Ich habe heute Bilder gesehen,
die mich immer noch sehr beschäftigen. Das ist eigentlich nichts Neues, ich sehe jeden Tag via Internet Bilder, die mich beschäftigen, nachdenklich machen oder sogar verstören. Sehe ich die Gefahr praktisch kommen, meide ich sie, in dem ich schnell wegklicke und irgendeinen anderen Text lese.
Es war eine Fotostrecke auf Vatican Insider.
Vorsicht, zarte Gemüter, beim Anklicken Taschentücher bereithalten.
Auch kath.net hat das aufgegriffen, aber keine Strecke daraus gemacht, sondern einen Hintergrundbericht.
Am Mittwoch küsste, umarmte und segnete Franziskus einen, nein, schwer entstellt ist das falsche Wort, fürchterlich verunstalteten, kranken Menschen, der kaum noch als Mensch erkennbar ist, weil er unter Neuraltumoren leidet - ich vermute, so etwas ähnlich wie das, was man früher als Elefantiasis bezeichnete. (Ein mitlesender Arzt korrigiert mich, das habe damit nichts tun, sondern nenne sich Neurafibramatos Recklinghausen. Danke für die Info)
Ich weiß nicht, wie es meinen Lesern geht, aber ich musste weinen. Das ist immer billig, ich weiß: Beim rührselige Fotos Anschauen weinen. Man sollte besser selbst die Courage aufbringen, einmal auf einen solchen Menschen mit Zärtlichkeit zuzugehen. Allerdings kenne ich auch keinen und der Papst kann das vor allem im Verlaufe einer Generalaudienz bestimmt besser machen als ich, ohne dass er nachher der Belästigung geziehen oder erschreckt abgewehrt wird, wie das wohl in einer Alltagssituation der Fall sein dürfte.
Mir ist nun aufgefallen, dass die italienischen Zeitungen diesmal äußerst zurückhaltend reagierten. Sie haben natürlich enthusiastisch berichtet, aber das FOTO, das sie dazu brachten, war äußerst dezent. Dies ist mir deshalb aufgefallen, weil in einigen italienischen Zeitungen, auch in sehr seriösen, eher so das BILD-Zeitungsniveau mit den Beibildern herrscht: Je drastischer, desto besser. Hier nun, im Gegensatz zu Bildern von Unfallopfern etc., genau die gegenteilige Politik. Von dem Entstellten selbst war, im Gegensatz zur Fotostrecke auf VI, kaum etwas zu sehen, das Bild war voll auf Franziskus zurückgeschnitten.
Das alles macht mich heute sehr nachdenklich. Ich habe manchmal das Gefühl, dass es im italienischen Print-Journalismus, der sehr boulevardesk daher kommen kann, eine Grenze gibt, die die Journalisten oder Redaktionen noch spüren und nicht überschreiten. Im Gegensatz etwa zu ihren deutschen Kollegen.
Vielleicht liege ich auch total falsch. Meine Zeitungsschau war auch nicht repräsentativ heute und beschränkte sich auf zwei. Aber es ist mir wirklich ins Auge gefallen.
Und danach habe ich, die ich gerne mal sehr unzufrieden in den Spiegel schaue, weil dies oder jenes nicht passt mit der Frisur, oder hier ein Pickelchen wächst oder da, ganz dankbar in den Spiegel geschaut.
Aber darum geht es nicht. Es geht darum, dass man auf diesen Fotos Jesus Christus erblicken kann, wenn man dazu im Stande ist. Und ob er derjenige in der weißen Soutane ist - oder der andere, völlig entstellte Mensch, das ist eine Frage, auf die wohl niemand eine Antwort weiß und auch nicht wissen muss, so lange er sich nur einfach anrühren lässt.
Es war eine Fotostrecke auf Vatican Insider.
Vorsicht, zarte Gemüter, beim Anklicken Taschentücher bereithalten.
Auch kath.net hat das aufgegriffen, aber keine Strecke daraus gemacht, sondern einen Hintergrundbericht.
Am Mittwoch küsste, umarmte und segnete Franziskus einen, nein, schwer entstellt ist das falsche Wort, fürchterlich verunstalteten, kranken Menschen, der kaum noch als Mensch erkennbar ist, weil er unter Neuraltumoren leidet - ich vermute, so etwas ähnlich wie das, was man früher als Elefantiasis bezeichnete. (Ein mitlesender Arzt korrigiert mich, das habe damit nichts tun, sondern nenne sich Neurafibramatos Recklinghausen. Danke für die Info)
Ich weiß nicht, wie es meinen Lesern geht, aber ich musste weinen. Das ist immer billig, ich weiß: Beim rührselige Fotos Anschauen weinen. Man sollte besser selbst die Courage aufbringen, einmal auf einen solchen Menschen mit Zärtlichkeit zuzugehen. Allerdings kenne ich auch keinen und der Papst kann das vor allem im Verlaufe einer Generalaudienz bestimmt besser machen als ich, ohne dass er nachher der Belästigung geziehen oder erschreckt abgewehrt wird, wie das wohl in einer Alltagssituation der Fall sein dürfte.
Mir ist nun aufgefallen, dass die italienischen Zeitungen diesmal äußerst zurückhaltend reagierten. Sie haben natürlich enthusiastisch berichtet, aber das FOTO, das sie dazu brachten, war äußerst dezent. Dies ist mir deshalb aufgefallen, weil in einigen italienischen Zeitungen, auch in sehr seriösen, eher so das BILD-Zeitungsniveau mit den Beibildern herrscht: Je drastischer, desto besser. Hier nun, im Gegensatz zu Bildern von Unfallopfern etc., genau die gegenteilige Politik. Von dem Entstellten selbst war, im Gegensatz zur Fotostrecke auf VI, kaum etwas zu sehen, das Bild war voll auf Franziskus zurückgeschnitten.
Das alles macht mich heute sehr nachdenklich. Ich habe manchmal das Gefühl, dass es im italienischen Print-Journalismus, der sehr boulevardesk daher kommen kann, eine Grenze gibt, die die Journalisten oder Redaktionen noch spüren und nicht überschreiten. Im Gegensatz etwa zu ihren deutschen Kollegen.
Vielleicht liege ich auch total falsch. Meine Zeitungsschau war auch nicht repräsentativ heute und beschränkte sich auf zwei. Aber es ist mir wirklich ins Auge gefallen.
Und danach habe ich, die ich gerne mal sehr unzufrieden in den Spiegel schaue, weil dies oder jenes nicht passt mit der Frisur, oder hier ein Pickelchen wächst oder da, ganz dankbar in den Spiegel geschaut.
Aber darum geht es nicht. Es geht darum, dass man auf diesen Fotos Jesus Christus erblicken kann, wenn man dazu im Stande ist. Und ob er derjenige in der weißen Soutane ist - oder der andere, völlig entstellte Mensch, das ist eine Frage, auf die wohl niemand eine Antwort weiß und auch nicht wissen muss, so lange er sich nur einfach anrühren lässt.
ElsaLaska - 7. Nov, 19:28