Mein neues WELT-Abo, mein Salafistenniveau, die Kleidervorschriften im Petersdom und die Deutsche Bischofskonferenz
Der neue große Vorsitzende der deutschen Bischöfe (ich bin irgendwie auf dem Stand Zollitsch ausgestiegen mit der Verfolgung der Nachrichten dazu), also heißt Georg Bätzing, dessen Name mir freilich geläufig war.
Aber nicht, weil er so interessante Sachen erzählen kann oder gar begabt in spiritueller Unterweisung ist.
Bätzing hat geradezu in schicksalhafter Weise - es muss sich praktisch um Kismet handeln - mit meinem brandneuen WELT-Abo zu tun, welches ich enthusiastisch abgeschlossen habe, um mich endlich einmal umfassend in Deutschland informieren zu können. Eigentlich aber mit einem nichtabgeschlossenen Abo für den "Stern". Denn Bruder Bätzing hat eben jenem Organ just ein Interview gegeben, dessen Inhalt hinter der Bezahlschranke auf willige Leser harrt.
Ein lieber Freund und Kollege hatte mich darauf hingewiesen.
Zeitgleich hatte er mir auch einen Kommentar dazu geliefert, der mich einmal mehr darin bestätigte, die Äußerungen deutscher Bischöfe weiträumig zu meiden.
Der (launige) Kommentar meines Kollegen Peter Winnemöller zum genannten Interview wird wie üblich in der Rubrik "Montagskick" auf dem katholischen Internetportal kath.net am kommenden Montag um 12 Uhr freigeschaltet.
Dennoch habe ich - Neugier, dein Name ist Weib - natürlich auf stern.de gesucht und bin fündig geworden. In Form eines Fotos. Die Bezahlschranke kam mir insoweit einmal tatsächlich entgegen. Ich sparte dank ihr Lebenszeit. Denn das Porträt unseres verehrten Oberhirten deutscher Provenienz erspart jegliche Lektüre. Bruder Bätzing wird von dem begabten Porträtisten in Denkerpose abgelichtet, die melancholische Handhaltung am Kinn - Daumen und Zeigefinger beinahe grüblerisch an der Lippe und den Bischofsring dabei in unnachahmlicher Nonchalance bedeutungsvoll im Bild - verheißt intellektuelle Kompetenz im Verein mit zärtlicher Nachdenklichkeit. Von einem solchen Porträt können Menschen wie David Precht, Magnus Striet, Mickey Rourke oder Friedrich Merz nur träumen.
Allein - das Kreuz ist weg.
Ich bin selbst oft genug Trägerin aufwendiger Halsketten mit überdimensionierten, pfundschweren Anhängern gewesen - ich weiß: Die Dinger stören allenthalben: Klar, du gehst in die Disko und so, orderst einen Drink, beugst dich vor: RUMMS! Das Ding landet ziemlich uncool und klirrend und platschend in deinem Cocktailglas. Peinlich! Kannste nach Hause gehn. Pickel kriegen. Und dann haste ja noch nichtmal einen Bischofsring!
Bischof Bätzing aber hat - und das ist genial! - eine Brusttasche an seinem Hemd. Und die ist praktisch dafür wie gemacht, um überdimensionale hinderliche Anhänger an der Halskette bescheiden und dezent unterzubringen! Aufgräumt und gut is!
Mir ist das eigentlich nur aus praktischen Gründen aufgefallen und weil ich das Problem - Anhänger platscht in Getränke oder Essen - nur zu gut kenne. Und es hat ja auch nichts gemeinsam mit dem radikalen Ablegen der Brustkreuze der Brüder Marx und Bedford-Strohm anno tobak 2016 in Jerusalem. Und hier kommt jetzt mein neues WELT Abo ins Spiel, denn eines sei klar gesagt: 2016 hätte ich die WELT gewiss nicht abonniert. Immerhin bescheinigte man dort den Gläubigen, die das Ablegen der Kreuze ausgerechnet in Jerusalem (Kreuzigungsstätte) und ausgerechnet durch deutsche Klerikale monierten, Salafistenniveau.
Es ist 10 Jahre her, also was solls. Zudem hatten sie halt gerade keine Brusttaschen am Hemd. Der Artikelschreiber war jünger als ich, schon damals, und brauchte das Geld. Da er nicht gläubig ist oder war, vermute ich mal, kann man davon ausgehen, dass das Zeigen eines Kreuzes für ihn sehr schwer von capé ist. Möglicherweise war er aber einmal inzwischen auf einer Studienreise nach Saudi-Arabien oder Pakistan. Die Salafisten sind natürlich die Jungs, die sich zwar nicht um die Kleiderordnung im Petersdom scheren, dafür aber auf den von ihnen kontrollierten Straßenzügen, und auch ziemlich allergisch auf das Kreuz reagieren.
Ich hatte es ja schon mal gesagt weiter unten hier: Wenn man nix weiß, ist man grad wie dumm.
Der Petersdom ist übrigens Weltkulturerbe und ein heiliger Ort. Und man muss nicht mal die Schuhe ausziehen, um reinzukommen, geschweige denn sein Brustkreuz in die Hemdtasche stecken.
Ich wollte das eigentlich versöhnlich ausklingen lassen.
