zeugen monastischer Kultur. Seit 20 Jahren gibt es das Netz cluniazensischer Stätten im Schwarzwald." In: Die Tagespost vom 17. Juli 2014

"Franziskus-Effekt in Umbrien. Steigende Pilgerzahlen in Assisi und eine Friedensmission im Heiligen Land." In: Die Tagespost vom 12. Juni 2014

"Im Bunker fing alles an. Franco de Battaglia schildert die Anfänge der Fokolarbewegung." In: Die Tagespost vom 5. Juni 2014

"Eine Oase der Stille-nicht nur für Zweifler. Zum 850. Todestag der hl. Elisabeth von Schönau" In: Vatican-Magazin Juni_Juli 2014

"Sie zum Lächeln zu bringen wird unser aller Lieblingsbeschäftigung" Buchbesprechung Sandra Roth: Lotta Wundertüte. In: Die Tagespost vom 24. Mai 2014

"Gelungene Ouvertüre. Der Postulator Johannes Pauls II. hat eine lesenswerte Papstbiografie vorgelegt." In: Die Tagespost vom 24. April 2014

"Kloster Wittichen und die selige Luitgard" in: Vatican-Magazin Mai 2014

"Clemens Brentano und die selige Anna Katharina Emmerick" in: Vatican-Magazin April 2014.

"Wohltuend für Seele, Geist und Körper Der heilige Ulrich von Zell und sein „durch Wunder berühmtes Grab“ im Schwarzwald" In: Vatican-Magazin März 2014

"Spiritualität der Heiligen. Bischof Paul-Werner Scheele stellt Glaubenszeugen aus allen Zeiten vor." In: Die Tagespost vom 27. Februar 2014

"Hinaus in die Randgebiete der menschlichen Existenz. Der hl. Vinzenz von Paul und die heilige Louise de Marillac." In: Vatican-Magazin Februar 2014.

"Blind geboren - Doch dann geschah das Wunder. In jener Zeit, als das Christentum aufzublühen begann: Die heilige Odilie auf dem Mont Sainte-Odile im Elsass." In:Vatican-Magazin Januar 2014.

"Römische Geschichte einmal anders." Rezension zu Ulrich Nersingers Buch "Die Gendarmen des Papstes." In: Die Tagespost vom 7. Januar 2014

"Die Bärin wies den Weg. Die heilige Richardis und Unsere liebe Frau in der Krypta in Andlau." In: Vatican-Magazin Dezember 2013

"Schatten auf der Soldatenseele". In: Die Tagespost vom 3. Dezember 2013

"Über den Brenner nach Rom. Ein neuer Pilgerführer mit Etappenheiligen." In: Die Tagespost vom 28.10.2013

"Eine neue Idee von Liebe - Der Troubadour Jaufré Rudel und seine ferne Prinzessin." In: Vatican-Magazin Oktober 2013

"Zeigen, dass sie ein Werkzeug Gottes war. Die Neuausgabe der Vita der heiligen Hildegard." In: Die Tagespost vom 17. September 2013.

"Licht ihres Volkes und ihrer Zeit". Die Lektüre ihrer Briefe eignet sich in besonderer Weise, um die hochbegabte Menschenführerin Hildegard von Bingen kennenzulernen. In: Die Tagespost vom 17. September 2013

"Eine Art intensivierte Straßenpastoral" - ein Gespräch zum Jahr des Glaubens mit dem Augustiner-Chorherrn und Bloggerkollegen Hw. Alipius Müller. In: Die Tagespost vom 24. August 2013

"Das flammende Siegel des hl. Ignatius. Die Eremo delle Carceri bei Assisi" In: Vatican-Magazin August-September 2013

"Mehr als exotische Aussteiger. Ein Buch gibt Einblicke in das Leben moderner Eremiten." In: Die Tagespost vom 11. Juli 2013

"Geistliche Vitaminspritzen. Gesammelte Johannes-Perlen aus einem reichen Leben." In: Die Tagespost vom 4. Juli 2013

"Das entflammte Herz. Die Ewigkeit als Maß: Franz von Sales und Johanna Franziska von Chantal." In: Vatican-Magazin Juli 2013

"Und Christus berührte das kranke Bein. Wie der heilige Pellegrino von Forlì zum Patron der Krebskranken wurde." In: Vatican-Magazin Juni 2013

"Ida Friederike Görres und Joseph Ratzinger - die tapfere Kirschblüte und ihr Prophet in Israel." In: Vatican-Magazin Mai 2013

"Kein Maß kennt die Liebe" - über die Gemeinschaft der Barmherzigen Schwestern und das Jubiläumsjahr in Kloster Hegne. In: Die Tagepost vom 20. April 2013.

"Liebe, Wahrheit, Schönheit-das gesamte Pontifikat Benedikts XVI." - Die Buchbesprechung zu A. Kisslers Buch "Papst im Widerspruch." Online hier.

"Zuversicht statt Zweifel. Bologna und die heilige Katharina."In: Die Tagespost vom 13. April 2013

"Und in dir wird man einst die Herrlichkeit Gottes sehen" über die heilige Katharina von Bologna. In: Vatican-Magazin März-April 2013

"Schutzschirm für die Gemeinschaft. Christoph Müllers Einführung in die Benediktsregel" In: Die Tagespost vom 7. März 2013

"Fritz und Resl: Gottes Kampfsau und Jesu Seherin" In: Vatican-Magazin Februar 2013 anlässlich des 130. Geburtstags von Fritz Michael Gerlich.

"Jakub Deml-Traumprosa, die vom Jenseits erzählt" In: Die Tagespost vom 9. Februar 2013

"Der Tod ist nicht relativ" In: Die Tagespost vom 7. Februar 2013

"In heiligen Sphären. Mensch und Welt lassen sich nicht entsakralisieren" In: Die Tagespost vom 5. Februar 2013

"Die tapfere Heilige, die nicht sterben wollte Die Märtyrerin Cristina und das Blutwunder von Bolsena." In: Vatican-Magazin Januar 2013

"Alles andere als Rettungsroutine. Aus den Schätzen der Kirche schöpfen: Warum Beichte und Ablass ein Comeback verdient haben." In: Die Tagespost vom 22.12.2012.

"Leitsterne auf dem Glaubensweg. Katholische Großeltern spielen eine wichtige Rolle bei der Neuevangelisierung." In: Die Tagespost vom 22.12.2012.

"Das Netz der virtuellen Ewigkeit.Tod und Gedenken im Internet." In: Die Tagespost vom 29. November 2012.

"Der Friede auf Erden fängt zwischen Männern und Frauen an. Marias "Fiat" und Josefs "Serviam". Engel führten sie zum außergewöhnlichsten Ehebund der Weltgeschichte. In: Vatican-Magazin Dezember 2012.

"Der Marathon-Mann" - mein Porträt von S. E. Bischof Tebartz-van Elst. In: Vatican-Magazin Dezember 2012.

"Versperrter Himmel, öffne dich!" Über die Wallfahrt der totgeborenen Kinder zu Unserer lieben Frau von Avioth. In Vatican-Magazin November 2012.

