Noch ne Revo ...
Es muss doch irgendeine Art der spirituellen Selbstverteidigung gegen hingemurkste Kumba-Ya-Messen geben, dachte ich mir heute auch noch bei diesem Eintrag von Sponsa Agni, okay, die geschilderte Messe war Kumba Ya frei, aber ich ärgere mich zum Beispiel auch seit ich katholisch bin über die Kalamitäten, in die man gerät, wenn man davon überzeugt ist, dass Mundkommunion die für einen selbst einzig mögliche und richtige Art ist, die Kommunion zu empfangen. Der Austeilende ist da manchmal nämlich anderer Meinung. Sponsa Agni spricht in ihrem Eintrag gar von "Ekel". Was ich davon halte, brauche ich gar nicht ausführen.
Wie oft dachte ich schon: Komm, lass es. Mach es dir einfach, lass es dir doch in die Hand geben, dann fällst du nicht auf. [Hat nie funktioniert, weil ich es einfach nicht KANN. Innerer Widerstand.]
Genau diese Art von, ich nenne es einfach mal Versuchungen, ist es, die mich auch bei einer nicht angemessen zelebrierten Messe verzweifeln lassen. Ob es "schlimm" ist, die Liturgie nicht wie vorgeschrieben auszuführen ist mir dabei zweitrangig. Viel schlimmer ist es, wenn mich allerheftigste Emotionen in der Bank befallen. Denn das Blöde ist ja, niemand rechnet damit, dass man in eine katholische Messe geht und GARKEINE katholische Messe gefeiert wird.
Also ich jedenfalls nicht, aber ich bin wohl noch nicht abgebrüht genug, um bei den ersten Anzeichen aufzustehen und hinauszugehen. So sitze ich dann also da, die Hände vors Gesicht geschlagen, um den armen Priester vor meinen Torpedoblicken zu schützen, die ihn auf der Stelle tot umfallen lassen würden. Noch schlimmer wird es, wenn ich das dringende Bedürfnis habe, in Tränen auszubrechen. Das ganze emotionale Kaleidoskop.
Zwei Tage lang habe ich mir ernsthaft überlegt, ob mein Ego noch zu groß ist. Vielleicht bin ich nicht demütig genug? Andere Christen in anderen Teilen der Welt können nichtmal Messe feiern, haben keine Kirche etc ...
Ich bin wirklich bemüht, zuerst immer bei mir nach Ansätzen zu einer Verbesserung zu suchen. Nur: Ich habe es ja nicht in der Hand. ICH für meinen Teil gehe ja nur in die Messe, weil ich in eine Messe gehen will. Wenn dann keine gefeiert wird, die den Namen verdient, und ich deswegen Zustände kriege ist das zwar keine Glanzleistung, aber immerhin habe ich mir einmal das Verständnis für die Eigenart der Messe hart erarbeiten müssen. Ansonsten hätte ich auch protestantisch bleiben können.
Damit wir uns richtig verstehen: Ich sitze da nicht mit dem Messbuch und streiche die Stellen an, die vergessen, verändert, ersetzt wurden, und beschließe dann, einen biblischen Wutanfall zu bekommen. Nein, ich sitze da und erwarte eine katholische Messe, freue mich darauf, kriege irgendetwas aufserviert und deswegen, ganz ohne Vorsatz und eigenes Zutun, irgendwann einen roten Kopf und dazu auch noch ein schlechtes Gewissen. Obwohl das wer ganz anders haben sollte.
[Im Übrigen scheint es mir ein spezifisches Problem deutscher Messen zu sein. Die Italiener können zwar auch rumspinnen, aber sie neigen hinsichtlich des Ablaufs der Messe normalerweise nicht dazu.]
Ich möchte also die Messe besuchen und freue mich darauf, und komme manchmal (natürlich nicht immer) heraus, und könnte ein Kettensägenmassaker veranstalten. Die nächste Überlegung war zwangsläufig: So, mir reicht es jetzt, das kann es doch nicht sein. Am Besten gehe ich nur noch in die Alte Messe.
Ich will aber eigentlich öfter in die Messe gehen, und Alte Messe ist alles momentan, nur nicht öfter. Und immer ein Stück weit zu fahren, hier wie in Italien [wo es Deo gratias die phantastischen Francescani dell'Immacolata in Campocavallo gibt.]
Mit dem Priester darüber reden, dass mir seine letzte Messe aber gar nicht so gut "gefallen" hat?
Schon. Nur sehe ich nicht ein, wieso ich ihm erklären muss, dass er seinen Job bitteschön gescheit machen soll - vermutlich sieht er es auch ganz anders, weil den kfd-Frauen hat gerade diese Messe so supergut gefallen. Dann find mal Argumente. Ich bin nicht die Kongregation für Liturgie und Gottesdienstordnung. Leider.
