Mein Lieblingspsalm.
Ich hatte kürzlich meine Bloggerkollegen und meine Leser nach ihrem Lieblingspsalm gefragt.
Ich war angenehm überrascht, muss ich sagen, zunächst von der Vielzahl der Antworten und auch über deren Unterschiedlichkeit. Herzlichen Dank! Das zeigt, dass die zeitlose Sprache der Psalmen, die Gottesbezüge, die darin so innig ausformuliert werden - was manchmal hin bis zum tiefsten Verzweiflungsschrei geht - von ewiger Gültigkeit ist und Menschen jedes Zeitalters immer noch zutiefst anspricht, auch wenn unsere Lebens- und Erlebenswelten sich mittlerweile vollständig geändert haben.
Und jetzt kommt, wie versprochen, mein Lieblingspsalm. Er beschreibt eine Lebenslage, die uns heute vermutlich fremder geworden ist, als zum Beispiel ein verzweifelter Schrei aus der Tiefe oder sogar die Bitte um Reinwaschung von Sünde.
Der Text ist vollgepackt mit purer Schönheit.
[Was mich manchmal zu der Frage bringt, ob man heutzutage, in unserer entzauberten, durchdemokratisierten [nix gegen Demokratie als solche], durchgenderisierten und durchtechnisierten Welt überhaupt noch so etwas schreiben könnte. Viele Dichter stehen parat, um diese These zu widerlegen, freilich. Die meisten davon sind allerdings auch schon tot. Die Hochzeit von Prinz Albert neulich würde mich jedenfalls nicht zu einer solchen Dichtung inspirieren ;-) ]
[Ich nehm die Luther-Bibel, wenns recht ist. Die bin ich gewohnt.]
Lied zur Hochzeit des Königs. Eine Unterweisung der Söhne Korach, vorzusingen, nach der Weise »Lilien«, ein Brautlied.
Mein Herz dichtet ein feines Lied
einem König will ich es singen;
meine Zunge ist ein Griffel eines guten Schreibers:
Du bist der Schönste unter den Menschenkindern
voller Huld sind deine Lippen;
wahrlich, Gott hat dich gesegnet für ewig.
Gürte dein Schwert an die Seite, du Held,
und schmücke dich herrlich!
Es möge dir gelingen in deiner Herrlichkeit.
Zieh einher für die Wahrheit
in Sanftmut und Gerechtigkeit,
so wird deine rechte Hand Wunder vollbringen.
Scharf sind deine Pfeile, dass Völker vor dir fallen;
sie dringen ins Herz der Feinde des Königs.
Gott, dein Thron bleibt immer und ewig;
das Zepter deines Reichs ist ein gerechtes Zepter.
Du liebst Gerechtigkeit
und hassest gottloses Treiben;
darum hat dich der Herr, dein Gott, gesalbt
mit Freudenöl wie keinen deinesgleichen.
Deine Kleider sind lauter Myrrhe, Aloe und Kassia;
aus Elfenbeinpalästen erfreut dich Saitenspiel.
In deinem Schmuck gehen Töchter von Königen;
die Braut steht zu deiner Rechten in Goldschmuck aus Ofir.
Höre, Tochter, sieh und neige dein Ohr:
Vergiss dein Volk und dein Vaterhaus!
Den König verlangt nach deiner Schönheit;
denn er ist dein Herr und du sollst ihm huldigen.
Die Tochter Tyrus kommt mit Geschenken;
die Reichen im Volk suchen deine Gunst.
Die Königstochter ist mit Perlen geschmückt;
sie ist mit goldenen Gewändern bekleidet.
Man führt sie in gestickten Kleidern zum König;
Jungfrauen folgen ihr, ihre Gespielinnen führt man zu dir.
Man führt sie hin mit Freude und Jubel;
sie ziehen ein in des Königs Palast.
An deiner Väter statt werden deine Söhne sein;
die wirst du zu Fürsten setzen in aller Welt.
Ich will deinen Namen kundmachen von Kind zu Kindeskind;
darum werden dir danken die Völker immer und ewig.
