das ich immer wieder erlebe. Die Gemeinde stockt nach dem "Sondern erlöse uns von dem Bösen", der Priester vorne treibt händewedelnd und "ermutigend" (zur Definition von "mutig sein" in "Kirche" ein Eintrag weiter unten) dazu an, durchzubeten, ohne zwischengeschobenes priesterliches Gebet. Und weil es ein jeder mittlerweile nach seinem Gutdünken treibt, also einmal weglässt, einmal zwischenschiebt, weiß keiner mehr Bescheid, was eigentlich Sache ist.
Die Sache ist aber folgende:
>>Frage: Warum beten wir in der Messfeier das Vaterunser nicht wie die Evangelischen mit der Schlussformel „denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit…“?
Antwort: Weil dann die vielleicht wichtigste Bitte des Gottesdienstes unter den Tisch fallen würde: „Bewahre uns, Herr, vor Verwirrung und Sünde“.
Das Gebet, das die letzte Vaterunser-Bitte in der Messe weiterführt (man nennt es den „Embolismus“), gehört zu den ältesten Elementen der Liturgie. Es trägt die Handschrift von Papst Gregor dem Großen: „Erlöse uns Herr, allmächtiger Vater, von allem Bösen und gib Frieden in unseren Tagen. Komm uns zu Hilfe mit deinem Erbarmen und bewahre uns vor Verwirrung und Sünde, damit wir voll Zuversicht das Kommen unseres Erlösers, Jesus Christus erwarten“. Die Tatsache, dass heute viele Priester und Gemeinden meinen, dieses Gebet getrost eliminieren zu dürfen, beweist, wie weit die Verwirrung auch in der Kirche schon um sich gegriffen hat. Ist doch die katholische Liturgie nicht etwas nach eigenem Gutdünken Zusammengebasteltes, sondern der universale Gottesdienst der Kirche, an dem – wie das Zweite Vatikanische Konzil einschärft – „niemand etwas hinzufügen, wegnehmen oder ändern darf, und sei es auch ein Priester“ (SC 22).
Wenn für unsere chaotische Zeit ein Anliegen wichtig ist, dann gewiss der Wunsch, von Verwirrung verschont zu bleiben.<<
Weiterlesen hier.
Am Besten den ganzen Artikel von Pfarrer Johannes Holdt kopieren und für die betreffenden "mutigen" Priester auch AUSLEGEN.