Das war das Signal für mich und andere Kollegen.
In seinem Editorial zum aktuellen Vatican-Magazin weist Guido Horst auf einen interessanten Punkteplan hin, der von den säkularen Medien hinsichtlich der katholischen Kirche penibel eingehalten wird.
http://www.vatican-magazin.de/archiv/2010/6-2010/editorial_6-10.pdf
Daraus lässt sich mit relativ wenig Mühe eine Gegenstrategie für uns katholische Blogger ableiten:
Erstens sei die Kirche eine machtvolle Institution. Diese Macht sei aus Prinzip schon mal zu „knacken“, man gehe jedem Haarriss nach, aus dem beim nächsten Frost ein Absprengsel werde. Denn Macht brauche eine kritische Begleitung.
Die "Macht" unserer Kirche ist eine spirituelle. Und sie ist eine praktische zur gleichen Zeit. Die Antwort auf diesen Punkt kann nur sein: Die spirituelle Macht der katholische Kirche herausstreichen, den karitativen Aspekt - den praktischen Punkt dieser Macht - immer wieder betonen. Hinweisen auf Leistungen auf diesem Gebiet, die keine andere Institution derzeit erbringen kann und mag.
Zweitens müsse die Kirche kritisiert werden, weil sie viele Fragen hoch halte, die nicht mehr in die heutige Zeit passten: Nein zur Abtreibung, Keuschheit, die Stellung zur Homosexualität und so weiter. Vor allem sei das Thema Sex sei da sehr wichtig.
Genau aus diesem Grund wird das Thema Sex für uns katholische Blogger plötzlich sensationell unwichtig. Wir bloggen nicht mehr über Streitfragen zur Sexualmoral unserer Kirche. Das haben wir gar nicht nötig. Stattdessen betonen wir laufend, was für ein ausgeglichenes, tolles, erfüllendes Privatleben wir haben und wie ungemein sexy Gänsweins Schorsch daherkommt. Abtreibung fällt natürlich heraus, immerhin geht es da um mehr. Wir schreiben unverkrampft darüber, bloggen Videos von sogenannten "Zellhaufen", die bereits in der zwanzigsten Woche dazu fähig sind, in die Kamera zu winken und appellieren möglichst an das, was bei der Rotte unter Welpenschutz fällt.
Zum Dritten mute die Kirche den Menschen Dinge zu, die vorwissenschaftlich und voraufklärerisch seien, wie etwa Wunder.
Seht ihr meine zur Kung-Fu-Kralle ausgestreckte Hand, die sich hypnotisch winkend in meine Richtung - "Komm doch!" - bewegt? Wir schreiben über Wunder! Je mehr, desto besser. Je verrückter und poetischer, desto lieber! Und das Beste ist: Wir - in der katholischen Kirche - haben genügend davon! Sie stehen uns zur vollen Verfügung. Ja zu katholischen Wundern! Nein, zu diesen lieblosen Maschinenmenschen, die behaupten, es gäbe keine! Sind sie jemals vor Sonnenaufgang wach geworden? Falls ja, dann nur verkatert im Smog einer Großstadt in einer versifften Souterrainwohnung. WUNDER! Let's Go, Brother's n Sisters!
Und viertens sei die Kirche vordemokratisch. Allein deswegen schon müsse sie bekämpft werden.
Zerschlagt diesen Agitprop! Kirche ist hierarchisch und somit nach göttlicher Ordnung organisiert. Zeigt ihnen, dass wir keine Duckmäuser sind, sondern unsere Meinung klipp und klar, innerhalb eines demokratischen Diskurses, tolerant und weltoffen,witziger als unsere Gegner sogar, äußern können. Zeigt ihnen postdemokratisch den Vogel für diese Auffassung. Vermittelt ihnen, dass wir keine Idioten sind, sondern ganz normale Menschen in einer hoffentlich demokratisch bleibenden Gesellschaft. Mit Gedanken wie: Hach, Schäuble nervt oder Ohne Angela ging's besser. Deutschland wird Sieben zu Null siegen im nächsten Spiel. Dreht den Spieß um! Wer nicht unterscheiden kann zwischen dem Glauben an eine göttliche Ordnung und daher gleich jedem Katholiken die Fähigkeit zur Demokratie abspricht, braucht einen gründlichen Dämpfer.
