Wer nicht auf Facebook ist, verpasst ja einiges. Zum Beispiel die FB-Mitteilungen von Carsten Leinhäuser, den Blogger vom Vaticarsten-Blog. Schon vor meiner Bekehrung habe ich bei ihm mitgelesen. Manchmal kriegen wir uns heute in die Haare, weil ich in meiner besonderen Eigenschaft als Konvertitin natürlich alles besser weiß als er, manchmal herrscht auch eitel Freude. So wie heute. Carsten wollte auf seinen Blogeintrag über den bezaubernden Brief von Benedikt an unsere Seminaristen hinweisen. Auf Facebook - man kann das selbst nicht so ganz kontrollieren immer - erschien dazu folgender, hinreißender Teaser:

"SPIRIT & SEX. Papst Benedikt hat einen"

Abgesehen davon, dass ich diese Aussage an sich sofort unterschreiben würde - also nicht, dass Benedikt Sex hat, madre di dio, sondern Spirit und eh, eine gute Ausstrahlung hat, fand ich, dass es der journalistische Coup des Jahres ist. Wer würde nicht sofort auf einen derart angekündigten Link klicken? Seid ehrlich!
Und jetzt gehen alle Leser also auf den Blogbeitrag von Carsten: Spirit & Sex. Papst Benedikt hat einen ... Brief an die Seminaristen geschrieben.

Gibt es morgen. Der italienische vaticanista Andrea Tornielli hat die Namen - die möglichen Namen jedenfalls.

Mal sehen, wie hoch seine Trefferquote ist!

EB Malcolm Ranjith und Bischof Kurt Koch fände ich ausgesprochen hochverdient.

Hier die Liste.

PS: Da fehlt - in meinen Augen - Bischof Athanasius Schneider.

Hier ein kurzer Auszug aus einem Interview auf zenit.org

>>Michaela Koller sprach mit dem Theologen und Islamwissenschaftler Pater Samir Khalil Samir, der den Generalberichterstatter der Bischofssynode, den koptisch-katholischen Patriarchen Antonios Naguib, unterstützt [...]
ZENIT: Helfen die Christen letztlich auch den arabischen Gesellschaften, die Moderne verständlich zu machen?

Pater Samir: Bei der Synode kam die Rede darauf, dass wir mit den Muslimen daran arbeiten müssen. Meine persönliche Meinung: Man sieht das bereits im Libanon, wo die Muslime viel offener sind. Ein Drittel aller Bücher, die sich mit der politischen und sozialen Situation in Nahost auseinandersetzen, sind in dem Land gedruckt, obwohl da nur dreieinhalb Millionen leben, während im Vergleich Ägypten mehr als 80 Millionen Einwohner hat. Auch gibt es mehr Tageszeitungen im Libanon als in Ägypten, weil es dort mehr Freiheit gibt.

ZENIT: Und was wurde in Bezug auf die geistliche Dimension der Rolle der Christen gesagt?

Pater Samir: Alle, die sich mit der Mission auseinandergesetzt haben, stellten fest, dass in ihrer Gegend die missionarische Mission total fehlt. Außer im Libanon ist es überall verboten und die Konversion vom Islam zum Christentum ist sehr schwierig.<<

Was daran liegen könnte, dass der Libanon bis vor kurzem noch eine christliche Mehrheit hatte. Was leider von Pater Samir unerwähnt blieb.

Es war eine sehr gute Idee, die Texte von Lorenz Jäger, die er für die FAS zum Thema Glauben und Kirche verfasst hatte, in einem handlichen Sammelband zu veröffentlichen und dazu auch noch Martin Mosebach um ein Vorwort zu bitten. Der Untertitel des Buches lautet: Gedanken und Einsichten über den Glauben und die Kirche.
Geordnet in neun Kapitel, finden sich für treue Leser seiner "Exerzitien" in der FAS - freilich auch für neugierige Erstleser - versammelt und subsummiert unter Rubriken wie "Blick nach Osten" oder "Bitte um eine ecclesia militans" Meditationen über Madonna und die Kabbala, eine Antwort auf Hiob, über katholische Melancholie oder über die Betancourt in Lourdes. Texte, gar nicht süßlich, nur mit kleinen Widerhaken drin, die einem nach der Lektüre nicht loslassen.
Im Vorwort von Martin Mosebach heißt es dazu, einen anderen Aspekt der versammelten Stücke betonend:
"Welches Übermaß an Heillosigkeit, williger Unterwerfung unter die agnostische Zivilgesellschaft haben wir nach dem II. Vatikanischen Konzil aus den Mündern der sichtbaren Kirche, von Bischöfen und Theologen hören müssen, welche Aushöhlung der Kirche und ihrer Botschaft haben ihre Amtsträger in den letzte vierzig Jahren geleistet, bis nur noch die dürre Rinde dastand und der saftige Stamm darunter weggefault war. Da wirkt eine Stimme von außerhalb des verbliebenen katholischen Betriebs geradezu reinigend und befreiend."

Lorenz Jäger: Hauptsachen. Gedanken und Einsichten über den Glauben und die Kirche.
fe-medien Verlag Kißlegg.
9, 95 Euro.
Bestellbar beim Verlag, am besten per Mail oder Telefon.

Eure Lieblingspriesterblogs? Schwerpunkt Diözesan- bzw. Weltpriester?

werden übrigens noch entgegengenommen...

Tibetischer Lama, verstorben 1927, Aufnahme jedenfalls circa in den Achtzigern, eher Neunzigern, der Qualität nach:



Padre Pio, verstorben 1968, Aufnahme nach der Exhumierung um 2008:



Let the contest begin!