habe ich in diesem Blog schon einiges geschrieben. Sein "Liebe in Ruinen" ist eines meiner Lieblingsbücher, und das schon seit den Neunziger Jahren, als ich noch studierte.
Bei Fr. Robert Barron gibt es jetzt einen hervorragenden Blogeintrag über Percys Schicksals- und Lebensweg. Er beginnt mit dem denkwürdigen Satz: "If anyone should have killed himself, it should have been Walker Percy."
Hier weiterlesen.
Dann habe ich hier noch eine Stelle, die ich schon früher einmal gebloggt habe, aus dem nämlichen Buch. Der Ich-Erzähler ist Katholik, seine Ehefrau schwärmt für den Schwarmgeist Alistair und der Ich-Erzähler ist einfach nur ganz wundervoll genervt:
Doris [Anm.: die Frau des Ich-Erzählers] lauschte und gab Ratschläge, atemlos. Für sie war die bloße Luft des Pavillons mit Bedeutungen befrachtet. Möglichkeiten schwebten wie Stäubchen im goldenen Licht. Atemlos saß sie da und hörte meistens zu, langgliedrig und entzückend in ihrem grünen Leinen, während Alistair [Anm.: das ist der "heidnische Engländer" mit dem sie später durchbrennt und der esoterische Vorträge hält] die Sutren zitierte. Englische Dichter, die sie an der Winchester High School auswendig gelernt hatte, klangen so frisch wie die neuen grünen Schößlinge der Kiefern.
"Zu sehr erdrücken uns Geschäfte; spät und früh
Nehmend und gebend verschwenden sich unsere Kräfte"
sagte Alistair und plätscherte mit seinem Gin Fizz.
"Wie wahr!", hauchte Doris.
"Heiligkeit ist Heilheit", sagte Alistair und hielt in seiner hohlen Hand einen Haubensänger, der sich am Fenstergitter selbst außer Gefecht gesetzt hatte.
"Das ist so wahr!", sagte Doris.
[...]
"Ich bewundere die katholische Messe ganz außerordentlich", sagte Alistair dann.
"Schön."
"Ich akzeptiere die Gültigkeit aller Religionen."
"Ich nicht."
"Schade."
"Ja."
"Hören Sie mal, Tom."
"Ja?"
"Wir könnten einander ganz unschätzbare Dienste erweisen, wissen Sie."
"Wieso?"
"Sie könnten unserer Arbeit über Geistes-Kraft helfen, mit Ihrer wissenschaftlichen Sachkenntnis in Psychiatrie. Wir befinden uns im Kampf gegen den Materialismus auf derselben Seite. Zusammen könnten wir dazu beitragen, die Gesetze des Materialismus zu durchbrechen, die die Zwangsjacke der modernen Wissenschaft sind."
"Ich glaube an solche Gesetze."
"Wir könnten uns dem Objektivitätskult entgegenstellen, den die Wissenschaft hervorbringt."
"Ich bin für solche Objektivität."
"Ich empfinde unendliche Bewunderung für Ihre Kirche."
"Ich wollte, ich könnte das gleiche über Ihre sagen."
"Wissen Sie, Origenes, einer der größten Ärzte Ihrer Kirche, war einer von uns. Er hat an Reinkarnation geglaubt, wissen Sie."
"Soweit ich mich erinnere, haben wir ihm einen Tritt in den Hintern gegeben."
"Ja. Und der arme Kerl war so schuldbeladen, dass er sich selbst das Glied abgeschnitten hat."
"Das könnte ich Ihnen auch besorgen."
Schließlich gibt es noch eine anbetungswürdige Stelle, in der der katholische Held in der Klemme sitzt, keine andere Wahl zu haben scheint, als seinen Feind zu erschießen und folgende Reflektion über das Töten in Notwehr anstellt:
"Das Visier meines Karabiners ist auf seinen Hinterhauptsvorsprung gerichtet. Der süßliche Geruch des Benedictine füllt mir die Nase. Ich muß ihn erschießen. Er wird Licht erleben, auflodernde Farben und sonst nichts. Dann also erschießen.
Er hat dreimal versucht, dich zu erschießen, und er würde dich jetzt erschießen. Noch schlimmer, er will dir deine Frau wegnehmen, Frauen.
Der heilige Thomas von Aquino über das Töten in Notwehr: Q.21, Obj. 4, Teil I, Sum. Theol.
Aber hat er irgendwas gesagt über das Schießen von hinten?"