Tageslesung
Evangelium nach Markus 10,28-31
Da sagte Petrus zu ihm: Du weißt, wir haben alles verlassen und sind dir nachgefolgt. Jesus antwortete: Amen, ich sage euch: Jeder, der um meinetwillen und um des Evangeliums willen Haus oder Brüder, Schwestern, Mutter, Vater, Kinder oder Äcker verlassen hat, wird das Hundertfache dafür empfangen: Jetzt in dieser Zeit wird er Häuser, Brüder, Schwestern, Mütter, Kinder und Äcker erhalten, wenn auch unter Verfolgungen, und in der kommenden Welt das ewige Leben.
Viele aber, die jetzt die Ersten sind, werden dann die Letzten sein, und die Letzten werden die Ersten sein.
ElsaLaska - 1. Mär, 09:00
Psalm 128(127),1-2.3.4-5.
Wohl dem Mann, der den Herrn fürchtet und ehrt und der auf seinen Wegen geht!
Was deine Hände erwarben, kannst du genießen; wohl dir, es wird dir gut ergehn.
Wie ein fruchtbarer Weinstock ist deine Frau drinnen in deinem Haus.
Wie junge Ölbäume sind deine Kinder rings um deinen Tisch.
So wird der Mann gesegnet, der den Herrn fürchtet und ehrt.
Es segne dich der Herr vom Zion her.
Du sollst dein Leben lang das Glück Jerusalems schauen.
[Ich liebe die Psalmen. Großartige Literatur.]
ElsaLaska - 10. Feb, 01:56
>>Denn ihr seid nicht zu einem sichtbaren, lodernden Feuer hingetreten, zu dunklen Wolken, zu Finsternis und Sturmwind, zum Klang der Posaunen und zum Schall der Worte, bei denen die Hörer flehten, diese Stimme solle nicht weiter zu ihnen reden; Ja, so furchtbar war die Erscheinung, daß Mose rief: Ich bin voll Angst und Schrecken. Ihr seid vielmehr zum Berg Zion hingetreten, zur Stadt des lebendigen Gottes, dem himmlischen Jerusalem, zu Tausenden von Engeln, zu einer festlichen Versammlung und zur Gemeinschaft der Erstgeborenen, die im Himmel verzeichnet sind; zu Gott, dem Richter aller, zu den Geistern der schon vollendeten Gerechten, zum Mittler eines neuen Bundes, Jesus, und zum Blut der Besprengung, das mächtiger ruft als das Blut Abels.<<
Brief an die Hebräer 12,18-19.21-24
ElsaLaska - 3. Feb, 15:07
Evangelium nach Matthäus 2,1-12
Als Jesus zur Zeit des Königs Herodes in Betlehem in Judäa geboren worden war, kamen Sterndeuter aus dem Osten nach Jerusalem und fragten: Wo ist der neugeborene König der Juden? Wir haben seinen Stern aufgehen sehen und sind gekommen, um ihm zu huldigen. Als König Herodes das hörte, erschrak er und mit ihm ganz Jerusalem. Er ließ alle Hohenpriester und Schriftgelehrten des Volkes zusammenkommen und erkundigte sich bei ihnen, wo der Messias geboren werden solle. Sie antworteten ihm: In Betlehem in Judäa; denn so steht es bei dem Propheten: Du, Betlehem im Gebiet von Juda, bist keineswegs die unbedeutendste unter den führenden Städten von Juda; denn aus dir wird ein Fürst hervorgehen, der Hirt meines Volkes Israel. Danach rief Herodes die Sterndeuter heimlich zu sich und ließ sich von ihnen genau sagen, wann der Stern erschienen war. Dann schickte er sie nach Betlehem und sagte: Geht und forscht sorgfältig nach, wo das Kind ist; und wenn ihr es gefunden habt, berichtet mir, damit auch ich hingehe und ihm huldige. Nach diesen Worten des Königs machten sie sich auf den Weg. Und der Stern, den sie hatten aufgehen sehen, zog vor ihnen her bis zu dem Ort, wo das Kind war; dort blieb er stehen. Als sie den Stern sahen, wurden sie von sehr großer Freude erfüllt. Sie gingen in das Haus und sahen das Kind und Maria, seine Mutter; da fielen sie nieder und huldigten ihm. Dann holten sie ihre Schätze hervor und brachten ihm Gold, Weihrauch und Myrrhe als Gaben dar. Weil ihnen aber im Traum geboten wurde, nicht zu Herodes zurückzukehren, zogen sie auf einem anderen Weg heim in ihr Land.
