Un Pastore.
[Update aus gegebenem Anlass.]
Ich werde am Tag circa fünf Mal gefragt, um welche Rasse es sich bei meinem Hund handelt. Immer wieder und wieder gebe ich die Antwort: Un pastore turco.
Pastore ist der italienische Ausdruck für einen Herdenschutzhund. Darin steckt unser deutsches Wort: Pastor, welches wiederum verweist auf den Hirten. Das italienische Wort meint nicht nur den guten Hirten, der das verirrte Lamm auf seinen Schultern nach Hause trägt - nein, der Ausdruck pastore bezeichnet einen, der die Herde schützt. Und zwar vor Wölfen. Einer, der in Farbe und Kennzeichen fast nicht von den Schafen in seiner Umgebung unterscheidbar ist. Es sei denn, er erhebt sich, um nach dem Rechten zu sehen. Dann ist ein türkischer Herdenschutzhund (und auch ein italienischer oder ein anderer dieser Rasse, wie ein Maremmano, ein Sarplaninac, ein Owtscharka) gigantisch anzusehen.
Das sind riesige Hunde, die träge den Tag verschlafen, und in der Dämmerung aktiv werden - die Zeit der Räuber. Mit unbeirrbarem Gespür patrouillieren sie sowohl bei Tagesanbruch als auch bei Sonnenuntergang um die Herde der ihnen Anbefohlenen herum und wenn es zu einem Angriff eines Bären, eines Luchs, eines Wolfes oder sogar eines Berglöwen kommt, dann kennen sie kein Halten mehr, und zwar bis zu ihrem eigenen Tod. Die Loyalität dieser Hunde ist Legende. Unzählige Märchen, Begebenheiten, Sagen werden über ihre Treue und ihre Kampfesbereitschaft erzählt. In der Türkei gehören sie zur Folklore. Jeder weiß von einem Kleinkind zu berichten, dass durch einen mutigen und tapferen Kangalhund vor den Wölfen bewahrt wurde. Derjenige Türke, der gar einen Kangal sein eigen nennt, welcher einen Wolf in hartem Zweikampf erlegen konnte, ist ein stolzer und gefeierter Mann und man bringt andere Kangalhunde zu ihm, um diese tapfere Linie genetisch fortsetzen zu können. Auf der anderen Seite besteht eine jahrtausendalte strikte genetische Auslese darin, dass Kangalhunde erbarmungslos getötet werden, sollten sie auch nur den Funken einer Aggression gegenüber Schutzbefohlenen, also Kindern und Lämmern oder Schafen, sprich Schwachen, aufweisen.
Auf die Würde und die Erhabenheit dieser Hunde wird in der alten Literatur schon seit biblischen Zeiten immer wieder hingewiesen, wie auch bei diesem Zitat eines türkischen Universalgelehrten aus dem 17. Jahrhundert:
"Sie führten in doppelten Ketten riesige Rüden, so groß wie Esel und so wild wie Löwen. Die Hunde trugen reich verzierte Decken und silberne Stachelhalsbänder. Diese Hunde können es nicht nur mit jedem Wolf aufnehmen, der ihre Herde bedroht, sondern würden auch nicht vor einem Feuer spuckenden Drachen halt machen. Die Hirten achten mit äußerster Sorgfalt darauf, dass diese Hunderasse rein bleibt" (Quelle: sivas-kangal.de)
Es wäre schön, wenn sich einige unserer menschlichen "Pastoren" in der Kirche gewisser Qualitäten eines genuinen Herdenbeschützers erinnern könnten.
(Foto auf sivas-kangal.de)
Ich werde am Tag circa fünf Mal gefragt, um welche Rasse es sich bei meinem Hund handelt. Immer wieder und wieder gebe ich die Antwort: Un pastore turco.
Pastore ist der italienische Ausdruck für einen Herdenschutzhund. Darin steckt unser deutsches Wort: Pastor, welches wiederum verweist auf den Hirten. Das italienische Wort meint nicht nur den guten Hirten, der das verirrte Lamm auf seinen Schultern nach Hause trägt - nein, der Ausdruck pastore bezeichnet einen, der die Herde schützt. Und zwar vor Wölfen. Einer, der in Farbe und Kennzeichen fast nicht von den Schafen in seiner Umgebung unterscheidbar ist. Es sei denn, er erhebt sich, um nach dem Rechten zu sehen. Dann ist ein türkischer Herdenschutzhund (und auch ein italienischer oder ein anderer dieser Rasse, wie ein Maremmano, ein Sarplaninac, ein Owtscharka) gigantisch anzusehen.
Das sind riesige Hunde, die träge den Tag verschlafen, und in der Dämmerung aktiv werden - die Zeit der Räuber. Mit unbeirrbarem Gespür patrouillieren sie sowohl bei Tagesanbruch als auch bei Sonnenuntergang um die Herde der ihnen Anbefohlenen herum und wenn es zu einem Angriff eines Bären, eines Luchs, eines Wolfes oder sogar eines Berglöwen kommt, dann kennen sie kein Halten mehr, und zwar bis zu ihrem eigenen Tod. Die Loyalität dieser Hunde ist Legende. Unzählige Märchen, Begebenheiten, Sagen werden über ihre Treue und ihre Kampfesbereitschaft erzählt. In der Türkei gehören sie zur Folklore. Jeder weiß von einem Kleinkind zu berichten, dass durch einen mutigen und tapferen Kangalhund vor den Wölfen bewahrt wurde. Derjenige Türke, der gar einen Kangal sein eigen nennt, welcher einen Wolf in hartem Zweikampf erlegen konnte, ist ein stolzer und gefeierter Mann und man bringt andere Kangalhunde zu ihm, um diese tapfere Linie genetisch fortsetzen zu können. Auf der anderen Seite besteht eine jahrtausendalte strikte genetische Auslese darin, dass Kangalhunde erbarmungslos getötet werden, sollten sie auch nur den Funken einer Aggression gegenüber Schutzbefohlenen, also Kindern und Lämmern oder Schafen, sprich Schwachen, aufweisen.
Auf die Würde und die Erhabenheit dieser Hunde wird in der alten Literatur schon seit biblischen Zeiten immer wieder hingewiesen, wie auch bei diesem Zitat eines türkischen Universalgelehrten aus dem 17. Jahrhundert:
"Sie führten in doppelten Ketten riesige Rüden, so groß wie Esel und so wild wie Löwen. Die Hunde trugen reich verzierte Decken und silberne Stachelhalsbänder. Diese Hunde können es nicht nur mit jedem Wolf aufnehmen, der ihre Herde bedroht, sondern würden auch nicht vor einem Feuer spuckenden Drachen halt machen. Die Hirten achten mit äußerster Sorgfalt darauf, dass diese Hunderasse rein bleibt" (Quelle: sivas-kangal.de)
Es wäre schön, wenn sich einige unserer menschlichen "Pastoren" in der Kirche gewisser Qualitäten eines genuinen Herdenbeschützers erinnern könnten.
(Foto auf sivas-kangal.de)
ElsaLaska - 21. Nov, 01:24
Aber warum heißt der Hund "Rasul". Das war doch sein Name ? Oder?