"Ein französischer Vorläufer des heiligen Franziskus - zum 800. Todestag des Hl. Felix von Valois." In: Die Tagespost vom 3. November 2012

"Die Macht der Mystikerinnen" anlässlich der Heiligsprechung von Anna Schäffer. In: Die Tagespost vom 20. Oktober 2012

"Was für eine Frau!" Zur Vereinnahmung der hl. Hildegard von Esoterikerin und Feministinnen. In: Die Tagespost vom 9. Oktober 2012

Über den Kapuzinerpater Martin von Cochem zu seinem 300. Todestag. In: Die Tagespost vom 29. September 2012

"Die Kirche-ein Krimi?" in: Die Tagespost vom 30. August 2012.

"Wieder gefragt: Exorzismus!" in: PUR-Magazin September 2012

"Mir ist das Brevier wichtig geworden!" Ein Interview mit dem evang. Pfarrer Andreas Theurer, der in die katholische Kirche eintreten wird. In: Die Tagespost vom 14. August 2012

"Im Vorhof des Himmels" Die hl. Edith Stein und ihr Seelenführer, der Erzabt von Beuron. In: Vatican-Magazin August-September 2012

"Durch Gottes Gnade ein Kind der Kirche" - Edith Stein, Erzabt Raphael Walzer von Beuron und die Enzyklika Mit brennender Sorge. In: Die Tagespost vom 9. August 2012.

Der Cammino di San Francesco-Heiligtümer im Rieti-Tal. In: PUR-Magazin Juli.

Die Opfer der Bundeswehr. Mein Interview mit dem Afghanistan-Veteranen R. Sedlatzek-Müller. In: Die Tagespost, Ausgabe vom 14. Juni 2012

"Mehr als Dinkel und Kräuter: Ein Kernkraftwerk des Heiligen Geistes - die hl. Hildegard von Bingen" In. Vatican-Magazin Juni-Juli 2012

"Wie eine lodernde Feuersäule Die heilige Veronika Giuliani" In: Vatican-Magazin Mai 2012

"Die Vollblutfrau, die den Erlöser liebte: Kronzeugin des Osterereignisses: Die Geschichte von Jesus und Maria Magdalena." In: Vatican-Magazin April 2012

"Ich fühle mich als Frau in der Kirche nicht diskriminiert" Ein Interview mit mir von Petra Lorleberg für kath.net

"Die virtuelle Engelsburg hat standgehalten" in: Die Tagespost vom 22. März 2012

"Die Sowjets traten, rissen, schlugen, brannten - aber immer wieder haben die Litauer ihren Kreuzeshügel aufgebaut". In: Vatican-Magazin März 2012

"Katholische Bloggerszene stiftet Ehe" Interview mit Phil und Hedda in: Die Tagespost vom 13.März 2012

Und Du wirst mal Kardinal!" Prags Erzbischof verkörpert das Durchhaltevermögen der tschechischen Christen. In: Die Tagespost vom 18. Februar 2012

"Wo Liebe ist, ist Eifersucht nicht weit: Alfons Maria de Liguori und Schwester Maria Celeste Crostarosa, Gründer des Redemptoristenordens". In: Vatican-Magazin Ausgabe Februar 2012

Neue Kolumne über geistliche Paare: "Mann-Frau-Miteinander-Kirchesein" In: Vatican-Magazin Ausgabe Januar 2012

Unsagbar kostbare Göttlichkeit - Gold, Weihrauch und Myrrhe: Die Gaben der Heiligen Drei Könige. In: Die Tagespost vom 5. Januar 2012

"Wo die Pforten des Himmels offen sind. Loreto in den italienischen Marken". In: Vatican-Magazin Dezember 2011

"Ein Schatz, der fast zu groß für diesen Erdball ist". In: Liebesbriefe für die Kirche. Hrsg. Noe, Biermeyer-Knapp. Bestellbar hier.

Der Papst meines Lebens - Vatican-Magazin spezial zum Papstbesuch

Norcia - der Geburtsort des heiligen Benedikt: "Als sich der Erdkreis verfinstert hatte" In: Vatican-Magazin August-September 2011

In englischer Übersetzung online hier: When the world had darkened<

Der Vatikan und die Blogger - Beginn einer wunderbaren Freundschaft.

Poetische Pilgerorte-Reisen ins mystische Mittelitalien. Erschienen im MM-Verlag.


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Die Blognovela

Sonntag, 28. Mai 2006

Samstag II

Gerade hatte ich mir die Haare trockengerubbelt und mich von Lorenzos Acqua di Parma bedient, als er an die Badezimmertür klopfte.
„Ihr Handy, Giulia ist dran!“
Ich schlang mir das Badetuch um den Körper und riss die Türe auf.
„Danke. Ciao cara, wie geht es dir?“, meldete ich mich und bemerkte, wie er den Blick zum Ansatz meiner Brüste wandern ließ.
„Nein, um den brauchst du dir keine Sorgen zu machen, er ist wirklich in Hochform, auf dem besten Wege zur Genesung! Nein, wir haben uns nicht gestritten, Giulia. Mit deinem Bruder kann man nicht streiten ... Nein, natürlich nicht. Entweder man nimmt ihn, wie er ist, oder man schlägt ihn nieder. Nein, er geht mir überhaupt nicht auf die Nerven, wie kommst du darauf? Du und Francesco? Nein! Ehrlich! Na so was, das ging aber schnell ... Nein, dann kommt doch heute Abend vorbei, ich würde mich riesig freuen. Auja, das ist eine prima Idee. Ich muss dringend was mit meinen Haaren machen, wenn wir auf die Party gehen. Anastasio ist ein richtiger Zauberer! Du bist ein solcher Schatz, dass du mir den Termin besorgt hast ... Ja, auch an Francesco. Bis später. Küsschen!“
Ich klappte lächelnd das Handy zu und wandte mich an Lorenzo.
„Giulia und Francesco kommen heute Abend, wir kochen irgendwas Leckeres zusammen, das wird bestimmt amüsant!“, strahlte ich.
Lorenzo schaute mich mit steinerner Miene an.
„Meine Schwester schläft mit diesem tedesco, stimmt’s?“
„Und wenn schon! Ich freu mich für die beiden!“, sagte ich und versuchte, das Badetuch auf Höhe zu halten.
„Oh ja, eine tolle Sache. Wir werden heute Abend Schnitzel mit Pommes zu essen bekommen und meine Schwester wird dem deutschen commissario die ganze Zeit auf dem Schoß hocken und ihn ablecken. Ich freu mich ja so!“
Ich musterte ihn kritisch.
„Sie haben eine Rasur nötig, warten Sie, ich ziehe mich schnell an und dann erledigen wir das gleich.“
„Wegen mir brauchen Sie vorher nichts anzuziehen“, grummelte er, schon wieder halbwegs besänftigt.
„Sie denken sehr praktisch, wie immer. Wenn ich Ihnen gleich die Gurgel durchschneide, muss ich nur das Badetuch verbrennen, und nicht noch Jeans oder Oberteile.“
„Wissen Sie, das mit dem Niederschlagen, das könnte auch für Sie gelten, nur mal so am Rande bemerkt!“, maulte er und begann, die Rasierseife cremig zu rühren.
„Waren Sie schon zur Beichte?“
Er hielt inne und setzte sich ächzend auf einen Hocker.
„Ich gehe nächsten Montag, wieso?“
„Weil ich dafür sorgen will, dass es sich auch lohnt“, antwortete ich, setzte mich auf seinen Schoß, küsste ihn mit zärtlicher Ausdauer, fuhr den Schwung seiner Oberlippe mit dem Daumen nach und ging dann in mein Zimmer, um mich anzuziehen.