ElsaLaska - 6. Jan, 16:26
Wenn ich das Evangelium vom Tage so betrachte, dann tut es mir manchmal leid, dass so wenig vom Hl. Johannes dem Täufer überliefert worden ist:
Evangelium nach Matthäus 3,1-12.
In jenen Tagen trat Johannes der Täufer auf und verkündete in der Wüste von Judäa: Kehrt um! Denn das Himmelreich ist nahe. Er war es, von dem der Prophet Jesaja gesagt hat: Eine Stimme ruft in der Wüste: Bereitet dem Herrn den Weg! Ebnet ihm die Straßen! Johannes trug ein Gewand aus Kamelhaaren und einen ledernen Gürtel um seine Hüften; Heuschrecken und wilder Honig waren seine Nahrung. Die Leute von Jerusalem und ganz Judäa und aus der ganzen Jordangegend zogen zu ihm hinaus; sie bekannten ihre Sünden und ließen sich im Jordan von ihm taufen. Als Johannes sah, daß viele Pharisäer und Sadduzäer zur Taufe kamen, sagte er zu ihnen: Ihr Schlangenbrut, wer hat euch denn gelehrt, daß ihr dem kommenden Gericht entrinnen könnt? Bringt Frucht hervor, die eure Umkehr zeigt, und meint nicht, ihr könntet sagen: Wir haben ja Abraham zum Vater. Denn ich sage euch: Gott kann aus diesen Steinen Kinder Abrahams machen. Schon ist die Axt an die Wurzel der Bäume gelegt; jeder Baum, der keine gute Frucht hervorbringt, wird umgehauen und ins Feuer geworfen. Ich taufe euch nur mit Wasser (zum Zeichen) der Umkehr. Der aber, der nach mir kommt, ist stärker als ich, und ich bin es nicht wert, ihm die Schuhe auszuziehen. Er wird euch mit dem Heiligen Geist und mit Feuer taufen. Schon hält er die Schaufel in der Hand; er wird die Spreu vom Weizen trennen und den Weizen in seine Scheune bringen; die Spreu aber wird er in nie erlöschendem Feuer verbrennen. >>
*ganz klein mit Hut jetzt*
ElsaLaska - 5. Dez, 01:06
Evangelium nach Matthäus 7,21.24-27.
Nicht jeder, der zu mir sagt: Herr! Herr!, wird in das Himmelreich kommen, sondern nur, wer den Willen meines Vaters im Himmel erfüllt. Wer diese meine Worte hört und danach handelt, ist wie ein kluger Mann, der sein Haus auf Fels baute. Als nun ein Wolkenbruch kam und die Wassermassen heranfluteten, als die Stürme tobten und an dem Haus rüttelten, da stürzte es nicht ein; denn es war auf Fels gebaut. Wer aber meine Worte hört und nicht danach handelt, ist wie ein unvernünftiger Mann, der sein Haus auf Sand baute. Als nun ein Wolkenbruch kam und die Wassermassen heranfluteten, als die Stürme tobten und an dem Haus rüttelten, da stürzte es ein und wurde völlig zerstört.
