Es stellt sich nun eindringlich die Frage (die sich mir bereits damals gestellt hatte): Wer hat den Heiligen Stuhl so schlecht beraten, dass dieser meinte, eine einstweilige Verfügung gegen ein Satiremagazin zu veranlassen???

Jedem vernünftig denkenden Menschen hätte es doch klar sein müssen: das ist eine win-win-Situation allein für dieses Magazin (und die Leute dort konnte es gar nicht fassen, so viel Glück zu haben, von einer Institution wie dem Heiligen Stuhl vor Gericht gebracht zu werden).

Wie kann es möglich sein, dass es zu Handlungen kommt, die am Schluss alleine den Heiligen Vater als Verlierer dastehen lassen??? Eine Frage an Rom (wer meinte da, jetzt plötzlich nach allem, was im Jahr 2010 geschehen ist, mit dem Vorschlaghammer kommen zu müssen?) und vor allem an die DBK.

Ich finde nicht, dass dem Heiligen Stuhl hier wirklich ein massiver Fehler unterlaufen ist. Er hat deutlich gemacht, dass er die Würde des Heiligen Vaters verletzt sieht und mit ihr auch die Gefühle vieler Gläubiger.
Eine NICHT-Reaktion auf das Cover wäre , finde ich, schlimmer gewesen.

Und immerhin wurde er ja danach auf deutlich positivere Weise vom Magazin aufs Cover gebracht: Betatscht von Fingerfarbenhänden (mögliche Assoziationen an den Missbrauchsskandal dürften nur die ganz Verklemmten dabei in den Vordergrund stellen). Ich fands nett, das Fingerfarbenfoto und habe die erneute Aufregung mancher darüber nicht verstanden.

Und nun die letzte Reaktion: ein Rückzug, sinnvoll, um sich nicht zum Dauerthema zu machen, aber eben auch "Prüfung juristischer Schritte" als Warnung für die Zukunft. Das ist doch OK so.