Alexander Kissler wirft einen Blick nach Frankreich
und schreibt über das Phänomen der "Manif pour tous" - den öffentlichen Protesten Hunderttausender von Staatsbürgern, die bunt über sämtliche politischen und konfessionellen Grenzen hinausgreifen, gegen die Gleichstellung von Ehe mit eingetragener Lebensgemeinschaft. Selbst Homosexuelle nehmen an diesen - in der deutschen Berichterstattung weitgehend totgeschwiegenen - Protestmärschen teil.
Begleitet werden die "Manif pour tous" von einer engagierten intellektuellen Debatte - die teils zu erstaunlichen, in Deutschland vermutlich so nicht möglichen freien Beiträgen von Feministinnen und Linken führt.
>>Der öffentliche Streit wider die „Ehe für alle“ hat – auch darüber mag der deutsche Michel nicht hinwegkommen – intellektuell scharfe Debattenbeiträge hervorgebracht. Eine bunte Koalition stellt die legitime anthropologische Frage, ob es einer Gesellschaft bekomme, wenn sie ihren zentralen natürlichen Baustein, die Familie, frei zur Disposition stellt. Die Philosophin und Feministin Sylviane Agacinski etwa, Gattin des ehemaligen sozialistischen Premiers Lionel Jospin, warnte in „Le Monde“ vor dem Konstrukt der „gleichgeschlechtlichen Elternschaft“. Es gebe immer genau einen Vater und genau eine Mutter, selbst wenn ein Part verheimlicht werde, was bei den Kindern oft zu „seelischen Verwüstungen“ führe. Auch Leihmutterschaft sei Mutterschaft, niemand habe „zwei Mütter“ oder „zwei Väter“. Die Psychoanalytiker Monette Vacquin und Jean-Pierre Winter wiederum lehnen die „Neutralisierung der Geschlechtlichkeit und die Aufhebung von Herkunft“ ab, warnen vor „unabsehbaren psychischen Folgen für alle“ und geben zu bedenken: „ In allen Bereichen fordern Gleichstellungsfanatiker heute die Parität von Männern und Frauen. Der Geschlechtsunterschied wird so massiv politisiert wie nie zuvor in der europäischen Geschichte. Und ausgerechnet bei der Ehe und bei Eltern soll er keine Rolle mehr spielen?“<<
Ganzen Artikel, der zugleich ein kleines Lehrstück über Demokratie ist, hier lesen.
Begleitet werden die "Manif pour tous" von einer engagierten intellektuellen Debatte - die teils zu erstaunlichen, in Deutschland vermutlich so nicht möglichen freien Beiträgen von Feministinnen und Linken führt.
>>Der öffentliche Streit wider die „Ehe für alle“ hat – auch darüber mag der deutsche Michel nicht hinwegkommen – intellektuell scharfe Debattenbeiträge hervorgebracht. Eine bunte Koalition stellt die legitime anthropologische Frage, ob es einer Gesellschaft bekomme, wenn sie ihren zentralen natürlichen Baustein, die Familie, frei zur Disposition stellt. Die Philosophin und Feministin Sylviane Agacinski etwa, Gattin des ehemaligen sozialistischen Premiers Lionel Jospin, warnte in „Le Monde“ vor dem Konstrukt der „gleichgeschlechtlichen Elternschaft“. Es gebe immer genau einen Vater und genau eine Mutter, selbst wenn ein Part verheimlicht werde, was bei den Kindern oft zu „seelischen Verwüstungen“ führe. Auch Leihmutterschaft sei Mutterschaft, niemand habe „zwei Mütter“ oder „zwei Väter“. Die Psychoanalytiker Monette Vacquin und Jean-Pierre Winter wiederum lehnen die „Neutralisierung der Geschlechtlichkeit und die Aufhebung von Herkunft“ ab, warnen vor „unabsehbaren psychischen Folgen für alle“ und geben zu bedenken: „ In allen Bereichen fordern Gleichstellungsfanatiker heute die Parität von Männern und Frauen. Der Geschlechtsunterschied wird so massiv politisiert wie nie zuvor in der europäischen Geschichte. Und ausgerechnet bei der Ehe und bei Eltern soll er keine Rolle mehr spielen?“<<
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ElsaLaska - 18. Jun, 21:42
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