[Wieder eine klare Ansage. Und wieder so praktisch. Ich weiß natürlich, was der Herr (Herr!Herr!) mir sagen will, de facto ist es jedoch so, dass mein Haus hier zwar auf einem Hügel steht, aber vermutlich nicht auf Fels, wenn ich die Risse so inspiziere. Für alle Fälle und Eventualitäten hängt ein Pater-Pio-Segnungsbild in meiner typisch marchigianischen Küche - typisch heißt, sie wurde schräg an den Hauptbau angebaut und ist trotzdem irgendwie immer noch riesengroß. Außerdem sorgen eine in Assisi geweihte Franziskus-Kerze und ein Klappbild aus Manoppello "Herr, beschütze dieses Haus" für die nötigen guten Schwingungen, um die Hütte nicht zusammenklappen zu lassen. Sollte ich jemals vom Glauben abfallen, genügt mir übrigens ein Besuch bei meiner italienischen Nachbarin, ein Fußmarsch von circa einem halben Kilometer, um mich wieder in Fragen der katholischen Sexualmoral und Spiritualität völlig aufzutanken. Angesichts der tagesaktuellen Schlagzeilen aus der katholischen (deutschsprachigen) Welt ist das auch dringend vonnöten. Kirchenapologie mit Hindernissen, sozusagen.
Während Kardinal Lehmann eben noch von mir gewürdigt wurde, weil er zugab, dass man sich vielleicht doch einmal wieder für die katholische Kirche aus dem Fenster lehnen sollte, wurde im letzten verbliebenen wirklich katholischen Verlag in kirchlichen Händen die Spitze ausgetauscht. Was daraus wird, werden wir sehen. Bis sich die erhofften gute Früchte zeigen, erinnere ich aber den Evangelisten daran - und ich kenne mich besser mit Häuserbau aus als er - dass nicht nur ein fehlendes Fundament zum Verhängnis werden kann, sondern auch ein schadhaftes Dach.]
ElsaLaska - 2. Dez, 01:23
>>Evangelium nach Matthäus 15,29-37.
Jesus zog weiter und kam an den See von Galiläa. Er stieg auf einen Berg und setzte sich. Da kamen viele Menschen und brachten Lahme, Krüppel, Blinde, Stumme und viele andere Kranke zu ihm; sie legten sie vor ihn hin, und er heilte sie. Als die Menschen sahen, daß Stumme plötzlich redeten, Krüppel gesund wurden, Lahme gehen und Blinde sehen konnten, waren sie erstaunt und priesen den Gott Israels. Jesus rief seine Jünger zu sich und sagte: Ich habe Mitleid mit diesen Menschen; sie sind schon drei Tage bei mir und haben nichts mehr zu essen. Ich will sie nicht hungrig wegschicken, sonst brechen sie unterwegs zusammen. Da sagten die Jünger zu ihm: Wo sollen wir in dieser unbewohnten Gegend so viel Brot hernehmen, um so viele Menschen satt zu machen? Jesus sagte zu ihnen: Wie viele Brote habt ihr? Sie antworteten: Sieben, und noch ein paar Fische. Da forderte er die Leute auf, sich auf den Boden zu setzen. Und er nahm die sieben Brote und die Fische, sprach das Dankgebet, brach die Brote und gab sie den Jüngern, und die Jünger verteilten sie an die Leute. Und alle aßen und wurden satt. Dann sammelte man die übriggebliebenen Brotstücke ein, sieben Körbe voll. <<
Sieben Brote und noch ein paar Fische. Ich kenne diese flachen Brote aus Damaskus noch. Ich ging dort frühs zum Bäcker, um sie noch warm zu kaufen. Alle Käufer breiteten sie auf den Hauben der parkenden Autos und auf dem Bordstein aus, um sie auskühlen zu lassen, denn danach ließen sie sich besser aufbewahren. Mit sieben Broten konnte man die Kühlerhaube eines großen Mercedes bedecken. Mit ein paar Fischen - da habe ich keine Erfahrung.
Ich frage mich aber, welcher Teufel in die neuzeitlichen Theologen gefahren ist, um die Stelle, dass Lahme gehen und Blinde wieder sehen konnten, herabbrechen zu können auf ein Märchen. Denn offensichtlich ist das die Tatsache, die den Evangelisten stark berührt. Stärker als die sieben Körbe Brotkrumen, die nachher noch übrig blieben. Manchmal glaube ich an den Bibel-Code. Immer dann, wenn ich sehe, wie offensichtliche Nichtskönner sich theoretisch-intellektuell erheben, um ihre Thesen darzulegen. Ist ja alles nur symbolisch zu verstehen. Jesus war einfach nur irgendjemand, der halt besonders spirituell bewegt unterwegs war.