Ich war angenehm überrascht, muss ich sagen, zunächst von der Vielzahl der Antworten und auch über deren Unterschiedlichkeit. Herzlichen Dank! Das zeigt, dass die zeitlose Sprache der Psalmen, die Gottesbezüge, die darin so innig ausformuliert werden - was manchmal hin bis zum tiefsten Verzweiflungsschrei geht - von ewiger Gültigkeit ist und Menschen jedes Zeitalters immer noch zutiefst anspricht, auch wenn unsere Lebens- und Erlebenswelten sich mittlerweile vollständig geändert haben.
Und jetzt kommt, wie versprochen, mein Lieblingspsalm. Er beschreibt eine Lebenslage, die uns heute vermutlich fremder geworden ist, als zum Beispiel ein verzweifelter Schrei aus der Tiefe oder sogar die Bitte um Reinwaschung von Sünde.
Der Text ist vollgepackt mit purer Schönheit.
[Was mich manchmal zu der Frage bringt, ob man heutzutage, in unserer entzauberten, durchdemokratisierten [nix gegen Demokratie als solche], durchgenderisierten und durchtechnisierten Welt überhaupt noch so etwas schreiben könnte. Viele Dichter stehen parat, um diese These zu widerlegen, freilich. Die meisten davon sind allerdings auch schon tot. Die Hochzeit von Prinz Albert neulich würde mich jedenfalls nicht zu einer solchen Dichtung inspirieren ;-) ]
[Ich nehm die Luther-Bibel, wenns recht ist. Die bin ich gewohnt.]
Lied zur Hochzeit des Königs. Eine Unterweisung der Söhne Korach, vorzusingen, nach der Weise »Lilien«, ein Brautlied.
Mein Herz dichtet ein feines Lied
einem König will ich es singen;
meine Zunge ist ein Griffel eines guten Schreibers:
Du bist der Schönste unter den Menschenkindern
voller Huld sind deine Lippen;
wahrlich, Gott hat dich gesegnet für ewig.
Gürte dein Schwert an die Seite, du Held,
und schmücke dich herrlich!
Es möge dir gelingen in deiner Herrlichkeit.
Zieh einher für die Wahrheit
in Sanftmut und Gerechtigkeit,
so wird deine rechte Hand Wunder vollbringen.
Scharf sind deine Pfeile, dass Völker vor dir fallen;
sie dringen ins Herz der Feinde des Königs.
Gott, dein Thron bleibt immer und ewig;
das Zepter deines Reichs ist ein gerechtes Zepter.
Du liebst Gerechtigkeit
und hassest gottloses Treiben;
darum hat dich der Herr, dein Gott, gesalbt
mit Freudenöl wie keinen deinesgleichen.
Deine Kleider sind lauter Myrrhe, Aloe und Kassia;
aus Elfenbeinpalästen erfreut dich Saitenspiel.
In deinem Schmuck gehen Töchter von Königen;
die Braut steht zu deiner Rechten in Goldschmuck aus Ofir.
Höre, Tochter, sieh und neige dein Ohr:
Vergiss dein Volk und dein Vaterhaus!
Den König verlangt nach deiner Schönheit;
denn er ist dein Herr und du sollst ihm huldigen.
Die Tochter Tyrus kommt mit Geschenken;
die Reichen im Volk suchen deine Gunst.
Die Königstochter ist mit Perlen geschmückt;
sie ist mit goldenen Gewändern bekleidet.
Man führt sie in gestickten Kleidern zum König;
Jungfrauen folgen ihr, ihre Gespielinnen führt man zu dir.
Man führt sie hin mit Freude und Jubel;
sie ziehen ein in des Königs Palast.
An deiner Väter statt werden deine Söhne sein;
die wirst du zu Fürsten setzen in aller Welt.
Ich will deinen Namen kundmachen von Kind zu Kindeskind;
darum werden dir danken die Völker immer und ewig.
ElsaLaska - 18. Jul, 21:55
sehr schön
*augenzumachtundseufzt*
Just my two cents...
Bruder Roland Faustin "Singt das Lied der Lilien"