Die einzige Möglichkeit zur spirituellen Selbstverteidigung, die mir in diesem Stadium des Nachdenkens einfiel, war, deutsche Gemeindemessen nur noch bekleidet mit einem weißen T-Shirt zu besuchen [also nicht nur T-Shirt, auch noch Hose oder Rock dazu natürlich], auf dem vorne drauf steht:
SAVE THE LITURGY - SAVE THE WORLD!
Und direkt unter dieser Zeile dann:
[Also das Motto unseres geschätzten Father Z. Es gibt auch Kaffeetassen mit diesem Motto, aber wenn ich mit der Kaffeetasse in der Hand zur Kommunion antrete, legen sie mir womöglich noch das Allerheiligste hinein.]
Das Gute wäre, MIR ginge es erheblich besser [also doch noch zuviel Ego, liebe Elsa*gg*], der Priester, der sich zufällig gerade mal an dem Tag an die Rubriken gehalten hat, fühlt sich bestätigt - und derjenige, der es nicht getan hat, hat dann Gelegenheit, nicht nur anlässlich meines Wunsches für Mundkommunion irritiert zu sein. Der Rest der Gemeinde kann womöglich sowieso nur Kumba Ya-Englisch und wird sich also nicht viel dabei denken.
[Gute Lösung?]
Dybart?
Wie oft dachte ich schon: Komm, lass es. Mach es dir einfach, lass es dir doch in die Hand geben, dann fällst du nicht auf. [Hat nie funktioniert, weil ich es einfach nicht KANN. Innerer Widerstand.]
Genau diese Art von, ich nenne es einfach mal Versuchungen, ist es, die mich auch bei einer nicht angemessen zelebrierten Messe verzweifeln lassen. Ob es "schlimm" ist, die Liturgie nicht wie vorgeschrieben auszuführen ist mir dabei zweitrangig. Viel schlimmer ist es, wenn mich allerheftigste Emotionen in der Bank befallen. Denn das Blöde ist ja, niemand rechnet damit, dass man in eine katholische Messe geht und GARKEINE katholische Messe gefeiert wird.
Also ich jedenfalls nicht, aber ich bin wohl noch nicht abgebrüht genug, um bei den ersten Anzeichen aufzustehen und hinauszugehen. So sitze ich dann also da, die Hände vors Gesicht geschlagen, um den armen Priester vor meinen Torpedoblicken zu schützen, die ihn auf der Stelle tot umfallen lassen würden. Noch schlimmer wird es, wenn ich das dringende Bedürfnis habe, in Tränen auszubrechen. Das ganze emotionale Kaleidoskop.
Zwei Tage lang habe ich mir ernsthaft überlegt, ob mein Ego noch zu groß ist. Vielleicht bin ich nicht demütig genug? Andere Christen in anderen Teilen der Welt können nichtmal Messe feiern, haben keine Kirche etc ...
Ich bin wirklich bemüht, zuerst immer bei mir nach Ansätzen zu einer Verbesserung zu suchen. Nur: Ich habe es ja nicht in der Hand. ICH für meinen Teil gehe ja nur in die Messe, weil ich in eine Messe gehen will. Wenn dann keine gefeiert wird, die den Namen verdient, und ich deswegen Zustände kriege ist das zwar keine Glanzleistung, aber immerhin habe ich mir einmal das Verständnis für die Eigenart der Messe hart erarbeiten müssen. Ansonsten hätte ich auch protestantisch bleiben können.
Damit wir uns richtig verstehen: Ich sitze da nicht mit dem Messbuch und streiche die Stellen an, die vergessen, verändert, ersetzt wurden, und beschließe dann, einen biblischen Wutanfall zu bekommen. Nein, ich sitze da und erwarte eine katholische Messe, freue mich darauf, kriege irgendetwas aufserviert und deswegen, ganz ohne Vorsatz und eigenes Zutun, irgendwann einen roten Kopf und dazu auch noch ein schlechtes Gewissen. Obwohl das wer ganz anders haben sollte.
[Im Übrigen scheint es mir ein spezifisches Problem deutscher Messen zu sein. Die Italiener können zwar auch rumspinnen, aber sie neigen hinsichtlich des Ablaufs der Messe normalerweise nicht dazu.]
Ich möchte also die Messe besuchen und freue mich darauf, und komme manchmal (natürlich nicht immer) heraus, und könnte ein Kettensägenmassaker veranstalten. Die nächste Überlegung war zwangsläufig: So, mir reicht es jetzt, das kann es doch nicht sein. Am Besten gehe ich nur noch in die Alte Messe.
