Josef Seifert: Der kämpfende Mensch
Auf dem Blog "Frischer Wind" gibt es laufend Auszüge daraus. Das hier ist aus Teil 7 der Reihe:
>>Es ist bedenkenswert, daß gerade in unserer Zeit eine Heilige zur Kirchenlehrerin erhoben wurde - Katharina von Siena -, die immer wieder darauf hingewiesen hat, daß das Stillschweigen und die Feigheit angesichts der in der Kirche und Gesellschaft grassierenden Irrtümer und Übel die größte Grausamkeit ist.
Plato hat seiner Zeit und Gesellschaft eine Diagnose gestellt, die wir weitgehend auf die unsere übertragen können. Wenn man kranken Kindern, so schreibt er, einmal einen Arzt schickt, der sie schneidet und brennt und so vom Geschwür befreit, und einmal einen Koch, der sie mit Süßigkeiten verwöhnt und so ihre Krankheit nur verschlimmert, so werden sie, wenn man sie gewähren läßt, den Koch mit Triumpfgeschrei empfangen, den Arzt aber aus der Stadt treiben.
Nicht anders machen es, sagt Plato, erwachsene Bürger: Den Philosophen, der die Ungerechtigkeiten aufdeckt, werden sie hinaustreiben und vielleicht sogar außerhalb der Stadt ans Kreuz schlagen, den Sophisten aber, der sie in schönen Illusionen wiegt, werden sie mit lautem Jubel begrüßen.
Wenn wir uns solcherart klarmachen, "was am Menschen ist", so werden wir immun sein gegen diesen falschen Vorwurf der Lieblosigkeit. Gewiß müssen wir uns beim Kampf gegen Übel und Irrtümer vor Lieblosigkeit in der Art und Weise des Vorgehens hüten, aber wir können uns deswegen nicht vom Kampf selbst dispensieren.<<
Weiterlesen hier.
>>Es ist bedenkenswert, daß gerade in unserer Zeit eine Heilige zur Kirchenlehrerin erhoben wurde - Katharina von Siena -, die immer wieder darauf hingewiesen hat, daß das Stillschweigen und die Feigheit angesichts der in der Kirche und Gesellschaft grassierenden Irrtümer und Übel die größte Grausamkeit ist.
Plato hat seiner Zeit und Gesellschaft eine Diagnose gestellt, die wir weitgehend auf die unsere übertragen können. Wenn man kranken Kindern, so schreibt er, einmal einen Arzt schickt, der sie schneidet und brennt und so vom Geschwür befreit, und einmal einen Koch, der sie mit Süßigkeiten verwöhnt und so ihre Krankheit nur verschlimmert, so werden sie, wenn man sie gewähren läßt, den Koch mit Triumpfgeschrei empfangen, den Arzt aber aus der Stadt treiben.
Nicht anders machen es, sagt Plato, erwachsene Bürger: Den Philosophen, der die Ungerechtigkeiten aufdeckt, werden sie hinaustreiben und vielleicht sogar außerhalb der Stadt ans Kreuz schlagen, den Sophisten aber, der sie in schönen Illusionen wiegt, werden sie mit lautem Jubel begrüßen.
Wenn wir uns solcherart klarmachen, "was am Menschen ist", so werden wir immun sein gegen diesen falschen Vorwurf der Lieblosigkeit. Gewiß müssen wir uns beim Kampf gegen Übel und Irrtümer vor Lieblosigkeit in der Art und Weise des Vorgehens hüten, aber wir können uns deswegen nicht vom Kampf selbst dispensieren.<<
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ElsaLaska - 25. Jan, 21:28
Nicht nur barmherzige, auch heilsame Arznei
Die STREITENDE Kirche wurde ersetzt durch die PILGERNDE KIRCHE. Das klingt freundlicher, dialogfähiger mit der modernen Welt. Roberto de Mattei beschreibt, dass der Antrag von Konzilsvätern, wenigstens die "streitende Kirche" beizufügen, abgelehnt wurde. Mit fatalen Folgen. Der katholische Glaube wird bekämpft, bis zum Ende der Zeiten, und Päpste und Bischöfe haben Irrlehren beim Namen genannt und öffentlich verurteilt. Früher war der Satz selbstverständlich: Den Irrtum bekämpfen, den Irrenden als Menschen lieben. Den Irrlehrer nicht hassen, beschimpfen, denunzieren, wohl aber seinen Irrtum benennen und verurteilen. Und Apostaten exkommunizieren. Päpste haben das als Oberhirten getan, um die Gläubigen aufzuklären und zu schützen.
(Mein Blick geht auf die rechte Seite, cantare, und ich werde jetzt wahrscheinlich zum Troll). Papst Johannes der XXIII. mit seinem Optimismus hat die "Arznei der Barmherzigkeit" verordnet. Wenn wir die Welt nur überzeugen, wenn wir unseren Glauben zeitgemäß darstellen, braucht es keine Verurteilung. Papst Paul VI. hat den Index der verbotenen Bücher aufgehoben, das Heilige Offizium umbenannt in die Kongregation für die Glaubenslehre, und die Suprema wurde das Staatssekretatriat. Seitdem gibt es parallele Lehrämter: Das offizielle Lehramt und das Lehramt der Theologen. Das zweite darf fast ungehindert den katholischen Glauben zersetzen.
Das keinKonzilspapst das wollte oder will, ist selbstverständlich. Papst Paul VI. hat gegen Irrlehren allgemein gesprochen, auch gekämpft, aber nicht verurteilt. Wie die folgenden Konzilspäpste.
Ein Papst Pius X., der letzte heiliggesprochene Papst, mit seinem Kampf gegen den Antimodernismus ist kein Vorbild mehr für die Konzilspäpste. Seine Enzyklika PASCENDI gilt als veraltet. Obwohl der Neo-Modernismus die Kirche teilweise schon zersetzt hat.
Katholische Kinder, Jugendliche und Studierende müssen geradezu häresieresistent sein, um gläubig bleiben zu können...
Heilige Katharina von Siena, bitte für uns!!!
(@Puntua....Ich schreibe nicht täglich. Ich wollte wie gestern eigentlich nur lesen heute. Aber Elsas Nacht(b)revier hat immer wieder Themen, die mich regelrecht "anspringen". Ich kanns nicht ändern).
Zustimmung zu Imrahil
Mittlerweile habe ich auch so eine Ahnung, was @Cuppa gemeint haben könnte. Die Suprema wurde nämlich in ihrer Funktion als de facto supreme Kongregation nach dem II. Vaticanum - einstweilen - vom Staatssekretariat abgelöst. (Hab halt kürzlich auch meinen De Mattei gelesen...)