Warum muss ich heute dauernd an die Schildbürger denken?
Es war einmal ein kleines Land hinter hohen, schneebedeckten Bergen, da lebte ein gar seltsames Volk. Die Nachtkäppchen von Nachtkäppchenland nannte man sie, denn sie trugen lustige Mützen, die sie auch zum Schlafen nicht ablegten. Es gab Mützen ohne, mit kleineren, und mit großen Zipfeln.
Manche Zipfel waren grau, manche lila, manche waren rot. Und die gelehrtesten Nachtkäppchen von allen hatten zwei Zipfel an ihren Mützchen.
Es gab sogar Nachtkäppchen, die keine Kopfbedeckung trugen, weil sie vor 500 Jahren mal gut gefunden hatten, wie eine von ihnen hochverehrte Nachtkappe seine Mütze an ein altes Portal genagelt hatte. Obwohl sie seither am Kopf froren und sich ständig erkälteten, wollten sie auf keinen Fall mehr zum alten Brauch des Mützetragens zurück.
Über die Frage, ob die Bewohner des Nachtkäppchenlandes nun Mützen tragen sollten oder nicht, waren einstmals sogar Kriege ausgebrochen. Und obwohl die Winter immer kälter wurden und immer mehr Nachtkäppchen ohne Mützen aus Prinzip an Lungenentzündung starben, fand die Idee auch bei den Zipfelmützenträgern immer mehr Anhänger.
Ausgerechnet die mit den längsten und buntesten Zipfeln - auf die sie sehr stolz waren - konnten tagein tagaus an gar nichts mehr anderes denken. Während die mit zwei Zipfeln ausgestatteten nicht müde wurden zu betonen, dass die Mützchen beim Denken stören würden. (Da war auch ein bisschen was Wahres dran, aber es lag wohl eher an den beiden Zipfeln).
Und weil sie die Buntzipfel-Nachtkäppchen ein bisschen ablenken wollten von der ganzen Nachdenkerei,
fertigten die Zweizipfel-Nachtkäppchen fleißig Briefe, Manifeste und Dokumentationen zur Abschaffung der Mütze - selbstverständlich unter Beibehaltung ihrer privilegierten Zipfel, die sie fortan an die Hose angenäht tragen wollten - aus.
Das ging ungefähr vierzig Jahre lang so. Vierzig Jahre lang, in denen die überzeugten Mützenträger-Nachtkäppchen (mit und ohne Zipfel) tolle neue Gemeinschaften bildeten, miteinander froh waren, sangen und sich für andere Nachtkäppchen engagierten. Aber weil ihnen ihr fröhliches Bekenntnis zum Mützchentragen (auch ohne Zipfel) ständig aus den eigenen Reihen madig gemacht wurde, begannen sie den Mut und die Freude langsam zu verlieren.
Ein paar Buntzipfler dachten, es sei sicher ein probates Mittel, die mutlos Gewordenen wieder in ihrem freudigen Bekenntnis zu bestärken. Einige andere wiederum dachten, dass vielleicht immer noch nicht genug über die Abschaffung der Mütze nachgedacht und geredet worden sei. (Jetzt, wo die Reihen pro-Mütze sich eh schon gelichtet hatten.)
Deshalb starteten sie eine nie dagewesene Kampagne, die eigentlich unter dem Namen "Mut zur Mütze" vorgestellt werden sollte. (Es war gerade Winter und hätte vielleicht ein paar arme andersdenkende Nachtkäppchen vor Frostbeulen bewahren können.)
So richtig gelungen fanden das einige Zipfelmützen-Bedenkenträger - bunte und nichtbunte - aber nicht. Es ging ihnen nämlich gar nicht um die fröhliche Mütze, sondern um ihre langen (oder auch kürzeren) Zipfel. Deshalb wurde am Ende die Aktion "Mut zum Zipfel auch ohne Mütze" daraus. Diejenigen Nachtkäppchen, die auch ohne Zipfel glückliche Mützenträger waren, rieben sich die Augen. Nichts hatte sich geändert. Denn wie schon seit vierzig Jahren dachten bunte und graue Zipfler über die Abschaffung der Mütze nach.
Da zuckten die verbliebenen mützentreuen Nachtkäppchen mit den Achseln und beschlossen, fortan noch viel fröhlicher ihre eigenen Mützchen zu tragen.