Ich will aber eigentlich öfter in die Messe gehen, und Alte Messe ist alles momentan, nur nicht öfter. Und immer ein Stück weit zu fahren, hier wie in Italien [wo es Deo gratias die phantastischen Francescani dell'Immacolata in Campocavallo gibt.]
Mit dem Priester darüber reden, dass mir seine letzte Messe aber gar nicht so gut "gefallen" hat?
Schon. Nur sehe ich nicht ein, wieso ich ihm erklären muss, dass er seinen Job bitteschön gescheit machen soll - vermutlich sieht er es auch ganz anders, weil den kfd-Frauen hat gerade diese Messe so supergut gefallen. Dann find mal Argumente. Ich bin nicht die Kongregation für Liturgie und Gottesdienstordnung. Leider.
Die einzige Möglichkeit zur spirituellen Selbstverteidigung, die mir in diesem Stadium des Nachdenkens einfiel, war, deutsche Gemeindemessen nur noch bekleidet mit einem weißen T-Shirt zu besuchen [also nicht nur T-Shirt, auch noch Hose oder Rock dazu natürlich], auf dem vorne drauf steht:
SAVE THE LITURGY - SAVE THE WORLD!
Und direkt unter dieser Zeile dann:
[Also das Motto unseres geschätzten Father Z. Es gibt auch Kaffeetassen mit diesem Motto, aber wenn ich mit der Kaffeetasse in der Hand zur Kommunion antrete, legen sie mir womöglich noch das Allerheiligste hinein.]
Das Gute wäre, MIR ginge es erheblich besser [also doch noch zuviel Ego, liebe Elsa*gg*], der Priester, der sich zufällig gerade mal an dem Tag an die Rubriken gehalten hat, fühlt sich bestätigt - und derjenige, der es nicht getan hat, hat dann Gelegenheit, nicht nur anlässlich meines Wunsches für Mundkommunion irritiert zu sein. Der Rest der Gemeinde kann womöglich sowieso nur Kumba Ya-Englisch und wird sich also nicht viel dabei denken.
[Gute Lösung?]
Dybart?
ElsaLaska - 23. Okt, 23:15
Zum anderen: So ein Shirt würde ich keine schlechte Idee finden. Ich neige eher dazu, im kleinen zu Wirken - im Fall Kindergottesdienst hieß das, daß ich hier eine Ausnahme beim Mitsingen machte, wenn es um das Vaterunser ging - hier wurde nämlich immer "Nimm uns als Deine Kinder an" angestimmt. Ich finde es richtig und wichtig beim "normalen" Vater Unser zu bleiben, deshalb habe ich an dieser Stelle still jenes gebetet. Und im Allgemeinen Fall heißt das, daß ich nur den Menschen links und rechts neben mir die Hand zum Friedensgruß reiche - wenn das jeder tut, sind wir einander eh "über Handschlag" verbunden - und beim Lamm Gottes andächtig mitbete - mit auf die Brust klopfen etc. Na ja, und meistens empfange ich den Herrn per Mundkommunion. Und knie halt an den Stellen, wo es sein muß, selbst wenn keine Kniebank vor mir ist. Ich bin überzeugt, daß man so still seinen kleinen Einfluß haben kann - ich kann mich noch erinnern, wie bei einer Fronleichnamsmesse einige Jugendliche auf einen Freund und mich herabblickten (verwundert), weil wir nach dem Sanctus knieten - und irgendwann haben sie mitgemacht. Und dem Pfarrer mailen, ansprechen etc. würde ich auf jeden Fall nach wiederholungstaten tun. Nicht pampig, sondern wie Du Dich ja gut ausdrücken kannst: Freundlich, Humorvoll, Pointiert.
zur spirituellen Selbstverteidigung
Slow down - freu dich nach der Kommunion die Hostie auf der Zunge empfangen zu haben und du nun eine Monstranz für Jesus Christus sein darfst. Geh glücklich freudestrahlend aus der Kirche und lass dein Herz zum Herrn sprechen.
Das ist alles, was man machen kann, neben beten das es besser wird, in der Gewissheit dass es wirklich besser wird.
Uns Laien sind oft die Hände gebunden .- auch aus gutem Grund, denn wenn es andersrum wäre, könnte man nicht einmal mehr die Papst-Messe vor den Laien bewahren.
Wenn der Pfarrer auf uns nicht reagiert und der Bischof ebenso nicht, dann siehe oben.
Liebe Grüße von einer, der es genauso geht in der eigenen Pfarrei.