aus Holland, diese Gerichts-Soap, wo sie namhafte Persönlichkeiten anklagen und verteidigen. Heißt das Ding Advocatus Diaboli oder so ähnlich? Mir gefällt wirklich gut, dass sie neulich Bin Laden frei und den Hl. Vater schuldig gesprochen haben. Das hat so was Biblisches, das erinnert mich irgendwie an die Evangelien (man kann das nachlesen, übrigens, wenn es nicht bekannt sein sollte). Da haben sie auch den Mörder an Passah freilassen wollen und den Unschuldigen verurteilt. Das passt prima. Hat mir gut gefallen.(Die Mission Hollands und Belgiens habe ich allerdings nach den heutigen Schlagzeilen einfach mal hintan gestellt. Ich bin da manchmal schon jesuitisch-pragmatisch geprägt. Soll der Herr sich drum kümmern, mich wird es nicht weiter jucken, solange ich es ja dem Herrn anheimstellen kann).

dass in den USA nun also dokumentiert wurde, dass Pro-Lifer, also Lebensschützer, zu rechtsextremer Gewalt und Extremismus neigen. Nachdem mir neulich schon mitgeteilt worden ist, dass ich das Stichwort Lebensschutz besser vermeiden sollte, weil es den deutschen Verfassungsschutz auf mich aufmerksam machen könnte, - und ich im strengen Sinne gar keine Lebensschützerin bin (vielmehr noch damned liberal in dieser Frage), sondern nur der Auffassung der Kirche dazu folge, jeder Frau aber ihre Entscheidung selbstverständlich zugestehe ohne sie gutzuheißen (ich glaube, das tun Lebensschützer aber eigentlich auch!) , und im Fall der Fälle natürlich hoffe, dass sie nicht allzusehr traumatisiert ist und für sich die Vergebung Gottes erlangen kann.
Gut, es war nur eine Fußnote, aber wenn das Eintreten für das ungeborene Leben jetzt politisch verdächtig und verfassungsfeindlich ist, dann trete ich ab sofort vehementer dafür ein.

Wie kann es eigentlich gehen, dass von einer katholischen Universität dort gefordert wird, für eine Rede des Präsidenten alle Zeichen und Symbole im Raum zu bedecken? Zeichen und Symbole, die an einer jesuitischen Uni natürlich christlich sind? Und wie korrespondiert das mit der angeblichen christlichen Gläubigkeit von Barack Obama? Via scipio und via Father Z. kommt die Meldung, dass sie das Christus-Monogramm verhängt haben anlässlich seiner Rede dort, mitsamt den Bildern, die das belegen.
Wie weit soll das eigentlich noch gehen?
Ich will dazu anmerken, ich kann es verstehen, wenn in bestimmten Fällen christliche Symbole entfernt oder verhängt werden sollen, weil etwa in einer christlichen Friedhofskapelle ein islamischer Trauergottesdienst abgehalten werden sollen - wie neulich Mamma berichtete und sich aufregte. Finde ich an der Grenze, aber d'accord und einverstanden. Ich möchte auch nicht mit dem kalligrafierten Namen Allahs konfrontiert werden, wenn ich ein christliches Begräbnis abzuhalten habe, sondern schön meinen Jesus mit dem Kreuz haben.
Was ich wiederum nicht verstehe, wieso man DEN ORT, an dem man gerade zu Gast ist, nicht in seinen Eigenheiten respektieren will. Wieso gehe ich dann da hin? Und wieso füge ich mich als Gastgeber und sage nicht einfach - och nee, komm, dann halte doch deine Rede bitte in einem neutralen, dir geeigneter erscheinenden Gelände.
Und die nächste Frage ist: Fordert das Weiße Haus das denn auch, wenn Obama Synagogen und Moscheen besuchen wird bzw. von diesen Religionen geführte Bildungseinrichtungen? Wenn die Antwort Ja lauten sollte, dann ist das AUCH schon schlimm genug. Wenn die Antwort Nein lautet, dann ist das zum Kotzen.
Und rückgratlos von den Institutionen, die da brav nachgeben, egal welchen Glaubens, ist es sowieso. Mithin also rundum und generell ... z. K.