WIR können unterscheiden zwischen Welt und Gottes Reich, IHR nicht? Dann werdet ihr allerdings dazulernen müssen.
http://www.vatican-magazin.de/archiv/2010/6-2010/editorial_6-10.pdf
Daraus lässt sich mit relativ wenig Mühe eine Gegenstrategie für uns katholische Blogger ableiten:
Erstens sei die Kirche eine machtvolle Institution. Diese Macht sei aus Prinzip schon mal zu „knacken“, man gehe jedem Haarriss nach, aus dem beim nächsten Frost ein Absprengsel werde. Denn Macht brauche eine kritische Begleitung.
Die "Macht" unserer Kirche ist eine spirituelle. Und sie ist eine praktische zur gleichen Zeit. Die Antwort auf diesen Punkt kann nur sein: Die spirituelle Macht der katholische Kirche herausstreichen, den karitativen Aspekt - den praktischen Punkt dieser Macht - immer wieder betonen. Hinweisen auf Leistungen auf diesem Gebiet, die keine andere Institution derzeit erbringen kann und mag.
Zweitens müsse die Kirche kritisiert werden, weil sie viele Fragen hoch halte, die nicht mehr in die heutige Zeit passten: Nein zur Abtreibung, Keuschheit, die Stellung zur Homosexualität und so weiter. Vor allem sei das Thema Sex sei da sehr wichtig.
Genau aus diesem Grund wird das Thema Sex für uns katholische Blogger plötzlich sensationell unwichtig. Wir bloggen nicht mehr über Streitfragen zur Sexualmoral unserer Kirche. Das haben wir gar nicht nötig. Stattdessen betonen wir laufend, was für ein ausgeglichenes, tolles, erfüllendes Privatleben wir haben und wie ungemein sexy Gänsweins Schorsch daherkommt. Abtreibung fällt natürlich heraus, immerhin geht es da um mehr. Wir schreiben unverkrampft darüber, bloggen Videos von sogenannten "Zellhaufen", die bereits in der zwanzigsten Woche dazu fähig sind, in die Kamera zu winken und appellieren möglichst an das, was bei der Rotte unter Welpenschutz fällt.
Zum Dritten mute die Kirche den Menschen Dinge zu, die vorwissenschaftlich und voraufklärerisch seien, wie etwa Wunder.
Seht ihr meine zur Kung-Fu-Kralle ausgestreckte Hand, die sich hypnotisch winkend in meine Richtung - "Komm doch!" - bewegt? Wir schreiben über Wunder! Je mehr, desto besser. Je verrückter und poetischer, desto lieber! Und das Beste ist: Wir - in der katholischen Kirche - haben genügend davon! Sie stehen uns zur vollen Verfügung. Ja zu katholischen Wundern! Nein, zu diesen lieblosen Maschinenmenschen, die behaupten, es gäbe keine! Sind sie jemals vor Sonnenaufgang wach geworden? Falls ja, dann nur verkatert im Smog einer Großstadt in einer versifften Souterrainwohnung. WUNDER! Let's Go, Brother's n Sisters!
Und viertens sei die Kirche vordemokratisch. Allein deswegen schon müsse sie bekämpft werden.
Zerschlagt diesen Agitprop! Kirche ist hierarchisch und somit nach göttlicher Ordnung organisiert. Zeigt ihnen, dass wir keine Duckmäuser sind, sondern unsere Meinung klipp und klar, innerhalb eines demokratischen Diskurses, tolerant und weltoffen,witziger als unsere Gegner sogar, äußern können. Zeigt ihnen postdemokratisch den Vogel für diese Auffassung. Vermittelt ihnen, dass wir keine Idioten sind, sondern ganz normale Menschen in einer hoffentlich demokratisch bleibenden Gesellschaft. Mit Gedanken wie: Hach, Schäuble nervt oder Ohne Angela ging's besser. Deutschland wird Sieben zu Null siegen im nächsten Spiel. Dreht den Spieß um! Wer nicht unterscheiden kann zwischen dem Glauben an eine göttliche Ordnung und daher gleich jedem Katholiken die Fähigkeit zur Demokratie abspricht, braucht einen gründlichen Dämpfer.
WIR können unterscheiden zwischen Welt und Gottes Reich, IHR nicht? Dann werdet ihr allerdings dazulernen müssen.
ElsaLaska - 22. Jun, 02:36
D.h. also ...?
.???
PS:
Und zu deinem PS: Klingt wundervoll.