Moraltheologe Prof. Eberhard Schockenhoff bezeichnet Militäreinsatz gegen IS legitim, betont aber gleichzeitig, dass der Einsatz militärischer Mittel immer nur die letztmögliche Lösung sein könne.
>>Pazifistischen Argumenten erteilte der Moraltheologe mit Blick auf die Lage im Nahen Osten eine deutliche Absage: "Einfach wegschauen, wenn Unschuldige hingemordet werden oder sich Terror ungebremst ausbreitet, kann man nicht mit Pazifismus begründen." Die prinzipielle Ablehnung von Gewalt sei "eine sehr achtenswerte Haltung und ein prophetisches Zeichen, solange seine Vertreter die Folgen des Verzichts auf Militäreinsätze selbst am eigenen Leib übernehmen", sagte Schockenhoff. "Lässt man aber andere für die Folgen der eigenen Gewaltlosigkeit büßen - etwa mit der Weigerung, mit militärischer Gewalt tätig zu werden - hat das eigentlich keinen moralischen Vorzug mehr."
In der aktuellen Debatte um die Anwendung militärischer Gewalt aus humanitären Gründen im Irak gehe es nicht um den - ethisch geächteten - Krieg im völkerrechtlichen Sinn, also die Auseinandersetzung zwischen zwei Staaten, stellte der Theologe klar, sondern um das Verhalten in asymmetrischen Kriegen. "Das ist ja kein Konflikt zwischen zwei Nationen", so Schockenhoff. Eine Seite bestünde aus Terrorgruppen, die sich nicht an völkerrechtliche Vorschriften gebunden fühlen, die früher den Krieg einhegten und begrenzten. "Ein Rechtsstaat darf seine eigenen Prinzipien nicht verletzen, kann es aber auch nicht hinnehmen, dass Aggression und Gewalt sanktionslos bleiben, weil sie sonst zunehmen", schilderte Schockenhoff das Spannungsfeld.<<
Dieser Text stammt von der Webseite
http://www.kathweb.at/site/nachrichten/database/64429.html des Internetauftritts der Katholischen Presseagentur Österreich.
Die Lektüre des ganzen Artikels lohnt sich unbedingt.
[Ach ja, und hier noch eine
ulkige wertvolle
interaktive NATO-Russland-im-Vergleich-Karte für diejenigen, die so etwas verstehen und sich damit auskennen, ich selbst rätsle daran leider schon seit Stunden herum.]