[Bea, falls du mitliest, bitte äußere dich unbedingt und jederzeit kontrovers dazu und ohne Entschuldigung dafür bitte. Deine Meinung dazu interessiert mich auf jeden Fall.]

Italien ist schon ein echtes Hammer-Land. Mich hat es überhaupt nicht wundergenommen, als der Bestechungsskandal damals die Annullierung sämtlicher A-Klasse Ligaspiele zur Folge hatte.
Natürlich hat es mich auch überhaupt nicht befremdet, als heute der Corriere meldete, dass es ein Gutachten des Zivilschutzes aus 2005 gab, wonach ein Großteil der Gebäude in L'Aquila, die eingestürzt sind, auch als extrem hoch einsturzgefährdet im Falle eines Bebens klassifiziert worden sind.
Sonst wären sie ja auch nicht eingestürzt, blöd gesagt.
Mutmaßungen über Pfusch am Bau, Meersand im Zement, Sparen beim Baustahl hatte ich eh schon. Es ist das eine, die rabenschwarze Kehrseite der typischen italianità zur Kenntnis zu nehmen, wenn man keine Schäden zu beklagen hatte. Das andere aber ist es, der Angehörige einer der jungen Leute zu sein, die zum Beispiel beim Einsturz des Studentenwohnheims ums Leben kam (extra hoch gefährdet klassifiziert schon vor 4 Jahren).
Ich würde alle verklagen noch und nöcher, glaube ich.
Für 12 Milliarden Euro, die der Wiederaufbau kostet, hätten sie die ganzen Abruzzen mit Baustahl durchlöchern können. Und rund 300 Menschen weniger hätten sterben müssen, auf so eine elende Art und Weise.

vielen auch in Deutschland bekannt durch seinen Bestseller über die Mafia, "Gomorrha", er schreibt über seinen Besuch in den Abruzzen - ein Artikel auf fr-online.de - natürlich unter besonderer Berücksichtigung der Gefahr, die der milliardenschwere Wiederaufbau von L'Aquila birgt: Der Beteiligung der Mafia.
Und richtig, mir ist auch aufgefallen in den laufenden Meldungen, dass das Gefängnis von L'Aquila erst nach Tagen evakuiert wurde. Es brauchte nämlich nicht sofort geräumt zu werden, weil es als eines der wenigen Gebäude mirakulöserweise standgehalten hat.
Es sitzen ziemlich viele Mafia-Bosse drin.
Und die wollten wohl beim Bau dieses speziellen Gebäudes auf Numero Sicher gehen.

für die zweite Sendung von Annozero nach dem Erdbeben: 5,27 Millionen Zuschauer. Gut, dass ich es mir nicht angeschaut habe. Irgendwelche Kritik am Zivilschutz gibt es eigentlich nicht wirklich (warum wird dann in der ersten Sendung so getan, als gäbe es Grund dafür?), und Santoro und seine Mannen halten tapfer die Fackel der Rede- und Pressefreiheit der wenigen aufrechten, noch nicht berlusconisierten Medien hoch, die Freiheit für die Satire natürlich auch. Il Giornale und seine Leser wurden mit einem netten Seitenhieb bedacht, die scheinbar seitenweise gegen Annozero anschreiben, und als Dummerchen (oder so was ähnliches) bezeichnet.
Vielleicht sollten sie bei Annozero über eine Änderung ihres Formates nachdenken und die Reportagen und Interviews mit Leuten aus den Abruzzen vor Ort von ihren satirischen Ausflügen einfach trennen.
Beim Scheibenwischer geht ja auch niemand hin und interviewt zwischendurch noch traumatisierte Katastrophenopfer live.