Reden wir doch nicht um den heißen Brei herum.
Peter Winnemöller, geschätzter Kollege, ist immer sehr konstruktiv. Seit Jahr und Tag sagt er, was auch ich neulich postulierte - hallo, Leute, wir sind da. Nutzt doch unser Potential, anstatt einen medialen Bock nach dem anderen zu schießen. Nutzt unser Multiplikatorenpotenzial und so weiter.
Wir lieben die katholische Kirche, lasst uns doch an einem Strang ziehen. Jetzt eben wieder sein Aufruf. Einer von vielen. Immer konstruktiv. Immer guten Willens, immer aufs Ganze, auf das Interesse der katholischen Kirche schauend.
D i e katholische Kirche? Ja, der geschätzte Herr Kollege Winnemöller geht davon aus, dass es so etwas noch im deutschsprachigen Bereich gibt.
Ich möchte ungern der Überbringer einer schlechten Botschaft sein, um so mehr noch, wenn ich sie nur in meinem eigenen eingegrenzten Fokus imaginieren sollte. Aber vielleicht GIBT es keine einheitlich denkende katholische Kirche mehr im deutschsprachigen Bereich? Wie ich darauf komme?
Zunächst: Nach meiner Konversion wollte ich mich gerne katholischen Themen widmen. Es liegt in der Natur des Konvertiten, dass seine Begeisterung für, sagen wir mal, originär katholische Themen umgekehrt proportional ist zu den Themen, die im katholischen Mainstream für diskussionswürdig erachtet werden. Ökumene mit der EKD beispielsweise interessierte mich als ehemalige Protestantin überhaupt nicht. Vielmehr authentisch gelebter katholischer Glaube, wie ich ihn dankenswerterweise auch noch hier in Italien, ländliche Region, anzutreffen vermag. Naturgemäß interessierte mich auch nicht, inwiefern wir jetzt die Hl. Eucharistie möglichst zum gemeinsamen Abendmahl herunterbrechen können, weil ich ja schließlich gerade die Hl. Eucharistie als Alleinstellungsmerkmal für mich und die katholische Kirche entdeckt hatte, das mich, nachdem ich die Hürde des Glaubens an die Realpräsenz nehmen konnte, so für mich eingenommen hat, dass ich mich bemüßigt fühlte, es gegen jedwede Aufweichung in Richtung "Is doch nur ein Symbol" verteidigen zu wollen. Was man sich hart erarbeitet hat, gibt man nicht mehr ohne Not preis.
Insofern rechnete ich mir schon aus, dass meine grundkatholische Haltung in den meisten diözesanen Kirchenblättern eher für (Des)orientierung sorgen, als auf Gegenliebe stoßen würde.
Darum dieses Blog. Der Schwenk auf katholische Themen aus allen kulturrelevanten Gebieten konnte nur für einen Niedergang der Zugriffszahlen sorgen. Davon war ich überzeugt. Es war mir aber wurschtegal. Ich blogge grundsätzlich über das, was mich selbst interessiert, und wenn es eben niemanden anders interessiert, dann ist das halt so. Die Zugriffszahlen stiegen aber merkwürdigerweise an. Mails erreichten mich von Lesern und Leserinnen, die sehr froh darüber waren, einmal abseits vom Mainstream etwas KATHOLISCHES lesen zu dürfen. Mails erreichten mich von Menschen, die interessiert waren am katholischen Glauben und sich auch durch meine manchmal nicht immer explizit christlich transportierte (zugegeben!) Botschaft auch nicht abschrecken ließen, sondern gerade dadurch in den Zustand der intellektuellen Herausforderung gerieten, der in ihnen einiges bewegen konnte. Das ist das eine.
Das andere sind Phänomene, auf die ich mir keinen Reim mehr machen kann. Ökumenische Kirchentage mit einem quasi Tantrasex-artigen Programm. Hintergrundtermine zu Bischöfen, die nachher von christlich-katholischen (?) Journalisten medial mit Jauche überzogen werden (gerechtfertigte Vorwürfe hin oder her, das geht so nicht). Bischöfliche Berater, die engagierte Laien ( ach, wie sehr werden diese mündigen Laien ansonsten doch allerorts beschworen), sofern sie romtreu sind oder Gebetsinitiativen für das ungeborene Leben starten möchten, in die rechte Ecke vorsortieren und ihren Bischöfen den Kontakt dazu abraten, woraufhin diese sie aussperren in gut protestantischer Tradition.
Bischöfe, die möglichst nirgendwo anstoßen wollen und deshalb einer scheinbar gefühlten linksliberalen Mehrheit mitsamt der unerträglichen Presse - oder fand irgendjemand von den Exzellenzen etwa das Unter-Die-Soutane-Greif-Spiegel-Cover gut - ins Horn stoßen. Konsens ist wohl dazu, weil man es sich gemütlich gemacht hat, dass die aggressiven, säkularen Mainstreammedien ja eine solch wertvolle Hilfe sind, und mögen sie auch noch dreihunderttausendmal den Papst und die eigene Kirche ungerechtfertigt in den Dreck stoßen und mit Jauche überziehen - es dient schließlich der Wahrheit.
