Verneinung oder Bejahung I.
>>Seitdem die Aufklärung, die Vernunft, das zusammenschauende, zusammenfassende Denken entthront und den auf das Einzelne, auf die Besonderung ausgehenden Verstand zum Alleinherrscher gemacht hatte, zerfiel der innere Haushalt des Menschen, seine geistige Einheit in ein Nebeneinander von Kräften und Funktionen. Statt von Seele sprach man von psychischen Vorgängen. Das Bewußtsein, ein Ich, der schöpferische Träger lebendiger Kräfte zu sein, ging dem Gebildeten mehr und mehr verloren. Und seitdem Kant und seine Schule das transzendentale Subjekt zum autonomen Gesetzgeber der Objektwelt, ja auch des eigenen empirischen Bewußtseins erhob, seitdem man an Stelle der Objektivität der Dinge und des eigenen Selbst nur mehr von einer logisch objektiven Gültigkeitt, von einem "rein logischen Subjekt" zu sprechen wagte, trat eine unheilvolle Lähmung des gesamten Wirklichkeitsbewußtsein ein. Die Philosophie "Als ob" hier und der "Solipsismus" dort wurden das Gespenst, das alles Blut aus dem Wollen und Handeln sog. Der autonome, von Gott losgelöste und der einsame, vom Volkstum, von der Gemeinschaft weggerissene Mensch wurde nun auch von seinem empirischen Ich getrennt, ein Mensch "als ob" und damit steril, unfruchtbar, der vom Geist der "Kritik" zerfressene, wirklichkeitsfremde Mensch, der Mensch der bloßen Verneinung.<<
[zitiert aus der Einführung zu "Das Wesen des Katholizismus" von Karl Adam. Das Zitat geht noch weiter. Die Fortsetzung kommt dann als "Verneinung und Bejahung II".]
[zitiert aus der Einführung zu "Das Wesen des Katholizismus" von Karl Adam. Das Zitat geht noch weiter. Die Fortsetzung kommt dann als "Verneinung und Bejahung II".]
ElsaLaska - 31. Dez, 13:32
Jau,