Streng genommen gibt es noch einen. Die koptisch-orthodoxen haben auch einen Papst. Shenouda III., leider kürzlich verstorben, sie stehen vor einer Neuwahl zur Zeit.

Nö, unser Papst ist *Papst*, der koptisch-altorientalische ist (ich rede jetzt nur von der koptischen Eigenmeinung) *Patriarch mit dem Ehrentitel Papst*. Das ist ein Unterschied.

... gibt es neben dem Papst noch den Papst der koptisch-orthodoxen Kirche (okay, als Ehrentitel) UND (!) den Papst (d.h. Papst als Ehrentitel) des griechisch-orthodoxen Patriarchats von Alexandria. Ihr jetziges Oberhaupt ist Theodoros II.

Wie die Kopten führen diese sich auf Markus zurück, sind jedoch die, die beim Konzil von Chalkedon sich nicht wie die Kopten getrennt haben.

Angesichts der Nonchalance dieses Fotos;-)

... aber um es mal ganz genau und korrekt zu nehmen:

Benedikt ist Papst von Rom und Nachfolger Petri als Haupt des Episkopats insgesamt, Shenouda war (und sein Nachfolger wird sein) Papst von Alexandria und oberster Bischof in der koptischen Kirche. Theodoros ist ebenfalls Papst von Alexandria und oberster Bischof der griechisch-orthodoxen in Ägypten.

"Papst" ist immer ein Ehrentitel, ob in Rom oder Alexandria, ebenso Patriarch etc. Der Unterschied liegt nicht im Papst sondern in Rom.

Marcus war kein Kopte und Behauptungen, die koptische Kirche wäre besonders alt, nur Mumpitz. Marcus steht am Anfang der Liste der Alexandriner Bischöfe, egal welcher Konfession man heute angehört. Da sind die Kopten nicht legitimer, nur zahlreicher.

Diese Kopten zählt man auch zu den altorientalischen Kirchen, womit man die mono/miaphysitischen Kirchen meint. Diese sind aber keine Einheit und haben kein gemeinsames Oberhaupt. Einen altorientalischen Papst oder Patriarchen gibt es nicht. Einen "katholischen" übrigens auch nicht.

Aber so wollen wir doch heute nicht mehr über unsere getrennten Brüder reden. ;-)

Obwohl: Es hat was, wie freimütig ein Wilhelm Riedel 1900 die Feder führen konnte:

Im ganzen kann man nach diesen Canones ein sehr klares
Bild von dem Wesen der heutigen koptischen Kirche zeichnen.
Ihre Traditionen gehen weit zurück, zum Teil bis in das dritte,
vielleicht bis in das zweite Jahrhundert, ebenso wie manche ihrer
Canones. Aber was einst lebte, ist heut ein Petrefakt. Die Kirche,
der eine Jahrhunderte beherrschende Theologie entstammte, ist
heute zu einer Sekte geworden, deren Charakteristikum das Fasten
ist. [;-)] Ein Athanasius, ein Basilius leben in ihr nicht als Theologen,
auch nicht als Dogmatiker, sondern als Gesetzgeber, die Apostel
nicht als Zeugen von dem Tode und der Auferstehung des Herrn,
sondern als Begründer der kirchlichen Institutionen. Das klar zu
zeigen, ist die Bedeutung dieser Canones für die Symbolik.

http://archive.org/stream/diekirchenrecht00riedgoog#page/n20/mode/2up

Puntualizzazione,

ich verstehe ehrlich gesagt nicht, was Du damit sagen willst (bestätigt meine Ansicht, daß Zitatewuchten keine taugliche Kommunikationsform ist).

Ich habe nichts abfälliges über Kopten oder sonst wen gesagt sondern die bloßen Fakten präsentiert.

Als Sekte würde ich die Koptische Kirche nie bezeichnen, denn immerhin macht sie den übergroßen Teil der Christen in ihrem begrenzten Verbreitungsbereich aus.

Was die "alten Canones angeht" - das 3. Jahrhundert ist eben nicht sehr alt und alles was die Kopten aus der Zeit haben, haben die Griechisch-Orthodoxen Ägyptens auch. Aber ich würde sogar sagen, daß die koptische Kirche Traditionen aus dem 1. Jahrhundert hat - nur gilt das halt eben für eine ganze Reihe anderer Kirchen auch, inklusive der römischen. Und damit meine ich die römische, nicht die katholische, denn für letztere gilt es sowieso.