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Samstag, 27. Mai 2006

Samstag

„Ich weiß gar nicht, wie Sie es die ganze Zeit mit dem Monsignore aushalten. Mit wem hat er sich jetzt wieder angelegt? Dem Erzbischof von Canterbury? Naja, es geht mich auch nichts an“, plauderte Rogler, der sich bei mir untergehakt hatte, während wir gemächlich über die frisch geharkten Wege schlenderten.
„Stimmt, es geht Sie nichts an“, entgegnete ich liebenswürdig.
„Manchmal frage ich mich, welcher von den beiden Farnese exzentrischer ist, der alte oder der junge.“ Er blieb stehen, um mich auf eine besonders schön blühende Rose hinzuweisen.
„Der junge“, versicherte ich grinsend.
„Estefanio ist umgänglicher.“ Rogler nickte zustimmend. "Am Samstag habe ich bei ihm Dienst, während der Cocktailparty. Zu schade, dass der Heilige Vater gerade in Frankreich ist, sonst hätten Sie ihn kennen gelernt.“ Ich war stehengeblieben, um einen Jogger an uns vorbeiziehen zu lassen, der sich winkend und mit strahlendem Lächeln bedankte. In den Vatikanischen Gärten joggten viele Angehörige der Truppe – ich sah ihm hinterher.
„Eh ja. Ja, natürlich. Sagen Sie, Ihr fescher Kollege, der hier gerade vorbeigejoggt ist, stellen Sie mich dem einmal vor?“
„Wem?“ Rogler krauste die Stirn. „Achso, nein, das ist kein Kollege, das ist der Sekretär von Kardinal Ratzinger.“
„Ach was!“, staunte ich.
„D e r ist nett! Immer freundlich, immer gut gelaunt. Sehr sympathisch. Der kommt am Samstag auch. Der jüngere Farnese kann ihn nicht ausstehen, sie streiten sich immer über irgendwelche theologischen Details. Naja, Kardinal Farnese wird seinen Neffen schon ermahnt haben in dieser Richtung. Wirklich zu schade, dass der Heilige Vater im Ausland ist.“ Er warf einen Blick auf sein Handgelenk mit der Schweizer Präzisionsuhr. „Haben Sie Hunger? Wir könnten noch eine Pizza essen gehen?“
„Gut, dann lass ich mir gleich eine einpacken für Lo-, den Monsignore. Eine gute Idee, Hellebardier.“

Lorenzo war in die Lektüre der Bibel vertieft und hob zur Begrüßung nicht einmal den Kopf.
„Sie waren also mit Rogler Mittagessen“, stellte er fest und schlug bedächtig eine Seite um.
„Ich habe Ihnen eine Pizza mitgebracht, Sie sehen schon völlig ausgehungert aus“, sagte ich und legte die Pizza ordentlich auf einen Teller. Er ließ sich dazu herab, einen Blick darauf zu werfen.
„Da sind Sardellen drauf. Ich kann Sardellen nicht ausstehen.“
„Dann sortiere ich sie eben herunter, Himmel nochmal!“ Ich nahm die Gabel und bugsierte die ungeliebten kleinen Fische auf einen anderen Teller. „Bitteschön!“
„Haben Sie sich gut unterhalten?“ Die nächste Seite wurde umgeschlagen.
„Ausgezeichnet sogar. Rogler ist ein höflicher junger Mann!“, antwortete ich mit leichter Schärfe in der Stimme.
„In der Tat. Sie könnten seine Mutter sein“, merkte er ironisch an. Ich nahm ihm mit größtmöglicher Beherrschung die Bibel weg, schob ihm den Teller vor die Nase und stützte die Hände auf den Tisch. „Und Sie sein Vater, wenn Sie nicht an Ihr bescheuertes Gelübde gebunden wären!“
Er zuckte zusammen. „Das war jetzt nicht sehr fair von Ihnen!“
Ich schnitt die Pizza in gleichgroße Teile und stellte ein Glas Wein vor ihn hin.
„War es nicht? Einverstanden. Und jetzt hören Sie auf, sich wie ein Idiot aufzuführen und essen die verdammte Pizza!“ Ich ließ ihn sitzen und ging türenschlagend ins Bad.

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Freitag, 26. Mai 2006

Freitag II

Abgesehen von der Tatsache, dass ich Monsignore etwa drei Mal täglich unter den fadenscheinigsten Vorwänden ein frisches Hemd überstreifen musste, war er ein bemerkenswert geduldiger Patient. Man drückte ihm eine Zeitung in die Hand, holte hin und wieder ein Buch aus dem Arbeitszimmer oder kochte einen caffè, dann war er schon zufrieden.
Das Online-Spiel von Opus Dei hatte er stundenlang gespielt und sich dabei Notizen gemacht, die er zu einer sarkastischen Email verarbeitete, in der er Änderungsvorschläge machte und Korrekturen anmerkte. Zu seiner größten Befriedigung stiegen die Opus Dei Leute auf den theologischen Disput ein, den er vom Zaun brach. Weil ihn das Tippen zu sehr anstrengte, bat er mich, die Emails für ihn zu verfassen. So lag er also in seinem Kabinett im Ledersessel, die Füße gemütlich auf dem Schreibtisch und diktierte mir genüsslich seitenweise Belehrungen, Polemik, lateinische Zitate und Verweise auf griechische Quellen in die Tastatur. Der junge Mann von der Opus Dei-Uni führte den Diskurs erbittert weiter, was Lorenzos ohnehin vorzügliche Laune weiter steigerte.
Er konnte ganze Kapitel von Augustinus oder Plotin auf Latein zitieren, es hätte nur noch gefehlt, dass er sich beiläufig die Fingernägel dabei manikürte. Ich war mittlerweile überzeugt davon, dass er tagein tagaus hinter dem Herd in einer Trattoria vor Langeweile sterben würde.
Eine Einsicht, die mir wesentlich mehr zusetzte, als ich wahrhaben wollte. Irgendwie hatte ich immer geglaubt, er würde sich für seine Trattoria und gegen das Amt entscheiden, und dann könnten die Dinge sich einfach entfalten, in die eine oder andere Richtung. Wir wären frei, freier als jetzt jedenfalls. Ich wäre freier, korrigierte ich mich gedanklich. Während ich im Moment die Wahl zwischen Skylla und Charybdis hatte: Entweder ich ging mit ihm ins Bett und wurde das, was Estefanio aus mir machen wollte, oder ich wies ihn immer wieder aufs Neue ab und verliebte mich nach jeder Zurückweisung nur noch mehr. Es gab natürlich noch eine dritte Möglichkeit, ich konnte der Welt entsagen und den Schleier nehmen. Dann hätten wir zwei Gelübde zwischen uns stehen, eine Vorstellung, die mir wenig hilfreich erschien angesichts meines Dilemmas.