Denn ganz ehrlich: Selbst der längste und bunteste Zipfel angenäht an einen Hosenboden sieht alberner aus als ein keck getragenes Mützchen.
Manche Zipfel waren grau, manche lila, manche waren rot. Und die gelehrtesten Nachtkäppchen von allen hatten zwei Zipfel an ihren Mützchen.
Es gab sogar Nachtkäppchen, die keine Kopfbedeckung trugen, weil sie vor 500 Jahren mal gut gefunden hatten, wie eine von ihnen hochverehrte Nachtkappe seine Mütze an ein altes Portal genagelt hatte. Obwohl sie seither am Kopf froren und sich ständig erkälteten, wollten sie auf keinen Fall mehr zum alten Brauch des Mützetragens zurück.
Über die Frage, ob die Bewohner des Nachtkäppchenlandes nun Mützen tragen sollten oder nicht, waren einstmals sogar Kriege ausgebrochen. Und obwohl die Winter immer kälter wurden und immer mehr Nachtkäppchen ohne Mützen aus Prinzip an Lungenentzündung starben, fand die Idee auch bei den Zipfelmützenträgern immer mehr Anhänger.
Ausgerechnet die mit den längsten und buntesten Zipfeln - auf die sie sehr stolz waren - konnten tagein tagaus an gar nichts mehr anderes denken. Während die mit zwei Zipfeln ausgestatteten nicht müde wurden zu betonen, dass die Mützchen beim Denken stören würden. (Da war auch ein bisschen was Wahres dran, aber es lag wohl eher an den beiden Zipfeln).
Und weil sie die Buntzipfel-Nachtkäppchen ein bisschen ablenken wollten von der ganzen Nachdenkerei,
fertigten die Zweizipfel-Nachtkäppchen fleißig Briefe, Manifeste und Dokumentationen zur Abschaffung der Mütze - selbstverständlich unter Beibehaltung ihrer privilegierten Zipfel, die sie fortan an die Hose angenäht tragen wollten - aus.
Das ging ungefähr vierzig Jahre lang so. Vierzig Jahre lang, in denen die überzeugten Mützenträger-Nachtkäppchen (mit und ohne Zipfel) tolle neue Gemeinschaften bildeten, miteinander froh waren, sangen und sich für andere Nachtkäppchen engagierten. Aber weil ihnen ihr fröhliches Bekenntnis zum Mützchentragen (auch ohne Zipfel) ständig aus den eigenen Reihen madig gemacht wurde, begannen sie den Mut und die Freude langsam zu verlieren.
Ein paar Buntzipfler dachten, es sei sicher ein probates Mittel, die mutlos Gewordenen wieder in ihrem freudigen Bekenntnis zu bestärken. Einige andere wiederum dachten, dass vielleicht immer noch nicht genug über die Abschaffung der Mütze nachgedacht und geredet worden sei. (Jetzt, wo die Reihen pro-Mütze sich eh schon gelichtet hatten.)
Deshalb starteten sie eine nie dagewesene Kampagne, die eigentlich unter dem Namen "Mut zur Mütze" vorgestellt werden sollte. (Es war gerade Winter und hätte vielleicht ein paar arme andersdenkende Nachtkäppchen vor Frostbeulen bewahren können.)
So richtig gelungen fanden das einige Zipfelmützen-Bedenkenträger - bunte und nichtbunte - aber nicht. Es ging ihnen nämlich gar nicht um die fröhliche Mütze, sondern um ihre langen (oder auch kürzeren) Zipfel. Deshalb wurde am Ende die Aktion "Mut zum Zipfel auch ohne Mütze" daraus. Diejenigen Nachtkäppchen, die auch ohne Zipfel glückliche Mützenträger waren, rieben sich die Augen. Nichts hatte sich geändert. Denn wie schon seit vierzig Jahren dachten bunte und graue Zipfler über die Abschaffung der Mütze nach.
Da zuckten die verbliebenen mützentreuen Nachtkäppchen mit den Achseln und beschlossen, fortan noch viel fröhlicher ihre eigenen Mützchen zu tragen.
Denn ganz ehrlich: Selbst der längste und bunteste Zipfel angenäht an einen Hosenboden sieht alberner aus als ein keck getragenes Mützchen.
ElsaLaska - 4. Feb, 19:33
So schaut's aus!