Das gelingt mir nicht, wenn ich daran denke, dass einfache Gläubige weltweit für das Tragen eines Kreuzanhängers verbrannt, gefoltert, abgeschlachtet und ermordet werden.
Aber nicht, weil er so interessante Sachen erzählen kann oder gar begabt in spiritueller Unterweisung ist.
Bätzing hat geradezu in schicksalhafter Weise - es muss sich praktisch um Kismet handeln - mit meinem brandneuen WELT-Abo zu tun, welches ich enthusiastisch abgeschlossen habe, um mich endlich einmal umfassend in Deutschland informieren zu können. Eigentlich aber mit einem nichtabgeschlossenen Abo für den "Stern". Denn Bruder Bätzing hat eben jenem Organ just ein Interview gegeben, dessen Inhalt hinter der Bezahlschranke auf willige Leser harrt.
Ein lieber Freund und Kollege hatte mich darauf hingewiesen.
Zeitgleich hatte er mir auch einen Kommentar dazu geliefert, der mich einmal mehr darin bestätigte, die Äußerungen deutscher Bischöfe weiträumig zu meiden.
Der (launige) Kommentar meines Kollegen Peter Winnemöller zum genannten Interview wird wie üblich in der Rubrik "Montagskick" auf dem katholischen Internetportal kath.net am kommenden Montag um 12 Uhr freigeschaltet.
Dennoch habe ich - Neugier, dein Name ist Weib - natürlich auf stern.de gesucht und bin fündig geworden. In Form eines Fotos. Die Bezahlschranke kam mir insoweit einmal tatsächlich entgegen. Ich sparte dank ihr Lebenszeit. Denn das Porträt unseres verehrten Oberhirten deutscher Provenienz erspart jegliche Lektüre. Bruder Bätzing wird von dem begabten Porträtisten in Denkerpose abgelichtet, die melancholische Handhaltung am Kinn - Daumen und Zeigefinger beinahe grüblerisch an der Lippe und den Bischofsring dabei in unnachahmlicher Nonchalance bedeutungsvoll im Bild - verheißt intellektuelle Kompetenz im Verein mit zärtlicher Nachdenklichkeit. Von einem solchen Porträt können Menschen wie David Precht, Magnus Striet, Mickey Rourke oder Friedrich Merz nur träumen.
Allein - das Kreuz ist weg.
Ich bin selbst oft genug Trägerin aufwendiger Halsketten mit überdimensionierten, pfundschweren Anhängern gewesen - ich weiß: Die Dinger stören allenthalben: Klar, du gehst in die Disko und so, orderst einen Drink, beugst dich vor: RUMMS! Das Ding landet ziemlich uncool und klirrend und platschend in deinem Cocktailglas. Peinlich! Kannste nach Hause gehn. Pickel kriegen. Und dann haste ja noch nichtmal einen Bischofsring!
Bischof Bätzing aber hat - und das ist genial! - eine Brusttasche an seinem Hemd. Und die ist praktisch dafür wie gemacht, um überdimensionale hinderliche Anhänger an der Halskette bescheiden und dezent unterzubringen! Aufgräumt und gut is!
Mir ist das eigentlich nur aus praktischen Gründen aufgefallen und weil ich das Problem - Anhänger platscht in Getränke oder Essen - nur zu gut kenne. Und es hat ja auch nichts gemeinsam mit dem radikalen Ablegen der Brustkreuze der Brüder Marx und Bedford-Strohm anno tobak 2016 in Jerusalem. Und hier kommt jetzt mein neues WELT Abo ins Spiel, denn eines sei klar gesagt: 2016 hätte ich die WELT gewiss nicht abonniert. Immerhin bescheinigte man dort den Gläubigen, die das Ablegen der Kreuze ausgerechnet in Jerusalem (Kreuzigungsstätte) und ausgerechnet durch deutsche Klerikale monierten, Salafistenniveau.
Es ist 10 Jahre her, also was solls. Zudem hatten sie halt gerade keine Brusttaschen am Hemd. Der Artikelschreiber war jünger als ich, schon damals, und brauchte das Geld. Da er nicht gläubig ist oder war, vermute ich mal, kann man davon ausgehen, dass das Zeigen eines Kreuzes für ihn sehr schwer von capé ist. Möglicherweise war er aber einmal inzwischen auf einer Studienreise nach Saudi-Arabien oder Pakistan. Die Salafisten sind natürlich die Jungs, die sich zwar nicht um die Kleiderordnung im Petersdom scheren, dafür aber auf den von ihnen kontrollierten Straßenzügen, und auch ziemlich allergisch auf das Kreuz reagieren.
Ich hatte es ja schon mal gesagt weiter unten hier: Wenn man nix weiß, ist man grad wie dumm.
Der Petersdom ist übrigens Weltkulturerbe und ein heiliger Ort. Und man muss nicht mal die Schuhe ausziehen, um reinzukommen, geschweige denn sein Brustkreuz in die Hemdtasche stecken.
Ich wollte das eigentlich versöhnlich ausklingen lassen.
Das gelingt mir nicht, wenn ich daran denke, dass einfache Gläubige weltweit für das Tragen eines Kreuzanhängers verbrannt, gefoltert, abgeschlachtet und ermordet werden.
ElsaLaska - 19. Sep, 15:44
Trackback URL:
https://elsalaska.twoday.net/stories/1022708606/modTrackback