Ein Klopfen im Türrahmen unterbrach meine trüben Gedanken. Es war Hellebardier Rogler, in Jeans und Leinenhemd gekleidet und mit leicht geröteten Wangen, mit einem riesigen Strauß orangefarbener Lilien und einer großen Tafel Schweizer Schokolade bewaffnet.
„Buon giorno, Monsignore Farnese! Wie geht es Ihnen? Buon giorno Signora, ich habe mir erlaubt, also, das ist eine Kleinigkeit für Sie und ich dachte, ich habe heute frei und vielleicht haben Sie Lust auf einen Spaziergang in den Vatikanischen Gärten?“
Lorenzo starrte den jungen Mann an, als wolle er ihn zum Mittagessen verspeisen. Er setzte behutsam die Füße auf den Boden und erhob sich, vielleicht nicht gerade mit der Geschmeidigkeit, aber doch mit der Angriffslust eines Panthers.
„Die Signora ist gerade unabkömmlich und ich frage mich, was Sie sich eigentlich herausnehmen, indem Sie hier-“, knurrte er, während ich mich beeilte, mich zwischen die beiden Männer zu werfen.
„Das ist eine zauberhafte Überraschung, Herr Rogler, ich liebe Lilien, besonders die orangenen! Und Schokolade, wie fein!“, trällerte ich angestrengt, weil ich zugleich versuchte, Lorenzo in seinen Sessel zurück zu drängen. „Der Monsignore wollte sich sowieso gerade ausruhen nach den ganzen Anstrengungen der ... der ... hm, des Morgens, ich stelle schnell die Blumen ins Wasser und komme gerne mit!“

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Freitag

Am nächsten Morgen weckte mich der Wecker meines Handys, obwohl ich mich nicht daran entsinnen konnte, ihn aktiviert zu haben. Ich ließ mich wieder in die Kissen zurück fallen und trug einen kurzen Kampf mit mir aus: Es würde nichts helfen, im Bett zu bleiben, irgendwann würde ich ja doch aufstehen müssen, also konnte ich es ebensogut gleich tun. Ich fuhr in eine von Lorenzos Jeans und streifte mir ein altes T-Shirt von ihm über den Kopf, Giulias Sachen waren zwar schick, aber allesamt nicht besonders bequem.
Barfuß und ungekämmt tappte ich hinüber in die Küche, um mir als erstes einen caffè zu machen, den ich dringend nötig hatte. Lorenzo war bereits wach, saß in einem Sarong und mit nacktem Oberkörper am Küchentisch und amüsierte sich über seiner Zeitung.
„Guten Morgen! Machen Sie mir auch noch einen mit?“, begrüßte er mich in aufgeräumter Stimmung. Ich nickte und unterdrückte ein Gähnen.
„Der Da Vinci-Code ist angelaufen, ich lese gerade die Kritiken.“ Er wedelte mit der Zeitung. „Stellen Sie sich vor, ein paar Jungs von Opus Dei haben ein Internetspiel dazu gemacht: gratta da vinci! Ich gehe nachher gleich online und spiele es! Überhaupt dachte ich, vielleicht könnten wir den Film zusammen ansehen? Haben Sie Lust?“
„Kann ich bitte auch welche von diesen Antidepressiva haben, die man Ihnen da verschrieben hat?“, antwortete ich schlecht gelaunt und zündete den Gasherd an. „Ins Kino gehen ist viel zu gefährlich, das ist Ihnen doch klar!“ Und dann womöglich noch Händchenhalten und Knutschen, er hatte wirklich Nerven ...
„Natürlich nicht im Kino, ich organisiere eine Privatvorführung, die Filmrollen habe ich schon vor zwei Wochen fürs Archiv angefordert, die sind sicher pünktlich gekommen. Das wäre doch eine schöne Abwechslung, was meinen Sie?“ Es gab ein hässliches Geräusch, als ich die zerbrochene Tasse aus der Spüle in den blechernen Abfalleimer pfefferte.
„Vielleicht wäre es auch eine schöne Abwechslung, wenn ich einmal wieder nach Hause fahre“, grunzte ich und drehte mich um, als ich ihn leise lachen hörte.
„Das sähe Ihnen ähnlich. Sie nähmen ohne mit der Wimper zu zucken meine Lieblingsjeans und mein Lieblings-Tshirt mit und ließen mich im Sarong, dem einzigen Kleidungsstück, das ich alleine anlegen kann, zu Estefanios Cocktailparty gehen.“
„Sie gehen mir auf die Nerven, Monsignore. Ich bin morgens nie besonders guter Stimmung, HEUTE Morgen schon gar nicht!“ Ich stellte ihm mit Nachdruck den caffè hin und versuchte, seine nackte Brust so gut es ging zu ignorieren.
„Es war sehr schön“, sagte er ruhig und häufte sich vier Löffel Zucker in das winzige Tässchen. „Jedenfalls bis zu dem Moment, in dem Sie beschlossen, mich an mein Gelübde zu erinnern. Offensichtlich bin ich, was das Küssen betrifft, stärker aus der Übung, als ich dachte, - wenn Sie dabei noch klar denken konnten“, grübelte er.
„Offensichtlich!“, versetzte ich boshaft.
„Es ist, wie Sie richtig bemerkten, mein Gelübde, nicht Ihres. Woher wollen Sie wissen, dass ich es nicht schon längst gebrochen habe?“
„Netter Versuch, Lorenzo. Ich will jedenfalls nicht verantwortlich dafür sein. Deshalb tut es mir auch Leid, ich war einfach froh, dass Sie noch am Leben sind, das hat mich ... vergessen Sie’s einfach!“
„Das kann und darf ich nicht!“ Er legte mit großer Geste die Hand aufs Herz. Ich hob die Augenbrauen.
„Nicht bis zur nächsten Beichte“, ergänzte er lächelnd. „Außerdem war das der schönste Kuss seit – lassen Sie mich überlegen – fünfzehn Jahren? Der erste besser gesagt. Der schönste seit ungefähr achtunddreißig. Wo gehen Sie hin?“
„Ein Hemd holen, damit ich es Ihnen überziehen kann, und einen Knebel, damit Sie endlich den Mund halten!“
„Warten Sie mit dem Knebeln in jedem Fall, bis ich das Hemd anhabe, sonst muss ich das AUCH noch beichten!“, schrie er hinter mir her.

