Ich habe schon einige Gräuelgeschichten über illustre "Mappen" und "gruppendynamische Aktivitäten" zur Vorbereitung von jungen Menschen auf ihre Firmung gehört. Neulich habe ich sogar von einer Firmung in Deutschland gehört, an der ein weiblicher Firmling im dekolletierten Stretchminikleid teilgenommen hat.
Ich lege das immer unter "real existierende deutsche katholische Kirche" ab und denke mir mittlerweile nichts mehr dabei - außer, dass ich mir manchmal überlege, dass die orthodoxen Kirchen irgendwie eine recht reizvolle Art und Weise des Umgangs mit dem Heiligen haben (wobei ich nicht weiß, ob sie das Sakrament der Firmung haben - aber wenn sie es haben, haben sie es nicht im Stretchminikleid oder mit vorausgehendem Wollknäuelwerfen, for sure.). (Sie haben natürlich auch nicht so einen bezaubernden und liebenswerten Papst, vielleicht von den Kopten - die aber Altorientalen sind, eingeräumt - mal abgesehen, deren Oberhirten auch gerne mal mit Löwenjungen spielen, wenn sie nicht die Angehörigen der Gläubigen, die gerade massakriert wurden, mit Wort und Tat stärken. Aber wo war ich grad ....)
Monika Metternich, Journalistin und ausgebildete Religionspädagogin, hat über Firmkurse geschrieben - und da scheint es jetzt einen Lichtblick zu geben nach all der klaustrophobisch anmutenden deutschen Gipsmaskenfinsternis - wer wird nicht klaustrophobisch, wenn ihm das Gesicht eingegipst wird? Es gibt sicherlich bessere Übungen, Gottvertrauen einzuüben als DIESE.... Vor allem erschließt sich einem der Zusammenhang mit dem Heiligen Geist nicht, aber ich verliere wieder den Faden.
Deshalb jetzt das Zitat aus dem Artikel von Metternich für Die Tagespost:
>>Befragt man junge Erwachsene, woran sie sich aus ihrem Firmunterricht sonst noch erinnern, wird man – abgesehen von den oben genannten Aktivitäten – mitunter auf skurrile Erlebnisse wie das wettbewerbsmäßige Anpusten von Wattebäuschchen, an eine merkwürdige Pflanze namens „Rose von Jericho“, an das Herstellen von Gesichtsmasken aus Gips und das Herumwerfen von Wollknäueln stoßen. Welche Glaubensgeheimnisse damit verdeutlicht werden sollten, ist indes der Erinnerung entfleucht. Bedenkt man, wie viel Zeit und persönliches Engagement Katecheten dafür opfern, Jugendlichen Firmunterricht in der Gemeinde zu erteilen, ein trauriger Befund. Viel guter Wille zur Vermittlung des Glaubens scheitert da letztlich an unzureichenden Materialien. Wenn zum Beispiel eine Firmmappe zwar nicht das Credo der Kirche, aber das Glaubensbekenntnis von Dorothee Sölle zur Debatte anbietet („ich glaube an gott der die welt nicht fertig geschaffen hat“) verlässt sich der Katechet oft genug darauf, dass die Mappenmacher sich dabei schon etwas gedacht haben werden, auch wenn sich ihm selbst die Nackenhaare aufstellen. Immer wird aber die am Ende der Firmkatechese stehende „Entscheidung“ großgeschrieben. Was genau entschieden werden soll, bleibt angesichts eines nicht selten absurden Sammelsuriums von glaubensirrelevanten Aktivitäten und „offen gehaltenen“ Glaubensinhalten seltsam blass.<<
Weiterlesen dazu also unbedingt
hier - den die Rettung scheint zu nahen in Form des Youcat-Firmkurses.