Insbesondere dienen sie der Wahrheit damit, dass damals bei Williamson ersichtlich worden ist, dass kaum jemand in der deutschen Kirche mitsamt ihrem Episkopat das Herz hatte, seinen Hut für die Entscheidung des Papstes in den Ring zu werfen. Gegen die verleumderischen und lügnerischen Darstellungen in der Presse.
Man hätte dies durchaus auch tun können, ohne für einen dämlichen Holocaustleugner in die Bresche zu springen. Aber man hätte für den Papst in die Bresche springen können, der schließlich einfach nur gütig sein wollte und im übrigen über jeden Antisemitismus-Verdacht ERHABEN IST.
Aber nein.
Das war den Bloggern vorbehalten und den katholischen Journalisten, die noch etwas auf sich selbst und ihren Glauben geben. Ich hatte sogar einen jüdischen Bloggerbekannten, der für den Papst dazu eintrat!
Und warum ich das überhaupt so schreiben kann jetzt, liegt einzig und alleine daran, dass ich ein unabhängiges, subjektives Blog führe und weder auf Geld noch auf den Beifall des deutschen katholischen Mainstreams angewiesen bin.
Und genau deshalb wird das, was Herr Winnemöller sich wünscht, und ich mir auch wünsche, niemals zu stande kommen. Leute wie ich sind keine Dialogpartner für die DBK, sondern unerwünschte Personen mit unerwünschten Haltungen. Wie etwa rom- und papsttreu zu sein. Und wenn ich ganz ehrlich bin - vielleicht möchte ich mit der DBK auch gar nicht kooperieren. Auch wenn es auf meinem Blog manchmal wüst zugeht - einen Artikel wie diesen damals - egal was man von Bischof Mixa nun hält oder nicht - würde ich jedenfalls niemals bringen über egal welchen Bischof aus welcher kirchenpolitischen Ecke auch immer, und insbesondere dann nicht, wenn man mich mit "Hintergrund" dazu aus der DBK gefüttert hätte.
Da wäre ich mir einfachzu katholisch zu schade dafür.
Entschuldige mich für die offenen Worte. Aber es war mir grad danach.
(Ich nehme die diözesane Sperrung aus Salzburg in diesem Zusammenhang, so sie denn erfolgen sollte, auch im Sinne echter Jesusnachfolge GERNE auf mich. Ich bin erst seit drei Jahren Christin und brauche die Herausforderung.)
Wir lieben die katholische Kirche, lasst uns doch an einem Strang ziehen. Jetzt eben wieder sein Aufruf. Einer von vielen. Immer konstruktiv. Immer guten Willens, immer aufs Ganze, auf das Interesse der katholischen Kirche schauend.
D i e katholische Kirche? Ja, der geschätzte Herr Kollege Winnemöller geht davon aus, dass es so etwas noch im deutschsprachigen Bereich gibt.
Ich möchte ungern der Überbringer einer schlechten Botschaft sein, um so mehr noch, wenn ich sie nur in meinem eigenen eingegrenzten Fokus imaginieren sollte. Aber vielleicht GIBT es keine einheitlich denkende katholische Kirche mehr im deutschsprachigen Bereich? Wie ich darauf komme?
Zunächst: Nach meiner Konversion wollte ich mich gerne katholischen Themen widmen. Es liegt in der Natur des Konvertiten, dass seine Begeisterung für, sagen wir mal, originär katholische Themen umgekehrt proportional ist zu den Themen, die im katholischen Mainstream für diskussionswürdig erachtet werden. Ökumene mit der EKD beispielsweise interessierte mich als ehemalige Protestantin überhaupt nicht. Vielmehr authentisch gelebter katholischer Glaube, wie ich ihn dankenswerterweise auch noch hier in Italien, ländliche Region, anzutreffen vermag. Naturgemäß interessierte mich auch nicht, inwiefern wir jetzt die Hl. Eucharistie möglichst zum gemeinsamen Abendmahl herunterbrechen können, weil ich ja schließlich gerade die Hl. Eucharistie als Alleinstellungsmerkmal für mich und die katholische Kirche entdeckt hatte, das mich, nachdem ich die Hürde des Glaubens an die Realpräsenz nehmen konnte, so für mich eingenommen hat, dass ich mich bemüßigt fühlte, es gegen jedwede Aufweichung in Richtung "Is doch nur ein Symbol" verteidigen zu wollen. Was man sich hart erarbeitet hat, gibt man nicht mehr ohne Not preis.
Insofern rechnete ich mir schon aus, dass meine grundkatholische Haltung in den meisten diözesanen Kirchenblättern eher für (Des)orientierung sorgen, als auf Gegenliebe stoßen würde.