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Donnerstag, 25. Mai 2006

Donnerstag

„Sie müssen nicht-“
„Es ist wirklich-“
Wir starrten uns an und verstummten erneut.
„Ich mache Ihnen noch einen caffè, wenn Sie mögen“, sagte ich schließlich. Lorenzo packte mich am Ellbogen und zog scharf die Luft ein, weil ihm die abrupte Bewegung Schmerzen verursachte.
„In dem Moment, als ich Sie im Petersdom gesehen habe-“
„Das war der schlimmste Moment meines Lebens. Lassen Sie mich los, ich mache uns noch einen caffè, schaffen Sie es alleine in Ihr Schlafzimmer? Ich komme nach.“
Lorenzo erhob sich schwerfällig und machte sich schmerzgebeugt auf den Weg.
Erst bekam ich die Bialetti nicht auf, dann wollte der Gasherd nicht zünden, die Hälfte des Kaffeepulvers landete neben der Kaffeekanne und als ich die Tassen vorwärmen wollte, fiel eine davon so unsanft im Spülbecken, dass sie in Stücke zerbarst. Ich war den Tränen nahe. Schließlich stellte ich den Gasherd wieder ab, schenkte uns zwei große Gläser Wein ein und betrat Lorenzos Schlafzimmer.
Zu meinem Erstaunen traf ich ihn auf Knien vor seinem Bett an, ins Gebet vertieft, neben sich auf dem Nachttisch eine brennende Kerze. Ich ließ mich im Schneidersitz neben der Tür nieder und wartete, bis er wieder ansprechbar war. Er machte das Kreuzzeichen, stand auf und sank auf seine Bettkante.
„Okay“, sagte ich munter, „hier eine kleine Stärkung, caffè fällt leider aus, es gab ein Malheur und ich glaube, dass der Wein Ihnen besser bekommen wird!“
Ich stellte ihm sein Glas hin und machte mich daran, betont sachlich sein Hemd aufzuknöpfen. Lorenzos Gesicht war im Schatten, er griff nach seinem Glas und nahm einen kräftigen Schluck. „Wären Sie so freundlich, das Fenster zu öffnen?“ Ich unterbrach meine Tätigkeit und tat, wie mir geheißen.
„Wir könnten noch eine Zigarette rauchen“, schlug er vor und ich ging auf seinen Vorschlag ein. Eine Weile rauchten wir schweigend, nebeneinander auf derBettkante sitzend. Hin und wieder tranken wir von unserem Wein.
„Es ist ja keine große Sache, Sie können sich kaum bewegen und ich helfe Ihnen ...“, sagte ich.
Lorenzo nippte an seinem Glas und blitzte mich an.
„ ... deine Liebe ist lieblicher als Wein. Es riechen deine Salben köstlich, dein Name ist eine ausgeschüttete Salbe ...“ zitierte er und hob zaghaft die Hand, um mir über die Wange zu streicheln. Ich fing sie ein und hielt sie fest.
„Seien Sie still. Ich bin im Dom fast mit Ihnen gestorben, ich habe auf dieser Intensivstation nicht mehr ein noch aus gewusst, ich bin hier und ich bin für Sie da, aber hören Sie auf DAMIT!“
Mit vorsichtigen Bewegungen versuchte ich ihm das Hemd auszuziehen, was mir weitgehend gelang, ohne ihm Schmerzen zuzufügen.
„Sie können es einfach nicht vergessen. Sie können den Bischof von Milevum nicht vergessen, den Kleriker, den Mann der Kurie. Warum nicht?“
„Monsignore, ich knöpfe Ihnen jetzt die Hose auf und ziehe Sie Ihnen aus, wenn Sie einverstanden sind“, erwiderte ich höflich und setzte diese Ankündigung in die Tat um. Sein Hintern war wirklich bemerkenswert, nicht nur schön anzuschauen, sondern auch wundervoll anzufassen. Das letzte Stück war geschafft, ich streifte ihm die Hose über die langen Beine und hängte sie ordentlich über einen Bügel. Als ich mich wieder zu ihm umwandte, hatte er sich halb im Bett aufgerichtet und hielt das Glas mit dem rubinrot funkelndem Wein in der Hand. Im Kerzenlicht schimmerten seine Haare wie lackiert und seine schwarzen Augen glänzten opak.
Ich nahm ihm entschlossen das Glas weg, stellte es umsichtig zur Seite und küsste ihn mit einer verhaltenen Leidenschaft, die er verwundert erwiderte. Bevor er mich zu sich hinunter ziehen konnte, riss ich mich los.
„Es ist Ihr Gelübde, nicht meines!“, keuchte ich und floh, zugegebenermaßen recht kopflos, ins Gästezimmer.