Ja, und wenn nicht? Was dann?
ElsaLaska - 1. Dez, 00:50
Evangelium nach Lukas 21,34-36.
Nehmt euch in acht, daß Rausch und Trunkenheit und die Sorgen des Alltags euch nicht verwirren und daß jener Tag euch nicht plötzlich überrascht, (so) wie (man in) eine Falle (gerät); denn er wird über alle Bewohner der ganzen Erde hereinbrechen. Wacht und betet allezeit, damit ihr allem, was geschehen wird, entrinnen und vor den Menschensohn hintreten könnt.
Oh, was für eine wertvolle Warnung. Rausch und Trunkenheit sollen uns nicht verwirren, aber natürlich - sie tun es. Jeder kämpft auf irgendeine Weise damit, ausgenommen natürlich solche hehren Charaktere, die in einem neuzeitlichen Kloster leben und ungezuckerten Apfelschalentee des abends zu sich nehmen, anstatt die Weinvorräte zu checken. Abends sich bei einem Glas alkoholhaltigen Kaltgetränkes, oder zwei, drei zu entspannen, ist eigentlich lifestyle. Biertrinker, außer in Bayern, wo man morgens um zehn schon damit anfängt, haben eigentlich keine gute Ausrede. Weintrinker immer und jederzeit. Denn hier geht es um Kultur, um den kultivierten Genuss. Meistens. Halten wir uns dabei nicht auf. Interessant ist, dass hier im Evangelium Rausch und Trunkenheit für genauso von Übel eingeschätzt werden wie die Sorgen des Alltags. Ja, sie werden sogar als gleichermaßen verwirrend bezeichnet. Und in der Tat, Rausch und Trunkenheit hängen ja auch mit den Sorgen des Alltags irgendwie zusammen.
Befände man sich wohlauf und optimistisch, käme ja der Apfelschalentee zum Zuge.
Es wäre also, laut dem Tagesevangelium, wünschenswert, nicht gerade besoffen oder bekifft zu sein, oder auch sein schrumpfendes Aktiendepot zu betrachten und sich darüber zu besorgen. Weil es könnte plötzlich eine ganz andere Wendung eintreten, die endgültig sein würde. Blöd, jetzt, das muss ich zugeben. Zwar rechne ich mit der ganz anderen Wendung insgesamt schon, aber nicht heute Abend, während ich mir den zweiten Grappa einschenke oder mir überlege, wie ich mit den prognostizierten 218 Euro des Briefes der Rentenkasse eigentlich jemals über die Runden kommen soll.
Wachet und betet allezeit? Liebe Leute. Das ist im Zeitalter des Internet die schiere Zumutung und überhaupt. Ich will nicht wachen. Ich wäre mal froh, wenn ich abends so müde wäre wie morgens!
Es ist, wie immer, das Allerletzte. Kein Mensch kann diesem Evangelium folgen, wenn er nicht Säulenheiliger wird oder aufhört, so alltägliche Dinge zu tun wie sich nochmal einen Wein einzuschenken, weil das Glas gerade mal wieder so geheimnisvoll und unerklärlich leer geworden ist.
Was aber bedeutet: Allem, was geschehen wird, entrinnen?
Ich habe keine Ahnung. Weil ich davon ausgehe, dass ich dem nicht entrinnen kann. Wenn heute Nordkorea die Bombe zünden sollte, liege ich vermutlich mit einer Flasche Brunello di Montalcino gerade im Bett.
Der Menschensohn, vor den ich dann hintreten muss, wird vermutlich sagen: Nee, komm, alte Weinnase. Aber mehr beten hättest Du schon können! Abzüge in der B-Note!
Darauf werde ich erwidern: Hey, in puncto Grazie und künstlerischer Darbietung musst DU mir gerade nix vormachen. Die Geschichte mit dem Tod am Kreuz war jetzt nicht Ästhetizismus pur, gelle?
Wenn ich auch seit drei Jahren, seit meiner Bekehrung nämlich, hoffe, dass sie schlicht wirksam war.
ElsaLaska - 27. Nov, 00:34