Darum dieses Blog. Der Schwenk auf katholische Themen aus allen kulturrelevanten Gebieten konnte nur für einen Niedergang der Zugriffszahlen sorgen. Davon war ich überzeugt. Es war mir aber wurschtegal. Ich blogge grundsätzlich über das, was mich selbst interessiert, und wenn es eben niemanden anders interessiert, dann ist das halt so. Die Zugriffszahlen stiegen aber merkwürdigerweise an. Mails erreichten mich von Lesern und Leserinnen, die sehr froh darüber waren, einmal abseits vom Mainstream etwas KATHOLISCHES lesen zu dürfen. Mails erreichten mich von Menschen, die interessiert waren am katholischen Glauben und sich auch durch meine manchmal nicht immer explizit christlich transportierte (zugegeben!) Botschaft auch nicht abschrecken ließen, sondern gerade dadurch in den Zustand der intellektuellen Herausforderung gerieten, der in ihnen einiges bewegen konnte. Das ist das eine.
Das andere sind Phänomene, auf die ich mir keinen Reim mehr machen kann. Ökumenische Kirchentage mit einem quasi Tantrasex-artigen Programm. Hintergrundtermine zu Bischöfen, die nachher von christlich-katholischen (?) Journalisten medial mit Jauche überzogen werden (gerechtfertigte Vorwürfe hin oder her, das geht so nicht). Bischöfliche Berater, die engagierte Laien ( ach, wie sehr werden diese mündigen Laien ansonsten doch allerorts beschworen), sofern sie romtreu sind oder Gebetsinitiativen für das ungeborene Leben starten möchten, in die rechte Ecke vorsortieren und ihren Bischöfen den Kontakt dazu abraten, woraufhin diese sie aussperren in gut protestantischer Tradition.
Bischöfe, die möglichst nirgendwo anstoßen wollen und deshalb einer scheinbar gefühlten linksliberalen Mehrheit mitsamt der unerträglichen Presse - oder fand irgendjemand von den Exzellenzen etwa das Unter-Die-Soutane-Greif-Spiegel-Cover gut - ins Horn stoßen. Konsens ist wohl dazu, weil man es sich gemütlich gemacht hat, dass die aggressiven, säkularen Mainstreammedien ja eine solch wertvolle Hilfe sind, und mögen sie auch noch dreihunderttausendmal den Papst und die eigene Kirche ungerechtfertigt in den Dreck stoßen und mit Jauche überziehen - es dient schließlich der Wahrheit.
Insbesondere dienen sie der Wahrheit damit, dass damals bei Williamson ersichtlich worden ist, dass kaum jemand in der deutschen Kirche mitsamt ihrem Episkopat das Herz hatte, seinen Hut für die Entscheidung des Papstes in den Ring zu werfen. Gegen die verleumderischen und lügnerischen Darstellungen in der Presse.
Man hätte dies durchaus auch tun können, ohne für einen dämlichen Holocaustleugner in die Bresche zu springen. Aber man hätte für den Papst in die Bresche springen können, der schließlich einfach nur gütig sein wollte und im übrigen über jeden Antisemitismus-Verdacht ERHABEN IST.
Aber nein.
Das war den Bloggern vorbehalten und den katholischen Journalisten, die noch etwas auf sich selbst und ihren Glauben geben. Ich hatte sogar einen jüdischen Bloggerbekannten, der für den Papst dazu eintrat!
Und warum ich das überhaupt so schreiben kann jetzt, liegt einzig und alleine daran, dass ich ein unabhängiges, subjektives Blog führe und weder auf Geld noch auf den Beifall des deutschen katholischen Mainstreams angewiesen bin.
Und genau deshalb wird das, was Herr Winnemöller sich wünscht, und ich mir auch wünsche, niemals zu stande kommen. Leute wie ich sind keine Dialogpartner für die DBK, sondern unerwünschte Personen mit unerwünschten Haltungen. Wie etwa rom- und papsttreu zu sein. Und wenn ich ganz ehrlich bin - vielleicht möchte ich mit der DBK auch gar nicht kooperieren. Auch wenn es auf meinem Blog manchmal wüst zugeht - einen Artikel wie diesen damals - egal was man von Bischof Mixa nun hält oder nicht - würde ich jedenfalls niemals bringen über egal welchen Bischof aus welcher kirchenpolitischen Ecke auch immer, und insbesondere dann nicht, wenn man mich mit "Hintergrund" dazu aus der DBK gefüttert hätte.
Da wäre ich mir einfach
Entschuldige mich für die offenen Worte. Aber es war mir grad danach.
(Ich nehme die diözesane Sperrung aus Salzburg in diesem Zusammenhang, so sie denn erfolgen sollte, auch im Sinne echter Jesusnachfolge GERNE auf mich. Ich bin erst seit drei Jahren Christin und brauche die Herausforderung.)
ElsaLaska - 28. Nov, 22:44