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Mittwoch, 24. Mai 2006

Mittwoch

Ich hatte den Grappa abgelehnt, an dem Lorenzo und Zeno sich gütlich taten und lieber noch eine Flasche Rosato geöffnet. Außerdem hatte ich mir aus Lorenzos Arbeitszimmer einen Atlas besorgt und neugierig die Nordafrika-Karte aufgeschlagen, während Zeno sich bei Lorenzo wortreich darüber beklagte, ihn nicht längst eingeweiht zu haben. Lorenzo hörte nur mit halbem Ohr hin. „Sie müssen im Osten von Algerien schauen. Sehen Sie Constantine, das ist eine größere Stadt, und dann nordwestlich nach Mila suchen ...“
Zeno verfiel derweil in einen Monolog über den misslichen Umstand, dass es sich sein Freund nun mit allen und jedem verdorben habe, eine Monografie über Opus Dei hätte seiner Meinung nach ausgereicht, dann wüsste man wenigstens, wo man die Strippenzieher zu suchen habe. Aber so!
„Ich hab’s!“, rief ich und tippte mit dem Finger auf Mila, das antike Milevum. „Das soll Ihr Bistum sein?“
„Genaugenommen sind es nicht mal Ruinen, es ist nur noch der Überrest einer Stadtmauer mit viel Sand drumherum“, erklärte Lorenzo grinsend.
„Klingt zauberhaft. Fast schon poetisch!“
„Es kommt noch besser. Einer meiner Vorgänger war päpstlicher Nuntius am Hofe von Kublai Khan, und, hier hat die Kongregation Sinn für subtilen Humor bewiesen, der manichäische Ketzer Faustus wurde um 350 dort geboren, ein ziemlich widerspenstiger Typ, der weder das Alte Testament, noch den Mythos um Jesu Geburt und seine Auferstehung anerkennen wollte. Augustinus hatte seine liebe Not mit ihm.“
Zeno klopfte ein paar Mal mit den Fingerknöcheln auf die Tischplatte. „Hallo? Könntest du bitte deine kirchengeschichtliche Vorlesung verschieben, ich bemühe mich, die Hintergründe eines Attentats zu klären!“
Ich klappte schuldbewusst den Atlas wieder zu und setzte mich in eine aufrechte Position.
Wenn man alle Ereignisse der letzten Zeit im Zusammenhang betrachte, fuhr Zeno schnaufend fort, weise alles auf Laurinius als Täter. Wer Casale beauftragt habe, wisse man zwar nicht; es gebe aber nur zwei Möglichkeiten: Ebenfalls Pasolini-Laurinius, oder irgendein geheimbündlerischer vatikanischer Hohlkopf, was bedeutete, dass die Identität von Anonymus aufgeflogen war.
„Und wenn Laurinius ein Laie ist, der kräftig mit einer klerikalen Loge sympathisiert?“, gab Lorenzo zu bedenken.
Zeno goss sich noch einen Schnaps ein. „Gibt es dafür Anhaltspunkte?“ Er schnüffelte genießerisch und nippte dann vornehm an seinem Glas.
„Das Brevier Lorenzos des Prächtigen! Leitmay hat doch gesagt, der Professor sei geradezu besessen von Il Magnifico!“, rief ich aufgeregt. Zeno schüttelte missmutig den Kopf. „Das ergibt doch aber keine Verbindung zu diesen Sektierern!“
„Doch, natürlich. In dem Brevier haben Lorenzo und ich lauter merkwürdige Dinge gefunden, Abbildungen von Jesus Christus und Maria Magdalena zusammen mit einem Kind, apokryphe Evangelien, das ganze Komplettprogramm der Prieuré de Sion!“
„Kannst du mir das bitte übersetzen?“, wandte sich Zeno verwirrt an seinen Freund. Lorenzo suchte nach einer bequemeren Position auf seinem Stuhl und stöhnte leise auf, als er eine falsche Bewegung machte.
„Das bedeutet, dass Laurinius höchstwahrscheinlich über sehr gute Verbindungen zur Gralsloge innerhalb der Kurie verfügt und in ihrem Interesse handelt.“
„Eh Moment, es gibt, wohlgemerkt innerhalb der Organisation der römisch-katholischen Kirche, eine Bruderschaft, die daran glaubt, dass Jesus Christus und Maria Magdalena ein Kind hatten, und die nennen sich Gralsloge?“ Zeno legte die Zigarette, die er sich in den Mund hatte stecken wollen, wieder beiseite.
„Kapitel Acht, du kannst es nachlesen!“, nickte Lorenzo.
„Dio mio!“ Zeno hieb auf den Tisch. „Dann sind das die Drecksäcke! Und Laurinius ist mir irgendeinem Großkopferten dort gut befreundet. Jetzt brauch ich nur noch Laurinius, und dann lass ich ihn so richtig schön singen!“ Zeno grinste maliziös und zückte sein Handy.
„Buona sera, Francesco, es ist schon ein bisschen spät, aber wir sollten unbedingt noch einen Grappa zusammen trinken ... Nein, das ist eine echt römische Sitte, bevor man ins Bett geht, trifft man sich immer nochmal mit Freunden auf einen schnellen Grappa, certo! ... Der hatte vorhin einen kleinen Durchhänger, sowas nimmt einem ja auch seelisch, nein, es geht ihm wieder gut, ganz der Alte ... Schön! Bis gleich dann!“
„Aber du kannst jetzt nicht gehen!“, protestierte Lorenzo, „ich brauche Hilfe nachher, ich kann mir nichtmal das Hemd selbst ausziehen!“
„Ach, die Signora ist doch da! Buona notte allerseits!“, feixte Zeno im Hinausstürmen. Wir schauten ihm wortlos hinter her.

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Dienstag, 23. Mai 2006

Dienstag

Unter der Küchenlampe ballte sich bläulicher Zigarettenrauch. Bis auf das Rascheln der Seiten, wenn Zeno umblätterte, und das Ticken der Wanduhr herrschte angespannte Stille. Hin und wieder las er ein Kapitel an, kraulte sich das Kinn oder tastete nach seinem caffè, und blätterte weiter.
Ich rutschte unruhig auf meinem Stuhl hin und her. So sehr ich Zeno mochte, war ich doch überhaupt nicht scharf darauf mitzuerleben, wie er Lorenzo an die Gurgel ging. Ich würde mich dazwischen werfen müssen und räumte vorsichtshalber schon einmal leise die leergetrunkenen Tassen und den Zucker wieder weg.
Lorenzo betrachtete die Fingerspitzen seiner beiden Hände. Wir schraken beide zusammen, als Zeno das Buch mit einem Knall schloss, leicht anhob und mit Verve zurück auf die Tischplatte warf.
Ich schob mich möglichst beiläufig zwischen ihn und Lorenzo, die Hand fest um meine Stuhllehne geklammert, damit ich Zeno damit niederschlagen konnte, falls es nötig sein würde.
„Ich kann also davon ausgehen, dass der i r r s i n n i g e Anonymus, der sich hier nicht nur bei Propaganda Due, sondern auch bei den übrigen Faschisten, Opus Dei und – nicht zu vergessen - den marxistischen Zellen im Vatikan in die Nesseln setzt, mein bester Freund in Person ist: Lorenzo Emilio Farnese, Titularbischof von Miletus und Mitglied der Glaubenskongregation?“, versicherte er sich mit zusammengekniffenen Augen.
„Nicht Miletus - Milevum“, korrigierte Lorenzo geduldig, „eine Ruinenstadt in der algerischen Wüste, nur Trümmer und Sand, das hat doch einen gewissen Charme, oder ni-“
„BASTA!“ brüllte Zeno. „Du bist ein maledetto cretino! Gott ist mein Zeuge, ich hab immer gewusst, irgendwann schnappt dein hochspezialisiertes Hirn einfach über, vielleicht nennst du einen Harvard-Professor in aller Öffentlichkeit Wichser, oder Umberto Eco einen Saftsack, oder Berlusconi den Antichrist, was weiß ich, mit sowas hatte ich gerechnet, aber dass du es tatsächlich fertig bringen würdest-“, er schnappte nach Luft und warf die Arme empor, „diese ganzen extremistischen Spinner im Vatikan an den Eiern aufzuhängen, das hätte ich mir nicht einmal im Traum ausgemalt!“ Zeno fing an zu glucksen, das Glucksen stieg höher und höher hinauf, es wurde zu einem Kichern und ging schließlich in schallendes Gelächter über.
Ich wich verwirrt zurück, als er sich auf seinen Freund stürzte und ihm einen dicken Kuss auf die Stirn drückte. Er wandte sich zu mir um und rieb sich die Lachtränen aus den Augen.
„Merda, ich brauch jetzt einen Grappa, wie steht’s mit Ihnen?“

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Montag, 22. Mai 2006

Montag (III)

Die Gitarre war wunderschön, man dachte gleich an Jimi Hendrix. Auf dem glänzend schwarz gearbeiteten Hintergrund blühten riesige rosa, rote und weiße Blumen, liefen ineinander, es war ein richtiges Feuerwerk. Sie musste elend teuer gewesen sein und ich wollte gar nicht wissen, auf welch verschlungenen Pfaden sie zu Zeno, dem Mann mit dem hervorragenden Draht zum italienischen Innenministerium, gekommen war.
Jedenfalls war Lorenzo selig. Spielen durfte er zwar noch nicht, aber er behielt sie flach auf seinem Schoß und zupfte hin und wieder an den Saiten, während Zeno den Inhalt seiner Taschen und Tüten auf dem Küchentisch ausbreitete: Schwarze Oliven, gefüllte Paprika, Artischocken in Olivenöl, drei Sorten Salami, hauchdünne Parmaschinkenscheiben, zwei Netzmelonen.
Ich schnitt Brot und Tomaten für einen Salat auf und lachte über einen Klerikerwitz, den Zeno mit hochroten Wangen zum Besten gab. Nicht einmal ein eingehender Anruf von Estefanio konnte die gute Stimmung stören, mit dem er seinem Neffen offenbarte, dass er am Wochenende einen großen Empfang gebe, bei dem er ihn dem Kardinalskollegium präsentieren wolle. Natürlich seien auch Zeno und ich herzlich eingeladen, es handle sich um eine zwanglose private Abendgesellschaft, zu der auch zahlreiche andere Laien kommen würden. Bene, dachte ich, und überlegte, ob ich auf die Schnelle noch einen Termin bei Anastasio bekäme.
Als Zeno und ich den Tisch eindeckten, bettete Lorenzo widerwillig die Frusciante-Gitarre zurück in den Koffer und ließ sich von mir vorlegen. Wir schmausten einträchtig, ich schenkte jedem großzügig Wein nach und flirtete scherzhaft mit Zeno. Der legte schließlich das Besteck zur Seite, nahm einen kräftigen Schluck Wein und fixierte seinen Freund mit klaren blauen Augen.
„Perfetto. Noch ein caffechen, und ich bin im Paradies.“ Ich beeilte mich, die Bialetti aufzusetzen. Zeno wandte den Blick nicht von Lorenzo ab und warf seine Serviette auf den Teller. „Jetzt, mein Guter, wirst du mir erzählen, in was für eine verdammte Scheiße du da hinein geraten bist. Wer hat diesen Casale auf dich angesetzt: Die Mafia, die Kommunisten, die Faschisten, Propaganda Due, Opus Dei oder der italienische Geheimdienst?“
Lorenzo strich sich das Haar aus der Stirn. „Das ist – eine innerkirchliche Angelegenheit, Zeno, und geht dich eigentlich nichts an ...“
Der Vice-Questore sprang auf, stützte die Hände auf die Tischplatte und beugte sich schwer atmend nach vorne. „Leck mich am Arsch mit deinen innerkirchlichen Angelegenheiten! Welchem stronzo bist du in die Quere gekommen, und warum, will ich wissen!“
Lorenzo schluckte und richtete seinen Blick auf mich. „Wenn Sie bitte, in meinem Arbeitszimmer, es ist in der obersten Schublade meines Schreibtischs. Der Schlüssel hängt hinter dem Kruzifix ...“
Ich strich ihm zärtlich eine widerspenstige Strähne aus der Stirn und machte mich auf den Weg ins Arbeitszimmer. Ich wusste sofort, was er meinte: In der obersten Schublade lag, in Form eines Vorab-Exemplars, das Enthüllungsbuch von „Anonymus“. Es umfasste mehr als dreihundert Seiten und handelte, wie ich einem kurzen Blick auf das Inhaltsverzeichnis entnahm, sämtliche vatikanischen Logen und Geheimbünde ab, analysierte ihre Strukturen, die Mittel ihrer Einflussnahme auf die vatikanische Politik und präsentierte ganz nebenbei die Existenz einer Gralsloge, die wahre Bruderschaft von Sion, die sich, die römisch-katholische Kirche und den Vatikan unterwandernd, der Wahrung des Geheimnisses der Vaterschaft Jesu verschrieben hatte.
Ich balancierte das Buch auf beiden Händen in die Küche und legte es vorsichtig vor Zeno ab, der wieder Platz genommen hatte und mich anschaute, als präsentiere ich ihm einen abgeschnittenen Widderkopf. Er schlug die ersten Seiten auf und begann, den Text zu überfliegen, während ich versuchte, möglichst lautlos den caffè zu servieren. Lorenzo sah mich dankbar an, als ich ihm vier Löffel Zucker in das Tässchen häufte und vor ihn hinstellte. Ich nahm ihn in die Arme und spürte, wie er sein Gesicht an meiner Halsbeuge vergrub.
Ich ließ es zu.
Das Attentat hatte nicht nur ihm eine Wunde geschlagen.

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Montag (II)

Es brauchte nicht viele Erklärungen, Zeno wusste sofort Bescheid. Mit einem knappen „Arrivo subito!“ hängte er auf und erschien, den Arm beladen mit Tüten und Taschen, keine zwanzig Minuten später am Eingang des Palazzos, in dem sich Lorenzos Wohnung befand.
Rogler hielt ein Schwätzchen mit den diensthabenden Kollegen, ich saß auf den Steinstufen des Eingangs und Lorenzo, mit verschränkten Armen, im Fond des Jeeps. Ich wettete gegen mich selbst, dass Zeno es innerhalb von zwei Minuten schaffen würde, den schmollenden Kirchenfürsten zur Besinnung zu bringen und ließ das Streichholz, auf dem ich herumkaute, erwartungsvoll vom rechten in den linken Mundwinkel wandern.
Zunächst verschwand Zenos Oberkörper im Fond des Wagens, er küsste seinen Freund mehrmals auf beide Wangen und schaffte es, ihn aus dem Wagen hinaus zu bugsieren und in einer stehenden Position zu halten, den Arm locker um seine Schultern geschlungen.
Lorenzo wollte ihn unwillig abschütteln, aber Zeno redete beschwichtigend auf ihn ein und drückte, als auch das nichts half, mit einer wohlüberlegten, genau dosierten Bewegung seine Finger gegen den Wundverband am Hals, bis Lorenzo die Augen verdrehte und fast in die Knie gegangen wäre. Er wehrte sich nicht mehr.
Eine Minute war um: Lorenzo nicht ohnmächtig geworden, Zeno ins Schwitzen geraten. Er winkte mich heran, übergab mir sein Jackett, hieß mich solange Lorenzo stützen und wühlte dann in einer Tüte herum. Sein Freund schwieg, er atmete scharf durch den Mund vor Schmerzen, aber er hatte jede Kratzbürstigkeit abgelegt und verstärkte, sich an mich schmiegend, den Griff um meine Hüfte.
„Es fängt mit J und F und G an, carissimo, und es hat mich jede Menge Schmiergelder gekostet, aber ich sage mir immer: Zeno, einen solchen Freund findest du nie wieder, beinahe wäre er gestorben, hätte dich in diesem beschissenen Jammertal zurück gelassen und du hättest nie wieder ein anständiges Essen in deinem ganzen gottverfluchten Leben bekommen. Also sagte ich mir, Zeno, was ist schon Geld, wenn du genau weißt, wie sich dein Prachtjunge Lorenzo freuen wird! Förmlich konnte ich dich sehen, wie ich dir das Geschenk überreiche, das Leuchten in deinen Augen, das Strahlen deines Lächelns unter deiner edlen Nase: Diese Freude, Zeno, altes Haus, ich bin dieses Geschenkes unwürdig, Staub vor deinen Füßen, würdest du erstickt murmeln und mir um den Hals fallen, mich ein Jahr lang jeden Abend zum Essen einladen, was sag ich, zwei, nein, den Rest meines Lebens.“
Ich warf einen Blick hinauf zu Lorenzos Mienenspiel und bemerkte, wie er neugierig versuchte, in Zenos Tüte hineinzuspähen. Die Schweizer Gardisten waren verstummt und belauschten interessiert die Szene.
Zeno hatte sich schwungvoll umgedreht, war zu seinem Jugo geeilt, öffnete den Wagenschlag und zerrte – einen Gitarrenkoffer hervor. Lorenzo umklammerte aufgeregt meine Hand.
„Du hast doch nicht ... du hast nicht ... Du hast!“ Seine Stimme versagte, es trieb ihm das Wasser in die Augen. Er fuhr sich mit dem Unterarm übers Gesicht.
„Ich habe! Die Gitarre von John Frusciante, die schwarze mit den psychedelischen Blüten drauf, und, jetzt kommt das Beste: sie ist handsigniert, carissimo. Und wenn du jetzt brav mit uns die Treppen hochsteigst, dann können wir sie in aller Ruhe in deiner Küche zusammen ansehen!“, triumphierte Zeno, drückte mir den Koffer in die Hand, nahm mir Lorenzo ab und begann, die Arme um seine Hüfte geschlungen, den ersten Treppenabsatz zu erklimmen.

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Montag

Ich kannte Lorenzo bereits lange genug, um zu wissen, dass er seinen Aufenthalt im Krankenhaus relativ schnell relativ satt hatte.
Der caffè sei eine Zumutung, das Essen schlimmer als ein Alptraum, die penetrante Anwesenheit Estefanios an seinem Krankenbett der Nagel zu seinem Sarg und die Aufmerksamkeit, mit der ihn die Kurie überschütte, perfider als das Attentat selbst. Er käme überhaupt nicht mehr zu sich, wenn er weiterhin im Gemelli Krankenhaus diese unendliche Reihe von Zumutungen erdulden müsse, in der Tat hätte sich bereits eine allergische Reaktion gezeigt, er müsse, kurz und gut, sofort hier raus, sonst würde er den Rest seiner Tage mit einer entstellenden chronischen HAUTkrankheit zubringen, woran er nicht das geringste Interesse habe. Die Ärzte zeigten sich unwillig, beugten sich aber schließlich seinem Psychoterror und ließen ihn ein Formular unterschreiben, nach welchem seine Entlassung auf eigene Verantwortung erfolge.
„Was ist?“, fuhr er mich an, als ich ihn, im Rollstuhl, zu Roglers Jeep rollerte, die Tasche mit seinen Kleidern sorgfältig auf seinen Schoß gebettet.
„Sie können ein solches launenhaftes Scheusal sein!“, flüsterte ich, herunter gebeugt, an seinem rechten Ohr.
„Darf ich Sie daran erinnern, dass ich OPFER eines Anschlags geworden bin? Oh nein, ich meine nicht das Attentat auf meinen Körper, ich meine den Anschlag auf meine Sinne, meinen Verstand, diese Belagerungssituation in der Klinik, das Kardinalskollegium schickt mir Birnen und Traubensaft, der Heilige Vater betet öffentlich für meine Genesung, ich darf nicht einmal mehr rauchen, ich werde gleich WAHNSINNIG!“, schnappte er und versuchte sich wutentbrannt zu erheben. Ich drückte ihn brutal von hinten wieder in seinen Rollstuhl zurück.
„Das reicht jetzt. Wir alle waren krank vor Sorge und Sie führen sich auf wie eine Diva! Sie nehmen jetzt sofort Ihre Medikamente und hören auf, sich so anzustellen!“ Ich drückte ihm die Schachtel mit den Antidepressiva in die Hand und wühlte fluchend in seiner Tasche nach den Beruhigungstabletten, die man uns mitgegeben hatte. Er blieb störrisch. Seufzend fingerte ich nach meinen Zigaretten, zündete eine an und schob sie ihm zwischen die Lippen, was ihn für die nächsten fünf Minuten ablenkte. Aber nur bis zu dem Zeitpunkt, als Hellebardier Rogler ihn aus dem Stuhl heben und in den Jeep setzen wollte.
„Lassen Sie das! Ich kann g e h en, haben Sie mich verstanden?“
„Gut“, erwiderte Rogler ungerührt. „Dann gehen Sie.“ Lorenzo mühte sich voller Ingrimm, aber das Ende vom Lied war, dass er sich keuchend am Dach des Jeeps abstützen musste und weder einen Schritt vor noch einen zurück tun konnte. Rogler hatte auf dem Fahrersitz Platz genommen, schaute stur nach vorn und rührte keinen Finger. Ich legte Lorenzo aufseufzend die Arme um die Schultern, stützte seine Hüfte und brachte es fertig, dass er halbwegs sanft auf den Rücksitz gleiten konnte. Ich begab mich auf den Beifahrersitz , schnallte mich an und ignorierte die negativen Schwingungen, die vom Fond zu uns nach vorne fluteten. Wir drei schwiegen verbissen. Irgendwann klappte ich den Schminkspiegel nach unten, kontrollierte meine Frisur und Lorenzos bleiches Gesicht mit dem vor Unmut starren Unterkiefer – und hatte ein Einsehen.
„Halten Sie dort vorne, ich will schnell einen caffè trinken, soll ich welchen mitbringen?“, fragte ich Rogler. Er wandte sich erfreut zu mir und bestellte ein Thunfischsandwich und einen Cappuccino. Lorenzo schmollte, weil er keine Extraeinladung bekommen hatte. Ich betrat die Bar, gab meine Bestellung auf und kam mit dem Gewünschten für Rogler zurück. Zuletzt drückte ich Lorenzo einen winzigen Becher mit caffè und viel Zucker in die Hand.
Er würdigte mich keines Blickes.
Mir wurde klar, dass ich für die sechs Stockwerke, die uns bevorstanden, Zenos charmante Hilfe anfordern musste.

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cantare

sofort dachte ich an...
der bei dem großen Beben von 1915 in einer Kirche in...
Cassian (Gast) - 25. Aug, 07:41
hab an Dich vorhin gedacht,...
hab an Dich vorhin gedacht, als ich Nachrichten sah...
fbtde - 24. Aug, 22:38
Das Wetter...
... lässt wie jedes Jahr zu wünschen übrig. War auch...
Marco Gallina (Gast) - 11. Aug, 16:46
Lange nicht mehr hier...
doch freue ich mich sehr, daß es diesen Blog noch gibt....
Arminius (Gast) - 29. Jul, 20:23
Lebenszeichen
Ein Lebenszeichen für uns Besorgten wäre wirklich nett....
Theodred (Gast) - 21. Jul, 21:36

attenzione

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